Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Schlagwort: ausdauer

Streaktage 21–40

Ja nun, so lang­sam wird es tat­säch­lich etwas. Trotz einer etwas hart­nä­cki­gen Erkäl­tung mit Hus­ten, der nicht weg­ge­hen will, bin ich mitt­ler­wei­le schon bei Tag 40 des täg­li­chen Lau­fens. Und ich gewöh­ne mich tat­säch­lich wie­der dar­an. Und ganz lang­sam, sehr gemäch­lich, stei­gen auch die Umfän­ge wie­der, Kilo­me­ter für Kilo­me­ter. Immer­hin bin ich inzwi­schen auch schon über 10 Kilo­me­ter hin­aus gekom­men. Aber das Tem­po ist noch sehr gemäch­lich. Doch zuerst steht die Aus­dau­er auf dem Pro­gramm – die Läu­fe müs­sen län­ger wer­den, die Wochen­ki­lo­me­ter mehr. Erst wenn das erle­digt und sta­bi­li­siert ist, geht es an das Tem­po. Aber ich bin zuver­sicht­lich: Momen­tan läuft es wirk­lich ziem­lich geschmei­dig, die Moti­va­ti­on ist da, die Fort­schrit­te zei­gen sich lang­sam auch.

Karnazes: Endurance 50 (oder: 50/50)

nun ja. Ent­ge­gen Kar­na­zes‘ Dar­stel­lung ist die Idee, Mara­thons in Serie zu lau­fen, weder extrem noch neu noch gar lebens­be­droh­lich. Das ein­zi­ge, was ihn von ande­ren Unter­neh­men unter­schei­det, ist die vie­le Fah­re­rei durch die USA. Und natür­lich die Ver­mark­tung mit/für The North Face – nicht zufäl­lig sind alle sei­ne „Lieb­lings­aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de“ von die­ser Mar­ke. Das Lau­fen der Mara­thons wird mit zuneh­men­der Dau­er auf der „Tour­nee“ auch immer unwich­ti­ger. Statt­des­sen ent­wi­ckelt sich das Buch vom Erfah­rungs­be­richt des „Endu­rance 50“-Unternehmens zu einem all­ge­mei­nen Lauf­buch mit dem übli­chen Geplau­der über die Vor­tei­le des Lau­fens und wie mans rich­tig macht. Im Gegen­satz zum „Ultra­ma­ra­thon Man“ also über­haupt nicht emp­feh­lens­wert – weder in Bezug auf die tat­säch­li­che Leis­tung noch in Bezug auf die Lek­tü­re­qua­li­tät.

Sicher nicht ohne Grund fehlt jeder Ver­weis auf ande­re Etap­pen­läu­fe, von den gro­ßen Unter­neh­men wie dem Trans­eu­ro­pa-Foot­ra­ce oder dem ame­ri­ka­ni­schen Pen­dant ganz zu schwei­gen – die Leu­te dort lau­fen wesent­lich mehr als einen Mara­thon am Tag und das auch über län­ger als 50 Tage. So eine Rela­ti­vie­rung der eige­nen Leis­tung kann Kar­na­zes, der ja ger­ne mit der (frei­lich nicht von ihm stam­men­den) Behaup­tung, der „fit­tes­te“ Mann der Welt zu sein, koket­tiert, nicht gebrau­chen. Die sport­li­che Leis­tung fin­de ich jetzt nicht so über­ra­gend – fast alle Mara­thons lief Kar­na­zes im Bereich zwi­schen 3:30 h und 4:15 – das ist nicht beson­ders schnell. Dafür macht er schö­ne Anfän­ger­feh­ler – küm­mert sich nicht recht­zei­tig um eine Bla­se, was sich – wenn man sei­ner Beschrei­bung glau­ben darf – bis kurz vor die Fuß­am­pu­ta­ti­on aus­wei­tet …

Dean Kar­na­zes: 50/50. Secrets I Lear­ned Rnning 50 Mara­thons in 50 Days – and How You Too Can Achie­ve Super Endu­rance! (mit Matt Fitz­ge­rald). New York 2009 [2008]. 286 Sei­ten. ISBN 978–0‑446–58184‑4.

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