eigentlich war gar nichts besonderes geplant und vorgesehen: der übliche samstägliche lange lauf war gar so lang, 24 km sollten es werden, mti einem tempo von 4:49 aber ohne rumtrödeln. aber irgendwie war der wurm drin, gestern vormittag.
über nacht war es kalt geworden, also habe ich zum ersten mal in diesem jahr die dickeren laufsachen aus dem schrank gesucht. ein wenig schnee lag noch auf den wiesen und äckern, auch auf den wegen. und ein kleines bisschen tanzte durch die luft. also zog ich los, ich hatte mir eine neue route aus mir bereits bekannten teilstücken überlegt. und das war sozusagen schon eines der probleme, denn meine schätzung ging nicht ganz auf. doch dazu später.
los ging’s wie immer in erbach mit den längeren läufen: erst einmal den buchwaldskopf hinauf. das hat den vorteil, dass man selbst im tiefsten winter schon mal warm gelaufen ist. dann bin ich ganz klassisch weiter über den sonnenweg auf den schmalen wanderweg richtung bullauer straße. und hier wurde schon klar, dass es heute nicht besonders einfach werden würde: tiefe schlammstellen säumten den weg immer wieder, versteckt unter einer schönen schicht bunten laubs. dazu noch eine dünne schneeschicht, die noch weniger untergrund erahnen ließ und dafür mit größerer rutschigkeit entschädigte: den erste beinahe-sturz konnte ich gerade noch abfangen. außerdem begann ich schon hier, nach gerade einmal vier kilometern, so richtig hunger zu bekommen. und der wollte einfach nicht verschwinden – bis zur rückkehr hat er mich dieses mal begleitet. aber noch war ich guten mutes und flotten schrittes unterwegs, machte den bogen an der bullauer straße und stürzte mich den kutschenweg in richtung würzberg hinauf. den verließ ich dann ungefähr auf halber höhe linker hand, um quer zum hang leicht ansteigend oberhalb von ebuch und ernsbach vorbeizuziehen. so langsam merkte ich das etwas hohe tempo, es wurde ziemlich anstrengend. mein gesamtschnitt lag aber immerhin schon bei 5:07 ungefähr. der änderte sich jetzt allerdings kaum noch, zumindest für einige kilometer nicht. noch etwas dämmerte mir so allmählich, je näher ich ernsbach kam: meine schätzung würde nicht ganz aufgehen, ich musste noch eine schleife einbauen. tatsächlich hatte ich, als ich dann am rand von würzberg aus dem wald kam, gerade einmal 12 kilometer auf dem forerunner – das war etwas wenig. vor allem angesichts der tatsache, dass ich mich mittlerweile ziemlich müde fühlte und das hohe tempo, dass jetzt eigentlich noch etwas schneller werden sollte, immer mehr mühe bereitete. aber ich quälte mich weiter und zog in richtung mangelsbach. hinter den häusern, auf dem limeswanderweg, begann dann das wahre leiden. ein baum lag quer auf dem eh‘ schon sehr schlechten und außerordentlich matschigen weg (eher eine schlammpiste als ein richtiger wanderweg). also bin ich abseits des weges herumgerannt – und habe mir prompt zwischen becken und rippen einen querstehenden ast in die seite gerammt. die nächsten schritte waren nicht sehr angenehm, aber stehenbleiben kam nicht in frage … schnell wurde meine aufmerksamkeit aber wieder auf den boden gelenkt – oder das, was davon übrig blieb. hier war es nämlich so weich, dass ich fast steckenblieb. zumindest kam es mir so vor … der schlamm reichte bis ordentlich über die knöchel, meine füße wurden erst nass und dann kalt. aber mit einer kleinen tempoverschärfung auf dem dann mitten durch die bäume führenden schmalen wanderweg sorgte für rasche erwärmung. so gelangte ich dann immerhin noch halbwegs heil an die b47. die verließ ich dann bald wieder – heute hatte ich keine große lust auf straße, meine schuhe (die salomon 3d ultras) wollten so etwas nicht. also bin ich wieder auf den wanderweg eingeschwenkt. der führt hier direkt neben der straße einfach so durch die bäume, in schlangenlinien und hakenschlagend, ein schmaler trampelpfad eher als ein richtiger weg. natürlich war es nur eine frage der zeit, bis ich eine enge s‑kurve übersah – rumms, da war ich zu schnell und lag auf dem boden. aber nix passiert, schnell aufgerappelt und weiter gedüst. hinter eulbach wurde der weg – hinunter zum habermannskreuz – dann zwar breiter, aber auch wieder schlammiger. jetzt war es aber auch egal, der matsch hatte seinen weg in meine schuhe bereits gefunden. immerhin konnte ich das tempo jetzt langsam erhöhen und den schnitt schon einmal unter die 5:00-marke drücken. vorbei am habermannskreuz (wieder so ein lustiger pfad!) ging es weiter in richtung gräsig. und weil es noch nciht reichte mit den unanehmlichkeiten, musste ich unbedingt noch einmal hinfallen: langsam erschöpft achtete ich einen moment nicht auf den weg, stolperte mit dem rechten fuß gegen einen unter dem laub versteckten ast und konnte nicht mehr ausgleichen: patsch, schon hatte ich einen wunderschönen bauchplatscher in den schlamm gemacht. nur gut, dass ich schon fast zu hause war. die letzten zwei kilometer gingen auch noch irgendwie herum, sogar den kreuzweg bin noch hoch gekommen. zuhause sammelte ich dann erstmal dreck und blätter aus mir und meiner kleidung: bis in die unterhose hatte sich der kram vorgearbeitet … und dann waren es, trotz der schinderei, noch nicht einmal 24 kilometer geworden! – 23 km @ 4:50 – immerhin der schnitt ist in ordnung, einige höhenmeter waren ja schon dabei …