Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Kategorie: Fremdläufer

Marathon und Alter

Die New York Times schreibt einen net­ten klei­nen Arti­kel über die Fra­ge, wie und war­um die Mara­thon­zei­ten für älte­re Läu­fer gera­de so viel schnel­ler wer­den. Das Ergeb­nis ist nicht son­der­lich über­ra­schend:

Peo­p­le of all ages and abili­ties are get­ting smar­ter about how they train, and that is allo­wing them to remain fast as they age.

. Aber How to Run a Mara­thon Fas­ter as You Get Older ist trotz­dem eine net­te Lek­tü­re.

Hinunter

Pro­fis bei der Arbeit zuzu­schau­en ist immer wie­der eine Freu­de. Das gilt auch für Läu­fer – ins­be­son­de­re für sol­che wie Kili­an Jor­net. Hier ist er zu sehen, wie er beim Mont-Blanc-Mara­thon eine (neben­bei auch durch­aus aus­ge­setz­te …) Pas­sa­ge am Aiguil­let­te des Poset­tes mit Ele­ganz und Effi­zi­enz meis­tert:


Beim Kli­cken auf das und beim Abspie­len des von You­Tube ein­ge­bet­te­ten Vide­os wer­den (u. U. per­so­nen­be­zo­ge­ne) Daten wie die IP-Adres­se an You­Tube über­tra­gen.

Erholung beim Transkontinentallauf

Rai­ner Koch erholt sich beim Trans­kon­ti­nen­tall­auf: Ein ganz net­tes Inter­view aus dem Pro­jekt „Spor­t­epi­so­den“ von Lukas Mil­ler, das sich mit Extrem­sport­lern und ihrem Trei­ben und ihrer Moti­va­ti­on beschäf­tigt:

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Auch die ande­ren „Spor­t­epi­so­den“ – unter ande­rem Apnoe­tau­chen, High­li­ning – sind ganz inter­es­sant …

100 Meilen im Westen

Trailläu­fer und ‑läu­fe­rin­nen sind bei Film­ma­che­rin­nen gera­de sehr beliebt. Kein Wun­der, gibt es doch schö­ne Bil­der fast garan­tiert, und dazu ger­ne noch eine Hel­den­ge­schich­te mit oder ohne Schei­tern, mit oder ohne Opfer – das kann man immer schön (in Bil­dern) erzäh­len … (und nicht zuletzt so Wer­bung machen für den Spon­sor der Läu­fe­rin – hier ist es mal nicht Salo­mon, son­dern Nike). So hat’s auch Bil­ly Yang gemacht, der Sal­ly McRae bei den Wes­tern Sta­tes beglei­te­te und dar­aus mit viel Pathos sei­nen Film „Wes­tern Time“ gemacht hat:

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I want to run!

Es gibt ja so Läu­fe, die auch für einen Lang­stre­cken­läu­fer unglaub­lich und unwirk­lich blei­ben. Der Trans­eu­ro­pa­l­auf ist so eine Ver­an­stal­tung: Da lau­fen ein paar dut­zend Läu­fer über 60 Tage lang ein­fach mal so quer durch Euro­pa – in West-Ost- oder Süd-Nord-Rich­tung. Zur zwei­ten Auf­la­ge die­ses wahn­sin­ni­gen Unter­neh­mes 2009 gibt es einen Kino­film: I want to run (übri­gens ein Zitat der japa­ni­schen Läu­fe­rin, die nach ca. 23 der Stre­cke ver­letzt auf­ge­ben muss­te …). „Das här­tes­te Ren­nen der Welt“ heißt der Film im Unter­ti­tel – davon gibt es ja inzwi­schen eini­ge Vari­an­ten, von den „här­tes­ten“ Rennen/​Wettkämpfen/​Veranstaltungen. Aber zum Glück geht es dar­um eigent­lich gar nicht. Ganz im Gegen­teil: Der Film von Achim Micha­el Hasen­berg ist rich­tig schön: Ehr­furchts­voll und ent­spannt zugleich, gemüt­lich und fas­zi­nie­rend. Schö­ne Bil­der und inter­es­san­te Gesprä­che wech­seln sich, immer wie­der lässt er sich viel Zeit, um ein­fach die Teil­neh­mer bei dem zu zei­gen, was sie den gan­zen Tag trei­ben: Lau­fen.

Und eines gelingt Hasen­berg und sei­nem Kamer­mann Chris­toph Rose ganz beson­ders gut: Ihre eige­ne Fas­zi­na­ti­on ange­sichts der Läu­fer, des Laufs und des Lau­fens zu zei­gen und wei­ter­zu­ge­ben, zu ver­mit­teln, dass das nicht ein­fach Ver­rück­te sind, son­dern eigent­lich ganz nor­ma­le Men­schen, die nur ein biss­chen län­ger und wei­ter lau­fen als ande­re … Wie sich mit fort­schrei­ten­der Kilo­me­ter­zahl die Ver­let­zun­gen häu­fen, die Pro­ble­me meh­ren, die Tapes und Ver­bän­de immer mehr wer­den – und die Ver­rück­ten trotz­dem ein­fach immer wei­ter lau­fen, das ist nicht nur bewun­ders­wert, son­dern mit die­sen Bil­dern auch inspi­rie­rend: Da will man doch gleich wie­der selbst los­lau­fen. Auch wenn’s kei­ne 80 Kilo­me­ter sind. Und auch mor­gen oder über­mor­gen nicht sein wer­den.

Achim Micha­el Hasen­berg: I want to run. Das här­tes­te Ren­nen der Welt. 89 Minu­ten. 2012.

Die neue Art zu laufen

Das bes­te Bil­der­buch zum Lau­fen, das es gibt: Von den Machern des unbe­dingt emp­feh­lens­wer­ten (und kos­ten­lo­sen) „Trail Maga­zins“, Ste­phan Rep­ke (Grip­mas­ter) und Denis Wischniew­ski, kommt die­ses schö­ne Buch.

„Trail­run­ning. Die neue Art zu lau­fen“ steht schön auf­fäl­lig auf dem Umschlag. Dabei ist es natür­lich alles ande­re als „neu“, auf klei­ne­ren Wegen und Pfa­den in der Natur lau­fen zu gehen. Das wis­sen die bei­den Autoren natür­lich auch – aber irgend ein kna­cki­ger Titel muss ja sein.

Eif­ri­gen Lesern des „Trail Maga­zins“ wird das meis­te hier bekannt vor­kom­men: Die Repor­ta­gen der ver­schie­de­nen Läu­fe quer durch die Welt stan­den da (fast?) alle schon ein­mal drin. Hier gibt es sie halt noch ein­mal gedruckt, mit vie­len, vie­len tol­len, fan­tas­ti­schen Bil­dern.

Die Läu­fe füh­ren nach Island, über Kor­si­ka oder Tene­rif­fa, durch Süd­afri­ka oder die Saha­ra, über die Alpen in ver­schie­de­nen Vari­an­ten und durch deut­sche Wäl­der und Städ­te (ja, auch das – ein Ver­such zumin­dest, auch in der „Zivi­li­sa­ti­on“ Trails zu fin­den …). Aber eigent­lich egal, wo gera­de gelau­fen wird – Spaß macht es den Betei­lig­ten offen­bar immer. Und dem Leser und Schau­er ganz viel Lust, die Schu­he zu schnü­ren und raus in die Wild­nis los­zu­zie­hen. Dass das nicht immer so ein­fach ist, ist klar. Nicht jeder wohnt opti­mal am Rand der Alpen oder so, in guten Trail­run­ning­ge­bie­ten – oder fährt für einen Lauf erst ein­mal ein paar Hun­dert Kilo­me­ter Auto).

Das sehe ich auch immer bei den Fans des Trail­run­nings, ins­be­son­de­re im „Trail Maga­zin“, etwas als Man­gel: Mir scheint, sie haben ein sehr bestimm­tes, fixier­tes Bild des Trails, das ich zu ein­sei­tig fin­de: Ihre Wege füh­ren sie fast immer in die Ber­ge, ins Gebir­ge, mit allen Vor- und Nach­tei­len. Schön lau­fen kann man aber auch in Mit­tel­ge­bir­gen und im Fla­chen – das ist für die aller­meis­ten Läu­fer auch mit mehr Lau­fen ver­bun­den als sich die Ber­ge hoch und run­ter zu quä­len, wo ja immer auch eini­ges an Gehen dazu­ge­hört …

Und dann wäre da natür­lich noch der Mar­ken­fe­ti­schis­mus der Macher, die Fixie­rung auf Salo­mon als Aus­rüs­ter – ich glau­be fast (ohne es jetzt kon­kret über­prüft zu haben oder zu wol­len) es gibt in die­sem Band kein Foto, auf dem nicht Salo­mon-Aus­rüs­tung ver­tre­ten ist. Ande­re Her­stel­ler machen natür­lich auch ver­nünf­ti­ge Aus­rüs­tung, wer­ben aller­dings nicht so inten­siv mit dem Trail­run­ning wie Salo­mon momen­tan. Aber davon muss/​darf/​sollte man sich den Spaß an die­sem schö­nen Buch ja nicht ver­der­ben las­sen …

Ste­phan Repke/​Denis Wischniew­ski: Trail Run­ning. Die neue Art zu lau­fen. Bie­le­feld: Deli­us Klasing 2001. ISBN 978−3−7688−3266−3. 158 Sei­ten. 24,90 Euro.

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