Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Schlagwort: material

Schneeschuhe und Eiskäfer

Kürz­lich habe ich mein Schuh­sor­ti­ment noch ein­mal um einen Spe­zi­al­schuh ergänzt: Den Acce­le­ri­tas 2 von Ice­bug. Das ist ein aus­ge­spro­che­ner Schnee- und Matsch­schuh – genau dafür sind die Schwe­den von Ice­bug ja auch Spe­zia­lis­ten. Das sieht man dem Schuh natür­lich an:

Profil der Acceleritas2-Sohle

Pro­fil der Acce­le­ri­tas2-Soh­le

Auch der Ober­schuh ist ent­spre­chend: Leicht und ziem­lich dicht – nicht das übli­che Mesh-Gewe­be, son­dern eine dich­te­re Vari­an­te der Kunst­fa­ser. Die Lasche ist gleich ganz aus Kunst­stoff. Zwar ist der Schuh nicht was­ser- oder schnee­dicht, hält die Außen­welt aber doch recht gut ab. Ganz dich­te Schu­he, auch sol­che mit Mem­bran, mag ich sowie­so nicht, da das bei mei­nen hei­ßen Füßen immer zur Fuß­sau­na führt …

Meine Acceleritas 2 nach dem ersten Einsatz im Tiefschnee

Mei­ne Acce­le­ri­tas 2 nach dem ers­ten Ein­satz im Tief­schnee

Jeden­falls ist das ein leich­ter Schuh mit recht gerin­ger Spren­gung (4 mm) und wenig bis gar kei­ner Dämp­fung: Der Kon­takt zum Boden – was auch imemr da drauf liegt – ist wun­der­bar, die Soh­le ist aus­rei­chend fle­xi­bel, um alles wahr­zu­neh­men, und umge­kehrt aus­rei­chend mas­siv im Pro­fil, um ver­nünf­tig zu haf­ten und ordent­li­chen Halt zu geben.

Aus Faul­heit lagen die neu­en Schu­he noch hier in Mainz her­um, eigent­lich woll­te ich sie im Oden­wald auf Herz und Nie­ren prü­fen. Dann ergab sich aber heu­te auch hier am Rhein eine wun­der­ba­re Gele­gen­heit: 20 Zen­ti­me­ter fri­scher, pud­ri­ger Neu­schnee bei ‑3 °C mit­ten im März … Also konn­ten die Spe­zia­lis­ten gleich mal zei­gen, was sie drauf haben. Und ich muss sagen: Selbst in die­sem sehr leich­ten und locke­ren Schnee waren sie wun­der­bar zu lau­fen. Der Grip war ein­fach über­ra­gend, die Kraft über­trug sich fast von allei­ne in die Vor­wärts­be­we­gung. Selbst auf den glatt gefro­re­nen Fahr­spu­ren, die abschnitts­wei­se fast blan­kes Eis auf­wie­sen, lie­ßen sich die Acce­le­ri­tas noch lau­fen, auch wenn die Haf­tung nicht mehr per­fekt war. Aber das bekommt man wohl wirk­lich nur mit Spikes hin, die dann auf dem Rest der Stre­cke ner­ven …

Natur­ge­mäß fühlt sich der Acce­le­ri­tas nur auf ent­spre­chen­dem Unter­grund wohl: Das Pro­fil ist so aus­ge­prägt, dass selbst die weni­gen Meter, wo ich kei­nen Schnee (mehr) hat­te, kei­nen Spaß mach­te. Das ist bei dem Ice­bug noch deut­li­cher zu mer­ken als etwa beim Trail­fox oder dem Wave Har­ri­er: Da kommt kei­ne Lauf­freu­de auf. Die ist auf den locke­ren Unter­grund beschränkt.

Mal sehen, wie sich der Schuh im Matsch und im Wald schlägt – aber ich erwar­te Gro­ßes … Und mit die­sem vor­läu­fi­gen Lob­lied habe ich auch gleich die Bit­te des Her­stel­lers, die er im Schuh­kar­ton abdruckt, erfüllt:

Werbeauftrag im Karton

Wer­be­auf­trag im Kar­ton

Einmalsocken

Heu­te mal ein nega­ti­ver Erfah­rungs­be­richt: Die Bam­boo-Socken von New­li­ne, die der Greif-Shop mir geschenkt hat, tau­gen gar nichts. Sie sind zwar ange­nehm zu tra­gen, aber schon mal im Schuh arg rut­schig. Und, das ist das Haupt­pro­blem, sie hal­ten nichts – aber auch gar nichts – aus: Das wei­ße Paar, das man unten auf den Bil­dern sieht, hat gera­de ein­mal sage und schrei­be knap­pe 90 Kilo­me­ter hin­ter sich. Das ist also noch nicht ein­mal eine Woche, die die Socken über­lebt haben (zum lan­gen Lauf hat­te ich wie oft die CEP-Strümp­fe an). Zum Ver­gleich: Ich habe Skin­fit-Socken – die kos­ten auch nur 9 Euro pro Paar – die schon 2000 Kilo­me­ter hin­ter sich haben. Und immer noch fit­ter aus­se­hen als die­se von New­li­ne, die ja immer­hin auch Lauf­so­cken sein sol­len. Gut, sie sind in der Woche zwei­mal rich­tig nass gewor­den – aber eben das sol­len und müs­sen Lauf­so­cken doch aus­hal­ten! Nun, das täg­li­che Lau­fen for­dert eben auch Opfer …

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brooks kann keine haltbaren schuhe bauen

zumin­dest kei­ne, die bei mir län­ger als 600 km hal­ten, ohne deut­li­che bles­su­ren davon zu tra­gen. die ers­ten an mei­nen füßen waren die adre­na­line gts 5. die hat­ten nach ca. 500 km (in 10 mona­ten) das pro­blem, dass alle vier obe­ren schnür­sen­kel­lö­cher weit aus­ge­ris­sen waren. run­ners point hat mir die dann nach eini­gen ver­hand­lun­gen auch umge­tauscht – auch wenn sie das pro­blem nicht kann­ten. als ersatz bekam ich dann die adre­na­line gts 6. die haben jetzt 670 km drauf und das ers­te loch fängt schon wie­der an aus­zu­rei­ßen. und die­ses mal ist auch schon das innen­fut­ter an der einen fer­se durch­ge­scheu­ert. schu­he, die der­ma­ßen viel geld kos­ten und aus­schließ­lich für das lau­fen gebaut wer­den, soll­te doch ein paar kilo­me­ter mehr aus­hal­ten. mei­ne new balan­ce 766 haben jetzt immer­hin 1000 km unter der soh­le gehabt und zei­gen noch kei­ner­lei abnut­zungs­er­schei­nun­gen – so wird das gemacht …

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