Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Schlagwort: serie

Karnazes: Endurance 50 (oder: 50/50)

nun ja. Ent­ge­gen Kar­nazes’ Darstel­lung ist die Idee, Marathons in Serie zu laufen, wed­er extrem noch neu noch gar lebens­bedrohlich. Das einzige, was ihn von anderen Unternehmen unter­schei­det, ist die viele Fahrerei durch die USA. Und natür­lich die Ver­mark­tung mit/für The North Face — nicht zufäl­lig sind alle seine “Lieblingsaus­rüs­tungs­ge­gen­stände” von dieser Marke. Das Laufen der Marathons wird mit zunehmender Dauer auf der “Tournee” auch immer unwichtiger. Stattdessen entwick­elt sich das Buch vom Erfahrungs­bericht des “Endurance 50”-Unternehmens zu einem all­ge­meinen Lauf­buch mit dem üblichen Geplaud­er über die Vorteile des Laufens und wie mans richtig macht. Im Gegen­satz zum “Ultra­ma­rathon Man” also über­haupt nicht empfehlenswert — wed­er in Bezug auf die tat­säch­liche Leis­tung noch in Bezug auf die Lek­türe­qual­ität.

Sich­er nicht ohne Grund fehlt jed­er Ver­weis auf andere Etap­pen­läufe, von den großen Unternehmen wie dem Transeu­ropa-Footrace oder dem amerikanis­chen Pen­dant ganz zu schweigen — die Leute dort laufen wesentlich mehr als einen Marathon am Tag und das auch über länger als 50 Tage. So eine Rel­a­tivierung der eige­nen Leis­tung kann Kar­nazes, der ja gerne mit der (freilich nicht von ihm stam­menden) Behaup­tung, der “fitteste” Mann der Welt zu sein, koket­tiert, nicht gebrauchen. Die sportliche Leis­tung finde ich jet­zt nicht so über­ra­gend — fast alle Marathons lief Kar­nazes im Bere­ich zwis­chen 3:30 h und 4:15 — das ist nicht beson­ders schnell. Dafür macht er schöne Anfänger­fehler — küm­mert sich nicht rechtzeit­ig um eine Blase, was sich — wenn man sein­er Beschrei­bung glauben darf — bis kurz vor die Fußam­pu­ta­tion ausweit­et …

Dean Kar­nazes: 50/50. Secrets I Learned Rnning 50 Marathons in 50 Days — and How You Too Can Achieve Super Endurance! (mit Matt Fitzger­ald). New York 2009 [2008]. 286 Seit­en. ISBN 978–0‑446–58184‑4.

Ein bisschen Stolz

Zwei Jahre täglich gelaufen: 730 mal jeden Tag die Lauf­schuhe geschnürt, meis­tens auch den Fore­run­ner ange­wor­fen und hin­aus ins Freie getra­bt. Einige Schuhe sind dabei auf der Strecke geblieben, Sock­en auch ein paar, selb­st die erste Laufhose fängt an zu schwächeln (aber die ist schon älter als dieser Streak). Aber noch reicht meine Moti­va­tion, ein­fach weit­er zu machen. Heute bin schhon ein biss­chen stolz, dass dich die zwei Jahre — eine wichtige psy­chol­o­gis­che Moti­va­tion­shil­fe — wirk­lich geschafft habe. Und auch ein biss­chen besorgt, ob ich die Moti­va­tion weit­er tra­gen kann. Aber ander­er­seits: Es ist ja keineswegs eine Quälerei, das tägliche Laufen. Klar, manch­mal würde man lieber im gemütlichen Ses­sel sitzen bleiben. Aber so bald ich draußen bin und den ersten Kilo­me­ter in den Füßen habe, ver­spüre ich eigentlich auch immer wieder die Lust, dem noch einige fol­gen zu lassen. Mit ganz weni­gen Aus­nah­men.

Gelaufen bin ich in den ver­gan­genen 730 Tagen 9300 Kilo­me­ter. Das macht immer­hin 12,75 Kilo­me­ter am Tag, durch­schnit­tlich. Gar nicht so schlecht 😉

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