Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Schlagwort: matsch

Schlammschlacht im Herbstwald

Ich war am Sam­stag mal wieder laufen (natür­lich): 2:34:52 war ich unter­wegs — gereg­net hat es davon ziem­lich genau die ersten 2,5 Stun­den. Nicht immer sehr stark, mit sehr wech­sel­nden Inten­sitäten. Aber aufge­hört hat es erst, als ich kurz vor Schluss wieder (zum let­zen Mal für diesen Lauf) aus dem Wald auf­tauche. Deswe­gen war der Dauer­re­gen aber auch gar nicht so schlimm: Im Wald verteilt sich das irgend­wie viel mehr, es pras­selt nicht so sehr direkt auf meinen geschun­de­nen Kör­p­er. Dafür hnter­lässt er einen entsprechen­den Lau­fun­ter­grund. Und der hin­ter­lässt Spuren — schon schnell merk­te ich, dass es dieses Mal richtig dreck­ig wer­den würde. Und in der Tat, so ver­schlammt war ich sel­ten. Die Fotos ver­mit­teln das nur ungenü­gend: Die Strümpfe waren nicht mehr weiß, son­dern auf der Vorder­seite mit rötlich-braunem Matschwass­er mehrfach durchtränkt. Auf manchen Abschnitte spritzte mir das Wass­er (bevorzugt aus den Löch­ern der Pfer­de­hufe) bis an die Brust. Das kann aber auch damit zusam­men­hän­gen, dass ich erstens sowieso ziem­lich flott (zumin­d­est für meinen momen­ta­nen Train­ings­stand) unter­wegs war und zweit­ens, nach­dem die Lage klar war, ohne Rück­sicht durch alle Schlamm­löch­er, Pfützen und Matschfelder durchge­bret­tert bin. So schnell, dass der Fore­run­ner auf den teil­weise auch mir neuen Wegen nicht immer mitkam — bei dichtem Regen und dichtem Wald an den Hän­gen des Oden­walds häufen sich die Aus­set­zer. Deswe­gen hat­te der Garmin nur 30 Kilo­me­ter, Sport­tracks nach erneuter Berech­nung aber immer­hin 30,76 Kilo­me­ter aufgeze­ich­net. Natür­lich traue ich Sport­tracks mehr 😉 — das so ermit­telte Tem­po stimmt aber auch eher mit meinem Gefühl übere­in.

beine von hinten füße schuhe

treue begleiter

treue begleit­er sind meine lauf­schuhe. über hun­derte von kilo­me­tern und stun­den tra­gen sie mich durch stadt und land, über wiesen und durch den wald, bei son­nen­schein und regen. das sieht man ihnen nach ein­er weile auch an. die fotos zeigen zwei ver­schiedene paare meines lieblingss­chuh­es, dem new bal­ance 766. die haben zum zeit­punkt der auf­nahme bei­de schon über 1300 kilo­me­ter hin­ter sich. das hin­ter­lässt natür­lich spuren ;-). erstaunlich ist höch­stens, wie ger­ing die abnutzung ist. die außen­sohle ist ja immer noch fast neu. das fut­ter dage­gen hat vor allem bei mein­er recht­en ferse einiges auszuhal­ten. und die dämp­fung ist natür­lich nach dieser zeit erhe­blich zurück­ge­gan­gen.
in der mitte sind die noch rel­a­tiv neuen salomon xa pro 3d ultra. da sieht man nur, was das laufen im oden­wald auch mal heißen kann: ziem­lich tief im matsch zu versinken. aber das ist ja ger­ade der hauptspaß dabei .…

ein katastrophenlauf oder: durchhaltetraining

eigentlich war gar nichts beson­deres geplant und vorge­se­hen: der übliche sam­stägliche lange lauf war gar so lang, 24 km soll­ten es wer­den, mti einem tem­po von 4:49 aber ohne rumtrödeln. aber irgend­wie war der wurm drin, gestern vor­mit­tag.
über nacht war es kalt gewor­den, also habe ich zum ersten mal in diesem jahr die dick­eren lauf­sachen aus dem schrank gesucht. ein wenig schnee lag noch auf den wiesen und äck­ern, auch auf den wegen. und ein kleines biss­chen tanzte durch die luft. also zog ich los, ich hat­te mir eine neue route aus mir bere­its bekan­nten teil­stück­en über­legt. und das war sozusagen schon eines der prob­leme, denn meine schätzung ging nicht ganz auf. doch dazu später.
los ging’s wie immer in erbach mit den län­geren läufen: erst ein­mal den buch­wald­skopf hin­auf. das hat den vorteil, dass man selb­st im tief­sten win­ter schon mal warm gelaufen ist. dann bin ich ganz klas­sisch weit­er über den son­nen­weg auf den schmalen wan­der­weg rich­tung bul­lauer straße. und hier wurde schon klar, dass es heute nicht beson­ders ein­fach wer­den würde: tiefe schlamm­stellen säumten den weg immer wieder, ver­steckt unter ein­er schö­nen schicht bun­ten laubs. dazu noch eine dünne schneeschicht, die noch weniger unter­grund erah­nen ließ und dafür mit größer­er rutschigkeit entschädigte: den erste beina­he-sturz kon­nte ich ger­ade noch abfan­gen. außer­dem begann ich schon hier, nach ger­ade ein­mal vier kilo­me­tern, so richtig hunger zu bekom­men. und der wollte ein­fach nicht ver­schwinden — bis zur rück­kehr hat er mich dieses mal begleit­et. aber noch war ich guten mutes und flot­ten schrittes unter­wegs, machte den bogen an der bul­lauer straße und stürzte mich den kutschen­weg in rich­tung würzberg hin­auf. den ver­ließ ich dann unge­fähr auf hal­ber höhe link­er hand, um quer zum hang leicht ansteigend ober­halb von ebuch und erns­bach vor­beizuziehen. so langsam merk­te ich das etwas hohe tem­po, es wurde ziem­lich anstren­gend. mein gesamtschnitt lag aber immer­hin schon bei 5:07 unge­fähr. der änderte sich jet­zt allerd­ings kaum noch, zumin­d­est für einige kilo­me­ter nicht. noch etwas däm­merte mir so allmäh­lich, je näher ich erns­bach kam: meine schätzung würde nicht ganz aufge­hen, ich musste noch eine schleife ein­bauen. tat­säch­lich hat­te ich, als ich dann am rand von würzberg aus dem wald kam, ger­ade ein­mal 12 kilo­me­ter auf dem fore­run­ner — das war etwas wenig. vor allem angesichts der tat­sache, dass ich mich mit­tler­weile ziem­lich müde fühlte und das hohe tem­po, dass jet­zt eigentlich noch etwas schneller wer­den sollte, immer mehr mühe bere­it­ete. aber ich quälte mich weit­er und zog in rich­tung man­gels­bach. hin­ter den häusern, auf dem limeswan­der­weg, begann dann das wahre lei­den. ein baum lag quer auf dem eh’ schon sehr schlecht­en und außeror­dentlich matschi­gen weg (eher eine schlammp­iste als ein richtiger wan­der­weg). also bin ich abseits des weges herumger­an­nt — und habe mir prompt zwis­chen beck­en und rip­pen einen quer­ste­hen­den ast in die seite ger­ammt. die näch­sten schritte waren nicht sehr angenehm, aber ste­hen­bleiben kam nicht in frage … schnell wurde meine aufmerk­samkeit aber wieder auf den boden gelenkt — oder das, was davon übrig blieb. hier war es näm­lich so weich, dass ich fast steck­en­blieb. zumin­d­est kam es mir so vor … der schlamm reichte bis ordentlich über die knöchel, meine füße wur­den erst nass und dann kalt. aber mit ein­er kleinen tem­pov­er­schär­fung auf dem dann mit­ten durch die bäume führen­den schmalen wan­der­weg sorgte für rasche erwär­mung. so gelangte ich dann immer­hin noch halb­wegs heil an die b47. die ver­ließ ich dann bald wieder — heute hat­te ich keine große lust auf straße, meine schuhe (die salomon 3d ultras) woll­ten so etwas nicht. also bin ich wieder auf den wan­der­weg eingeschwenkt. der führt hier direkt neben der straße ein­fach so durch die bäume, in schlangen­lin­ien und hak­en­schla­gend, ein schmaler tram­pelp­fad eher als ein richtiger weg. natür­lich war es nur eine frage der zeit, bis ich eine enge s‑kurve über­sah — rumms, da war ich zu schnell und lag auf dem boden. aber nix passiert, schnell aufger­ap­pelt und weit­er gedüst. hin­ter eul­bach wurde der weg — hin­unter zum haber­mannskreuz — dann zwar bre­it­er, aber auch wieder schlam­miger. jet­zt war es aber auch egal, der matsch hat­te seinen weg in meine schuhe bere­its gefun­den. immer­hin kon­nte ich das tem­po jet­zt langsam erhöhen und den schnitt schon ein­mal unter die 5:00-marke drück­en. vor­bei am haber­mannskreuz (wieder so ein lustiger pfad!) ging es weit­er in rich­tung gräsig. und weil es noch nci­ht reichte mit den unanehm­lichkeit­en, musste ich unbe­d­ingt noch ein­mal hin­fall­en: langsam erschöpft achtete ich einen moment nicht auf den weg, stolperte mit dem recht­en fuß gegen einen unter dem laub ver­steck­ten ast und kon­nte nicht mehr aus­gle­ichen: patsch, schon hat­te ich einen wun­der­schö­nen bauch­platsch­er in den schlamm gemacht. nur gut, dass ich schon fast zu hause war. die let­zten zwei kilo­me­ter gin­gen auch noch irgend­wie herum, sog­ar den kreuzweg bin noch hoch gekom­men. zuhause sam­melte ich dann erst­mal dreck und blät­ter aus mir und mein­er klei­dung: bis in die unter­hose hat­te sich der kram vorgear­beit­et … und dann waren es, trotz der schin­derei, noch nicht ein­mal 24 kilo­me­ter gewor­den! — 23 km @ 4:50 — immer­hin der schnitt ist in ord­nung, einige höhen­meter waren ja schon dabei …

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