Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Kategorie: Läufe (Seite 1 von 6)

Sterben im Bayerischen Wald

Nun­ja, die Über­schrift ist ein wenig über­trie­ben. Aber wirk­lich nur ein wenig. Am Wochen­en­de war ich – nach sehr lan­ger Abs­ti­nenz – mal wie­der bei einer Lauf­ver­an­stal­tung dabei: Bei der ers­ten Auf­la­ge des Kai­ters­berg-Trails in Bad Kötzting. Da bin ich eher zufäl­lig drauf gesto­ßen und dach­te im Win­ter, bis zum Mai wer­de ich ja wohl 30 Kilo­me­ter mit ein paar Höhen­me­tern schaf­fen. Das war aber eher eine Fehl­ein­schät­zung … Doch der Rei­he nach.

Zunächst muss­te ich über­haupt erst ein­mal da hin­kom­men, an den Rand Deutsch­lands. Von Regens­burg ist das eine gute Stun­de Fahrt (mit dem Rad hat­te ich das auch schon gemacht, auf mei­ner Arber­rad­ma­ra­thon­run­de am Anfang Mai), die man eigent­lich nur mit dem Auto hin­be­kommt. Des­halb muss­te ich mir eben eines lei­hen. Da die Start­zeit auf rei­se­freund­li­che 10 Uhr fest­ge­legt wur­de, konn­te ich das auch sehr bequem machen. Und auch in aller Ruhe mei­ne Start­un­ter­la­gen in der Turn­hal­le in Bad Kötzting abho­len.

Zeit bis zum Start hat­te ich dann noch reich­lich. Um 10.05 ging es pünkt­lich los und nach einer drei­vier­tel Run­de im Sta­di­on und einem mini­ma­len Stra­ßen­stück auf den ers­ten Feld­weg – und dann auch über die Bahn­li­nie, die der Grund für die spe­zi­el­le Start­zeit war (damit wir nicht gleich durch einen Zug gebremst wur­den).

Durch die Wie­sen, über Bahn und Land­stra­ßen (oder „Staats­stra­ßen“, wie sie hier in Bay­er – Frei­staat! – offi­zi­ell hei­ßen) ging es an dann den Wald­rand. Und dann erst ein­mal hin­auf. Nach oben ging es zunächst, auf den ers­ten Kilo­me­tern, zwar spür­bar, aber nicht über­mä­ßig steil – eigent­lich war das noch gut lauf­bar, auch der Weg, ein typi­scher Wald­weg, bot kei­ne all­zu gro­ße Her­aus­for­de­rung. Aber der noch dich­te Pulk von Läu­fer/-innen führ­te dann doch schon zum (auch, aber nicht nur) recht häu­fi­gen Wech­sel vom schnel­len Gehen und lang­sa­men Lau­fen.

Und dann kam auch schon die ers­te Ver­pfle­gungs­sta­ti­on Rei­ten­berg. Wie alle Sta­tio­nen bei die­sem Lauf über­reich­lich bestückt und gut bedient von vie­len sehr freund­li­chen und hilfs­be­rei­ten Frei­wil­li­gen. Da der Kai­ters­berg-Trail zur Müll­ver­mei­dung die sehr ver­nünf­ti­ge Ent­schei­dung getrof­fen hat, kei­ne Trink­be­cher anzu­bie­ten – ein sol­cher war als Teil der (frei­lich nicht kon­trol­lier­ten) Pflicht­aus­rüs­tung mit­zu­füh­ren – , waren die Hel­fer auch tat­säch­lich not­wen­dig. Mir tat es ja nicht nur hier, son­dern bei allen Ver­pfle­gungs­sta­tio­nen fast leid, dass so viel von dem Essen, dem Obst und den Ener­gie­rie­geln, übrig blieb.

Dann wur­de es auch direkt deut­lich stei­ler. Auf knapp 1,2 Kilo­me­tern ging es nun die über 200 Höhen­me­ter zu den Kreuz­fel­sen hin­auf. Da war an Lau­fen oft nicht mehr zu den­ken (für mich …), rund um mich kamen nun auch mehr als genug Stö­cke zum Ein­satz.

Und dann kam auch schon der ers­te ech­te Downhill: rich­tig schön! Da habe ich es lau­fen, fast kra­chen las­sen – ein Feh­ler, wie sich spä­ter zeig­te, denn das hat auf dem tech­nisch nicht ganz ein­fa­chen Trail dann doch eini­ge zusätz­li­che Kör­ner gekos­tet, die ich gegen Ende gut gebrau­chen hät­te kön­nen. Doch hier war eben erst ein­mal ein­fach Spaß ange­sagt …

Die Stre­cke führ­te uns wie­der zurück nach unten, zum Ver­pfle­gungs­punkt. Von dort ging es dann, über einen recht brei­ten und beque­men Wald­fahr­weg zur Ein­öde Hud­lach. Und dann ging es, zur Abwechs­lung, mal wie­der zurück nach oben. Und jetzt aber so rich­tig. Das wur­de stei­ler und stei­ler, irgend­wann war es kaum noch zu gehen, an lau­fen war für mich schon lan­ge nicht mehr denk­bar. Die Wan­de­rer, deren Weg nicht ohne Grund um die­ses Steil­stück in eini­gen Keh­ren her­um führ­te, hiel­ten uns wahr­schein­lich alle für ver­rückt. Aber das ist man als (Trail-)Läufer ja gewöhnt …

Irgend­wann wur­de die Stei­gung dann wie­der fla­cher, es war kurz wie­der lauf­bar – und dann kam die Ver­pfle­gung­sta­ti­on Kötztin­ger Hüt­te. Und danach kam auch schon wie­der die nächs­te Schi­ka­ne: Zunächst steil im Wald neben dem eigent­li­chen Weg hin­un­ter – und dann halt, wel­che Über­ra­schung – gera­de wie­der hoch. Nach die­sem kur­zen Steil­stück wur­de es wie­der etwas ange­neh­mer, es ging ja auch wie­der hin­un­ter. Und dann auf einem brei­ten Weg im ange­nehms­ten Flow hin­un­ter und hin­über bis nach Hud­lach, dem äußers­ten Punkt der Stre­cke. Nach die­ser schö­nen Forst­stra­ße und einer Kon­troll­stel­le wur­de es wie­der inter­es­sant: Es ging wie­der hoch, zum Rie­del­stein nun. Zunächst noch gar nicht so schlimm, sogar noch lauf­bar. Aber das hör­te für mich bald wie­der auf. Inzwi­schen mach­te sich die Anstren­gung, ange­sichts des mage­ren Trai­nings vor allem, aber auch deut­lich bemerk­bar. Der Auf­stieg zum Rie­del­stein zog sich näm­lich, es kam ein­fach kei­ne Ende in Sicht.

Doch irgend­wann war das erle­digt, es ging auch zur Beloh­nung gleich wie­der hin­un­ter – aber nur kurz, dafür kna­ckig steil. Und dann durch die Rauch­röh­ren, durch die Fel­sen mit­ten durch, mit Hän­den und Füßen wie­der nach oben. Nach­dem die­ses pit­to­res­ke Hin­der­nis über­wun­den war, folg­te ein wirk­lich wun­der­ba­res Weg­stück über die Stein­büh­ler Gesen­ke, wie­der in Rich­tung Kötztin­ger Hüt­te. Doch mei­ne Bei­ne woll­ten nicht mehr, ich konn­te das tat­säch­lich nicht mehr rich­tig durch­lau­fen.

Nach dem kur­zen Ver­pfle­gungs­stopp an der Kötztin­ger Hüt­te, der nicht mehr ganz so kurz war – ich benö­tig­te etwas Cola, um mei­nen Kreis­lauf wie­der zu sta­bi­li­sie­ren – ging es ähn­lich toll und spek­ta­ku­lä­re und ernüch­ternd wei­ter. Toll war der Weg, hin­ab durch die stei­ni­ge, ver­block­te Fel­sen- und Wald­land­schaft. Ernüch­ternd war mein Zustand, der mich lang­sa­mer und lang­sa­mer, und auch vor­sich­ti­ger und vor­sich­ti­ger, wer­den ließ. Ich trau­te mei­nen Ober­schen­keln nicht mehr …

Irgend­wann war das auch wie­der vor­bei, der Ver­pfle­gungs­punkt Rei­ten­stein tauch­te noch ein­mal auf. Dann konn­te ich tat­säch­lich noch etwas lau­fen, zumin­dest hin und wie­der, unter­bro­chen von der einen oder ande­ren Geh­pau­se. Und zack, waren wir – nun ja, inzwi­schen war vom rest­li­chen Läu­fer­pulk nahe­zu nichts mehr zu sehen – wie­der an der Staats­stra­ße, dann noch die Bahn­li­nie (bei­des immer noch her­vor­ra­gend von der Feu­er­wehr gesi­chert) und das letz­te Stück­chen durch die Wie­sen zurück ins Sta­di­on. Da konn­te ich tat­säch­lich noch ein­lau­fen – aber das war mehr pro for­ma, wirk­li­cher Sport war das zu die­sem Zeit­punkt nicht mehr.

Der Lauf war als Ver­an­stal­tung aus­ge­spro­chen her­vor­ra­gend orga­ni­siert, ganz beson­ders für eine Pre­miè­re: Alles lief wie am Schnür­chen. Die Stre­cke war her­aus­ra­gend mar­kiert, da war Ver­lau­fen wirk­lich kaum denk­bar. Dazu noch nicht weni­ge Stre­cken­pos­ten (die immer­hin teil­wei­se auch eine Wan­de­rung nötig hat­ten, um zu ihrem Ein­satz­ort zu kom­men …) und über­reich­li­che Ver­pfle­gung. Nur im Ziel hät­te ich mir noch eine Geträn­ke­sta­ti­on gewünscht – es gab zwar einen Gut­schein, den hat­te ich natür­lich aber nicht parat (son­dern im Auto) und der ließ sich auch „nur“ für eher Unge­sun­des ein­lö­sen. Da hät­te etwas Was­ser etc., wie an den her­vor­ra­gend bestü­cken Ver­pfle­gungs­sta­tio­nen unter­wegs, noch wun­der­bar gepasst. Aber das war wirk­lich nur eine klei­ne Schram­me auf dem sonst makel­lo­sen Tag.

365 Tage laufen – Jahresrückblick 2018

Am 31. Dezem­ber 2017 habe ich – eher zufäl­lig … – wie­der mit dem täg­li­chen Lau­fen ange­fan­gen, nach­dem mei­ne letz­te Serie über 2041 Tage mit dem Ski­un­fall riss und ich danach etwas ver­sack­te.

Nicht ganz zufäl­lig war es der Jah­res­be­ginn 2017, der mich wie­der zum täg­li­chen Lau­fen moti­vier­te – der neue Job in Regens­burg war ein wich­ti­ger Anlass. Und, auch nicht zu unter­schät­zen, mei­ne eige­ne Unzu­frie­den­heit mit der per­sön­li­chen Form und dem ste­tig zuneh­men­den Über­ge­wicht. Zwar lief ich auch 2016, aber eben total unre­gel­mä­ßig, inkon­se­quent und ohne spür­ba­re Ergeb­nis­se. Das soll­te sich ändern. Und es hat sich auch geän­dert. Sicher, die ers­ten Mona­te tat sich wenig bis gar nichts. Zwar schnür­te ich nun wie­der jeden Tag die Lauf­schu­he, aber die Stre­cken blie­ben kurz, die sport­li­chen „Erfol­ge“ gering, die Fit­ness-Aus­beu­te auch eher mager. Denn mit dem täg­li­chen Lau­fen allei­ne ist es natür­lich noch nicht getan. Gera­de in den ers­ten Mona­ten schwank­te mei­ne Lauf­leis­tung etwa beträcht­lich: es gab Wochen, wo ich nahe­zu jeden Tag um die sechs Kilo­me­ter schaff­te – und dann aber auch Wochen, wo das nur ein- bis zwei­mal geschah.

Im Som­mer wur­de das all­mäh­lich dann bes­ser. Die Lauf­leis­tung ver­ste­tig­te sich, die durch­schnitt­li­che Lauf­län­ge wur­de auch grö­ßer. Und im Herbst merk­te ich dann, dass es ins­ge­samt bes­ser wur­de: Die Tem­pi wur­den – ganz all­mäh­lich! – flüs­si­ger, die Anstren­gung und Über­win­dung weni­ger. Und auch die Läu­fe, zumin­dest eini­ge, wur­den län­ger: Die Halb­ma­ra­thon­mar­ke fiel, die 25-Kilo­me­ter-Gren­ze war auch bald über­schrit­ten. Das führ­te dann dazu, dass ich mich für den Regens­burg-Mara­thon im Früh­jahr 2018 anmel­de­te – das soll­te doch zu schaf­fen sein, bis dahin wie­der aus­rei­chend in Form zu kom­men! Und damit ich mich nicht noch drü­cken kann, habe ich es auch gleich allen erzählt …

Und jetzt, am Ende des Jah­res 2017, ste­hen zwar „nur“ 2423 Kilo­me­ter im Trai­nings­ta­ge­buch. Aber ich bin zufrie­den und hof­fe (gehe davon aus!), dass sich das im nächs­ten Jahr noch stei­gern wird.

Laufen und Stolpern im Dunkeln

So kommt man heim, wenn man abends im Dun­keln auf dem Rück­weg des Lau­fes in Gedan­ken vor sich hin­träu­mend läuft und über einen losen Pflas­ter­stein stol­pert:


(was man nicht so gut sieht: Das hat nicht nur sehr gut geblu­tet, son­dern war auch recht tief auf­ge­schürft und hat ent­spre­chend lang­sam geheilt (vor allem, weil es zwi­schen­durch noch etwas geei­tert hat …)

Der achte Mainzer Maaraue-Marathon

Weih­nachts­zeit ist MMM-Zeit: Immer wie­der in der Nähe des Hei­li­gen Abends rich­ten Sascha und Bri­git­te eine neue Auf­la­ge des Main­zer Maar­aue-Mara­thons, des MMM, aus. Und manch­mal noch dazwi­schen …
Letz­tes Jahr war es eine dunk­le Sache, weil der Start für die 45 Kilo­me­ter um 22 Uhr war. Die­ses Mal ging es am 23.12. etwas erleuch­te­ter zu: Gestar­tet wur­de zwar auch um zehn Uhr, aller­dings am Mor­gen. Da gin­gen die­ses Mal über 40 Läu­fe­rin­nen und Läu­fer auf die Neun-Kilo­me­ter-Run­de, die idea­ler­wei­se fünf Mal zu absol­vie­ren ist: Vom Park­platz an der Main­spit­ze in Mainz-Gus­tavs­burg über die Main­brü­cke nach Kost­heim, dann gleich auf die namens­ge­ben­de Maar­aue, dort den Rhein hin­un­ter, am Kas­tel vor­bei und unter der Theo­dor-Heuss-Brü­cke hin­durch, um von der ande­ren Sei­te auf sie hin­auf­zu­lau­fen und nach Mainz den Rhein auf ihr zu über­que­ren. In Mainz geht es dann wie­der am Rhein­ufer fluss­auf­wärts und über die Eisen­bahn­brü­cke Mainz-Süd zurück nach Hes­sen, auf die Main­spit­ze und zum Ziel/​Start.

Die Stre­cke war in den Tagen vor Weih­nach­ten zwar etwas vom Hoch­was­ser der bei­den Flüs­se bedroht, am Sonn­tag waren die Pegel aber so weit gefal­len, dass die Was­ser­mas­sen in ihren Bet­ten blie­ben. So konn­ten wir also ganz unge­stört unse­re Run­den dre­hen. Die­ses Mal war nicht nur Joe von Marathon4You dabei (der dort auch einen Bericht geschrie­ben hat), son­dern auch noch Läu­fer aus Ungarn und Spa­ni­en.

Ich bin ja völ­lig ohne Trai­ning und ohne lan­ge Läu­fe in den letz­ten Mona­ten da hin­ge­kom­men: Zu einem Ein­la­dungs­lauf ohne Start­geld in mei­ner unmit­tel­ba­ren Nähe und auf mei­ner Haus­stre­cke muss ich mich eben auf­raf­fen. Ent­spre­chend gering waren auch mei­ne Erwar­tun­gen und Zie­le: Dass die kom­plet­ten fünf Run­den zu viel waren, war mir klar. Mit zwei bis drei Run­den habe ich gerech­net. Und so ist es dann auch gekom­men…

Die ers­te Run­de war nicht so schön, ich fand kei­nen rech­ten Rhyth­mus. Nach einem kur­zen Geträn­kestop am Check­point bei Bri­git­te, die sich auf­op­fe­rungs- und lie­be­voll um alle Läu­fe­rin­nen und Läu­fer geküm­mert hat, ging die zwei­te Run­de dann wesent­lich geschmei­di­ger. Und auch die drit­te Run­de lief gut an, zuneh­mend mach­ten sich aber die schwa­chen Ober­schen­kel doch bemerk­bar. Nach dem Gehen die Ram­pe auf die Eisen­bahn­brü­cke hin­auf kam ich über­haupt nicht mehr zurück zum Lau­fen – und so über­mä­ßig quä­len woll­te ich mich auch nicht ;-). Der letz­te hal­be Kilo­me­ter oder so ging dann aber wie­der, so dass ich wenigs­tens lau­fend am Park­platz ankam. Dann habe ich aller­dings auch Schluss gemacht, die rest­li­chen bei­den Run­den hät­te ich nicht mehr ver­nünf­tig lau­fen kön­nen.

Aber es war wie­der sehr schön. Und der MMM wird mit jeder Wie­der­ho­lung pro­fes­sio­nel­ler. Inzwi­schen schon mit kom­plet­ten Geträn­ke- und Spei­se­an­ge­bot. Und das alles bei einem Ein­la­dungs­lauf ohne Start­geld, nur mit der Bit­te um Spen­den für den Lauf­club 21. Dafür ein ganz gro­ßes Dan­ke an Sascha und Bri­git­te, die sich immer wie­der die Mühe machen!
Ach ja, und der Stre­cken­re­kord wur­de auch gebro­chen: Er liegt jetzt bei beacht­li­chen 3:16!

Lust-Laufen

Immer, wenn ich die Lust am Lau­fen etwas ver­lie­re, weiß ich: ich muss mal wie­der im Oden­wald lau­fen. Das ist wirk­lich ein Heil­mit­tel.

Schon der Wald allei­ne, in dem ich mich beim Lau­fen größ­ten­teils auf­hal­te. Da ist das beglei­ten­de Zil­pen der Klein­vö­gel, hin und wie­der ein gemäch­lich-majes­tä­ti­sches Flü­gel­schla­gen eines Greif­vo­gels, das vor­bei­hu­schen­de Reh und auch die eine oder ande­re Schne­cke am Weg­rand.

Die Bei­ne blu­ten aus den Krat­zern des Brom­beer­di­ckichts und die Pus­teln der Bren­nes­seln jucken, die Ober­schen­kel bren­nen von der letz­ten stei­len Stei­gung.
Aber das macht alles nicht, es ist ein­fach wun­der­schön im Wald, so mut­ter­see­len­al­lein, wo man wirk­lich im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes stun­den­lang lau­fen kann, ohne einer Men­schen­see­le zu begeg­nen.

Und dann bricht man aus dem Wald her­vor, genau in dem Moment, in dem die Son­ne eine Lücke in der dün­nen Wol­ken­de­cke fin­det, und dann liegt das Müm­ling­tal strah­lend vor einem, man schaut wie ein König von der Höhe über die Wei­ten des Oden­walds – oder eines unbe­deu­ten­den Neben­täl­chen: Das ist ein­fach magisch, herr­lich, fast unbe­schreib­lich in sei­ner schlich­ten Schön­heit, die mich immer wie­der umhaut. Dabei ist die Land­schaft ja gar nichts „Beson­de­res“, son­dern ein­fach deut­sches Mit­tel­ge­bir­ge …

Dann geht es wei­ter, über Wie­sen und Wei­den, über die ruhen­den Stop­pel­fel­der, die lang­sam wie­der weich wer­den und kaum noch an den Waden krat­zen, und wie­der zurück in den Wald, eine schma­le Rin­nen hin­ab, die von den star­ken Regen­fäl­len der letz­ten Tagen ganz aus­ge­wa­schen ist und wo jeder Schritt kurz vorm Sturz scheint.

Dann auch wie­der auf schma­len und brei­ten Wegen, vor­bei an den muhen­den Rin­dern auf der Wei­de, die unbe­tei­ligt glot­zen.
Und schließ­lich auch wie­der zurück in die Zivi­li­sa­ti­on, wo Rau­cher sams­tags mor­gens ihre Schoß­hünd­chen aus­füh­ren, Blech­do­sen­men­schen vor­beib­rau­sen und der Lärm anschwillt …

Aber das gehört eben auch dazu, zum Lau­fen. Und es ist ja nicht so, als ob der Wald hier wirk­lich wild wäre, das ist ja alles bewirt­schaf­tet (und bejagt, die Spu­ren der Gelän­de­wa­gen fin­den sich immer wie­der …).

Und den­noch: Hier flie­ßen die Endor­phi­ne reich­li­cher, hier sind die Glücks­mo­men­te län­ger und häu­fi­ger. Und die Schmer­zen und die Erschöp­fung grö­ßer, dennn auch die Hügel sind stei­ler …

Nachtläufe

Nacht­läu­fe haben ja – neben dem offen­sicht­li­chen Nach­teil, dass man nicht immer sieht, wo man hin­tritt 😉 – auch den einen oder ande­ren Vor­teil: Nie­mand sieht, wie lang­sam man unter­wegs ist. Man kann den Tag für Bes­se­res nut­zen. Und: Man kann beim Hanf­lieb­ha­ber am Rhein­ufer heim­lich ein paar beson­ders tie­fen Züge Luft holen. Einen Kick bringt das aber auch nicht. Doch dafür ist ja das Lau­fen da – und das funk­tio­niert auch immer wie­der wun­der­bar …

Müde beim 7. MMM

Schon wie­der nix …

Der mitt­ler­wei­le schon sieb­te Main­zer Maarauer-(Ultra-)Marathon, kurz MMM, star­te­te die­ses Mal nicht am Sams­tag mor­gen. Son­dern am 23.12., also am Tag vor Hei­lig Abend. Und um 22 Uhr – also qua­si mit­ten in der Nacht. Trotz­dem waren so vie­le Läu­fer wie noch nie am Start, über zwan­zig Ver­rück­te bega­ben sich auf die fünf Run­den, die – bei einer Run­den­län­ge von 9 km ganz logisch – 45 Kilo­me­ter Gesamt­stre­cke und damit eben gera­de so einen Ultra erge­ben. Nicht alle sind aber ange­kom­men. Und ich war einer von denen.

Dabei hat­te alles so gut ange­fan­gen. Gleich auf den ers­ten Metern, noch auf der Kost­hei­mer Main­brü­cke, fand sich ein Trio zusam­men, des­sen Tem­po mir gefiel. So sind wir gemüt­lich und eini­ger­ma­ßen gleich­mä­ßig los­ge­zo­gen, irgend­wo um die 6 Minuten/​km müs­sen das gewe­sen sein. Kilo­me­ter um Kilo­me­ter fiel, und ruck­zuck waren wir schon wie­der auf der Main­spit­ze, wo uns Bri­git­te und Tho­mas, die den Ver­pfle­gungs­stand und die Läu­fer wun­der­bar betreu­ten, schon emp­fin­gen. Nach einem kur­zen Nuckeln an der Trink­fla­sche – pures Main­zer Was­ser 😉 – ging es auch gleich auf die zwei­te Run­de. Mei­ne Bei­ne waren noch fast ent­spannt und gera­de­zu unver­schämt locker. Auch die zwei­te Run­de absol­vier­ten wir wei­ter­hin schön gleich­mä­ßig und ohne Pro­ble­me. Bei der drit­ten Drei­brü­cken­run­de wur­de es dann aller­dings inter­es­sant, zumin­dest für mich: Irgend­was stimm­te nicht mehr. Und es waren nicht die Bei­ne, die waren zwar nicht mehr tau­frisch, aber immer noch erstaun­lich leben­dig und fit. Aber der Kopf woll­te nicht mehr: Die Müdig­keit wur­de anstren­gend. Vor allem, weil mein Kreis­lauf sich mit dem Kopf soli­da­ri­sier­te und unge­ach­tet des kon­ti­nu­ier­li­chen Lau­fens seit gut zwei Stun­den beschloss, dass nun die nor­ma­le Schla­fens­zeit sei und ent­spre­chend redu­zier­te. Das führ­te zu selt­sa­men Zustän­den – nein, kein Deli­ri­um, so schlimm war es nicht. Aber ab der zwei­ten Hälf­te der drit­ten Run­de beglei­te­te mich doch ein per­ma­nen­tes Schwin­del­ge­fühl, ein Gefühl, als wür­de ich jeden Moment umkip­pen – und doch lief und lief ich ein­fach wei­ter … So rich­tig behag­te mir das aber nicht, um es vor­sich­tig aus­zdrü­cken. Eigent­lich hat­te ich wie­der mal genug. Doch Bri­git­te und Tho­mas lie­ßen mich nicht so leicht vom Haken: Mit lie­be­vol­ler Umsor­gung und in Beglei­tung von Pierre, der auch etwas schwä­chel­te, nahm ich die vier­te Run­de doch noch in Angriff. Wirk­lich bes­ser wur­de es aber nicht, über­haupt nicht. Im Gegen­teil, fast: Das Schwin­del­ge­fühl ver­stärk­te sich eher noch. Spä­tes­tens ab der Theo­dor-Heuss-Brü­cke war mir dann end­nül­tig klar: Das wird ein DNF, nach die­ser, der vier­ten, Run­de bre­che ich das gan­ze ab.

Und so geschah es dann auch. Immer­hin schaff­ten wir es, kurz vor der Main­spit­ze noch zwei Läu­fer zu über­run­den – und uns selbst nicht über­run­den zu las­sen. Das aber nur knapp, Jens kam kurz nach uns an – nur war er eben schon am Ende der fünf­ten Run­de.

Ich hät­te ja nicht gedacht, das mich das Lau­fen in der Nacht so fer­tig macht. Aber viel­leicht habe ich die Tage zuvor auch ein­fach zu wenig geschla­fen. Nun ja, es gibt immer ein nächs­tes Mal. Beim Lau­fen sowie­so und beim MMM ganz bestimmt.

Bilderbuch-Laufen

Herr­lich. Ein­fach nur herr­lich. Der ers­ten Lauf im Schnee ist immer etwas beson­de­res, etwas schö­nes: Ich lie­be es ein­fach, wenn der Wald, die Fel­der und die Wege weiß sind. Auch wenn es das Lau­fen etwas anstren­gen­der macht. Heu­te mor­gen war das wie­der wun­der­bar: Nach dem Sturm und den Regen­schau­ern der letz­ten Tage habe ich über­haupt nicht damit gerech­net – aber die Son­ne schien, der Him­mel war blau: Ein rich­tig schö­ner Win­ter­tag. Und in Erbach lag sogar ein biss­chen Schnee. Also habe ich mei­ne Win­ter- und Schlecht­wet­ter­schu­he raus­ge­kramt, die Salo­mon XA 3D Ultra und bin los­ge­zo­gen. Ein paar Kilo­me­ter wei­ter und eini­ge Höhen­me­ter spä­ter fand ich mich im Bil­der­buch des Win­ters wie­der: Der Wald war rich­tig dick weiß, der feuch­te Schnee hing dick an den Bäu­men und auf den Ästen, die Wege waren nied­rig und eng von den durch die Schnee­last hin­un­ter gekrümm­ten Bäu­men – und eini­ge klei­ne­re hat­te der Sturm auch auf die Wege geschmis­sen. Und ich lief mut­ter­see­len­al­lein im Wald über den noch unbe­rühr­ten Schnee: Nur ab und an kreuz­te ein Wild­fähr­te mei­ne jung­fräu­li­chen Wege. Das ist – immer wie­der – unge­heu­er erhe­bend, ein Gefühl, das sich nur schwer beschrei­ben lässt. Da möch­te man am liebs­ten lau­fen und lau­fen und lau­fen. Das tat ich dann auch erst ein­mal.

Dum­mer­wei­se hat­te mei­ne rech­te Socke nicht so viel Spaß wie ich: Kurz vor Bull­au fing es an zu rei­ben – und beim nächs­ten Halt stell­te ich mit Schre­cken fest: Da ist, genau an der Ober­kan­te des Schuhs, ein schön brei­tes, gro­ßes Loch in der Socke! Das war neu – und nicht gera­de vor­teil­haft. Denn jetzt muss­te mei­ne zar­te Haut dran glau­ben. Die nächs­ten Kilo­me­ter waren nicht so erfreu­lich, es rieb und kratz­te: Mir war klar, ich soll­te doch lang­sam mal wie­der in Rich­tung Hei­mat dre­hen … Pas­send war auch auf ein­mal, als ich in Bull­au aus dem Wald kam, von dem herr­li­chen Wet­ter nichts mehr zu sehen: Graue Wol­ken über­all, die nichts Gutes ver­hie­ßen. Ganz hin­ten am Hori­zont fie­len noch ein paar Son­nen­strah­len auf den weiß bestäub­ten Oden­wald – aber da wür­de ich heu­te bestimmt nicht mehr hin­kom­men, nicht mit einer blu­ten­den Fer­se.

Also wur­de die Run­de doch etwas kür­zer (22 Kilo­me­ter). Lus­tig war dann der Schluss – nicht so sehr die Tat­sa­che, dass ich immer mehr mit Schnee und Was­ser bewor­fen wur­de, je tie­fer ich kam und je mehr ich mich wie­der Erbach näher­te. Nein, eher der Zufall, dass die Wol­ken sich wie­der auf­lös­ten und die Son­ne wie­der durch­brach. Und so hat­te ich, als ich am Buch­wald­s­kopf aus dem Wald kam, wie­der mal einen herr­li­chen Blick über das son­ne­ner­füll­te Müm­ling­tal: Das ist – trotz der zivi­li­sa­to­ri­schen Ver­schan­de­lung des Tals – immer wie­der erhe­bend, wenn man nach einem längeren/​langen Lauf durch den Wald an die­ser Stel­le wie­der aufs Feld kommt und einen frei­en Blick über Erbach und Michel­stadt und noch mehr hat . Ganz beson­ders wirkt das natür­lich, wenn die Son­ne mit­spielt. Da macht dann auch die auf­ge­rie­be­ne Fer­se auf ein­mal nicht mehr viel aus.

Das erste Mal: Pacemaker beim Arque-Lauf

Heu­te war es so weit: Mein ers­ter Ein­satz­als Pace­ma­ker stand auf dem Plan. Und zwar beim Arque-Lauf. Der zeich­net sich ja dadurch aus, dass in bestimm­ten Grup­pen mit bestimm­ten Tem­pi gelau­fen wird: 5:00min/km, 5:30, 6:00, 6:30 und 7 min/​km. Das gan­ze über ein schö­ne Stre­cke von Kelk­heim nach Mainz, über offi­zi­el­le 34,xx km.
Gabi Gründ­ling hat­te im Som­mer den #twit­ter­lauf­treff gefragt, ob jemand Lust hat, Pace­ma­ker für die­se Lauf – übrigns ein Spen­den­lauf – zu wer­den. Und ich hat­te mich gemel­det. Und das dann erst ein­mal wie­der schön ver­ges­sen. Zum Glück kam noch eine Erin­ne­rungs­mail …

Des­we­gen hat also heu­te um 6:15 Uhr der Wecker geklin­gelt. Und ich hat­te kei­ne Lust, mein schön gemüt­li­ches Bett zu ver­las­sen. Natür­lich habe ich es trotz­dem getan, recht­zei­tig, um den „Dom-Shut­tle“, den Bus vom Fisch­tor in Mainz zum Start in Kelk­heim, zu erwi­schen. Die Fahrt ver­lief mit der obli­ga­to­ri­schen Läu­fer­plau­de­rei ziem­lich zügig – auch ganz nett, so durch den Mor­gen zu fah­ren …

Am Sport­platz Reis in Kelk­heim dann die Anmel­dung, das Abho­len des Pace­ma­ker-Leib­chens und War­ten. Das Umzie­hen ver­schob ich noch ein wenig: Schön kalt war’s da oben am Wald­rand. So rich­tig unan­gehm: 1 °C, aber vor allem neb­lig-feucht. Kein schö­nes Wet­ter, um in Lauf­klei­dung herz­um­ste­hen. Ich hat­te mich auf die Wet­ter­vor­her­sa­ge ver­las­sen: 6–8 °C, purer Son­nen­schein war für den Vor­mit­tag sowohl in Kelk­heim als auch in Mainz gemel­det. Also bin ich in kur­zer Hose, dün­nem Unter­hemd, dün­nem #twit­ter­lauf­treff-Shirt, dazu Ärm­ling und ein Buff-Tuch, gestar­tet. Vor und wäh­rend dem Start war das defi­ni­tiv zu wenig – böse gefro­ren habe ich. Unter­wegs war es dann aber genau rich­tig.

Grup­pe C also, die zweit­schnells­te (lie­ber wäre mir D gewe­sen, aber dafür hat­ten sich mehr Pace­ma­ker gemel­det). Bis Sams­tag waren nur drei Pace­ma­ker bekannt, dar­un­ter auch @ironchrissi vom #twit­ter­lauf­treff. Mor­gens tauch­ten dann aber noch wei­te­re zwei auf, so dass wir mit fünf Leu­ten aus­rei­chend stark waren: 3–4 vor­ne, zum Brem­sen der über­eif­ri­gen Läu­fer, 1–2 hin­ten, damit das Feld zusam­men­bleibt. Die Grup­pe war auch nicht über­mä­ßig groß – laut Mel­de­lis­te 69 Läu­fer (fast nur Män­ner), so vie­le waren es aber wohl doch nicht.
Der Start, so ganz stil­echt mit Pis­to­len­schuss, erfolg­te, wir sam­mel­ten unser Begleit-Poli­zei-Motor­rad ein und leg­ten los. Die ers­ten Kilo­me­ter waren fast not­wen­di­ger­wei­se zu schnell – es ging nur berg­ab und wir woll­ten warm wer­den. Die Ver­ei­ni­gung mit der Mini-Grup­pe vom Start­platz Stü­ckes klapp­te auch. Dann, am Orts­aus­gang von Kelk­heim, kam bald der ers­te – und schwers­te – Anstieg. Das ging aber bes­ser als ich befürch­te­te – ich fühl­te mich ziem­lich gut dabei. Dann geht es eini­ge Kilo­me­ter leicht wel­lig durch den Wald – da zog es sich schon mal etwas aus­ein­an­der – und schließ­lich wie­der hin­un­ter in den nächs­ten Ort, wo wir prompt einen klei­nen Ver­lau­fer ein­bau­ten, weil mein Kol­le­ge nicht auf mich hören woll­te und zu früh abbog.

Und dann kam auch schon bald die ers­te Ver­pfe­gungs­sta­ti­on zwi­schen Kilo­me­ter 12 und 13 am Orts­aus­gang von Marx­heim. Der wei­te­re Weg nach einer kur­zen Stehrast führ­te uns, immer noch gut im Schnitt mit um die 5:27 min/​km durch ver­schie­de­ne Orte, auch ein Stück Bun­des­stra­ße ent­lang – immer mit Poli­zei­schutz und Kran­ken­wa­gen als Ver­fol­ger.

Nach der zwei­ten Ver­pfle­gung in den Fel­dern bei Kilo­me­ter 20 oder so wur­de der Druck aufs Tem­po vor­ne etwas höher: Ein paar Läu­fer hat­ten es etwas eili­ger als der vor­ge­se­he­ne Schnitt. Das ließ sich aber alles gut regeln, wäh­rend die Stre­cke bei inzwi­schen wirk­lich herr­lichs­tem Lauf­wet­ter – ca. 8 °C (geschätzt), Son­ne pur – ein­fach wun­der­bar durch die Wein­ber­ge und am Main ent­lang führ­te.

Die drit­te Ver­pfle­gung war dann auch schon in Hoch­heim, unge­fähr bei Kilo­me­ter 28. Dann wur­de der Weg etwas unschö­ner: Zunächst mit über­ra­schend ner­vi­gem Pflas­ter (ist mir dort noch nie so auf­ge­fal­len). Und ich mag auch das Stück von Hoch­heim nach Kost­heim nicht – kei­ne Ahnung, war­um eigent­lich. Am Deich kann’s eigent­lich nicht lie­gen, die lau­fe ich sonst eigent­lich ger­ne …

Etwas spä­ter, am Anfang der Maar­aue, war dann ziem­lich plötz­lich die Luft raus, die Bei­ne woll­ten nicht mehr so recht, die Kraft fehl­te. Und der Wil­le reich­te nicht mehr. Ich ließ mich also ans Ende der Grup­pe zurück fal­len und beglei­te­te die Letz­ten – die hat­ten noch etwas mehr Pro­ble­me als ich – mit nach Mainz und ins Ziel.

Da gab’s natür­lich wie­der die obli­ga­to­ri­sche Fünf-Minu­ten-Ter­ri­ne – das gehört ein­fach zum Arque-Lauf dazu. Reich­hal­ti­ge Geträn­ke-Aus­wahl war auch vor­han­den: Das war mehr, als so man­cher Stadt­ma­ra­thon (ja, auch der in Mainz) bei in der Regel deut­lich höhe­ren Anmel­de­ge­büh­ren auf die Bei­ne stellt. Über­haupt lief die Orga­ni­sa­ti­on wie­der wie am Schnür­chen: Man merkt eben, dass die das schon eini­ge Jah­re machen. Scha­de nur, dass die Teil­neh­mer­zah­len das nicht (mehr) wider­spie­geln: 341 Läu­fer waren am Sams­tag gemel­det, da kamen natür­lich noch eini­ge Nach­mel­dun­ge hin­zu. Seit eini­gen Jah­ren wer­den es kon­ti­nu­ier­lich weni­ger Läu­fer (bei den Rad­fah­rern wer­den es eher mehr). Viel­leicht ist das denen zu wenig gla­mou­rös, zu wenig Event? Und Mara­tho­ni kann man sich dann auch nicht nen­nen. So ganz ver­ste­hen kann ich das aber nicht: Das ist doch gera­de das Schö­ne am Lau­fen, dass man auch so etwas wun­der­bar machen kann, ganz ohne Druck. Und wenn man sich halb­wegs rich­tig ein­schätzt, muss man wirk­lich ein­fach nur (mit-)laufen, sich nicht um Weg oder Tem­po küm­mern. Und bekommt sogar noch Ver­pfle­gung auf den knapp 35 Kilo­me­tern – das ist doch ein­fach schön. Ins­be­son­de­re natür­lich, wenn das Wet­ter so groß­ar­tig ist wie heu­te. Da hat es sich wirk­lich gelohnt, dass ich zum ers­ten Mal beim Lau­fen mei­ne Kon­takt­lin­sen – sonst bin ich ja kom­plett ohne Seh­hil­fen unter­wegs – benutzt habe: under­schö­ne Aus­bli­cke im Tau­nus und den Wein­ber­gen am Main, mit herbst­li­chem Laub und natür­lich strah­len­dem Son­nen­schein. Bes­ser geht’s eigent­lich nicht.

Arque-Lauf 2011: Grup­pe C (5:30 min/​km), Lauf­zeit heu­te: 3:11:33 (ja, wirk­lich!) für 34,630 Kilo­me­ter (hat auch ziem­lich genau so auf mei­nem Gar­min gestan­den).
Hier gibt’s die Stre­cken­auf­zeich­nung mei­ner GPS-Uhr: klick, den Tem­po- und Höhen­ver­lauf.

Mainzer Maaraue-Marathon #6

Die sechs­te Auf­la­ge des Main­zer Maar­aue-Mara­thons (mit neu­em Stre­cken­re­kord – das wird inzwi­schen ganz schön schnell …) muss­te heu­te lei­der ohne mich aus­kom­men: Mor­gen bin ich als offi­zi­el­ler Grup­pen­be­gleit­läu­fer beim ARQUE-Lauf – und 80 Kilo­me­ter an zwei Tagen sind im Moment doch zu viel.

Ich war aber immer­hin am Start dabei, hab‘ kurz Hal­lo gesagt, ein paar Fotos gemacht und die ers­te Hälf­te der Stre­cke schon ein­mal mar­kiert (ist rich­tig anstren­gend, bei jeder Ecke und jedem Abzweig für jeden Pfeil vom Fahr­rad stei­gen, mit der Krei­de auf dem Asphalt rum­ma­len und wie­der wei­ter­zie­hen ;-)).

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