… war heute der Long-Jog. Mein Trainingsplan sah vor: 39 km @ 5:13. Eine schöne Route hatte ich mir auch schon ausgedacht und wollte dabei gleich mein neues Garmin Etrex auf die Probe stellen: Den Anfang habe ich nämlich vor einigen Wochen schon einmal laufen wollen und mich dabei ziemlich bös verfranzt … Nunja, der Sonntag war also frei, ordentlich gefrühstückt hatte ich auch. Was aber nicht mitspielte, war das Wetter: Seit Freitag hatte es im Odenwald ziemlich heftig geregnet und am Samstag auch noch gestürmt. Von der Warnung vor dem Betreten der Wälder habe ich mcih aber nicht abhalten lassen. Um es gleich zu sagen: Die Sturmschäden waren auch — viel war es auch gar nicht — überhaupt kein großes Problem: Einige Bäume zum drüberklettern, paar mal unten durchgeschlüpft — alles keine große Sache. Schlimmer war das Wasser. Das kam nämlich nach den ersten 15 Minuten fast durchgehend. Und es kam aus allen Richtungen: Von oben, von unten, von der Seite, von vorn und hinten. Das hat mich doch zunehmend zermürbt. Irgendwann waren meine Klamotten dann nämlich dreimal so schwer wie im Normalfall, selbst die Einlegesohlen der Laufschuhe hatten doppeltes Gewicht. Noch nerviger war aber, dass es ja schon drei Tage ausgesprochen heftig regnete. Und die Weg sahen entsprechend aus: Stellenweise waren das eher Bäche als gangbare Wege. Und wo das Wasser nicht in Strömen floss, war entweder der halbe Weg schon abgeschwemmt oder die ganze Breite dermaßen aufgeweicht, dass jeder Abdruck zu einem sehr ausdrucksstarken Bewegungsvorgang führte: Mit Händen und Füßen in allen Richtungen herumeiern, um den Sturz zu vermeiden und das Gleichgewicht wieder zu findne. Ok, das ist jetzt ein klein wenig übertrieben ;-). Aber so widrige Bedingungen hatte ich tatsächlich noch bei keinem Lauf. Zumindest nicht über gut 3,5 Stunden. Und ihr könnt mich jetzt für total verrückt halten: Irgendwie war es am Ende dann doch wieder große Klasse. Denn jetzt bin ich mir sicher, dass mich kaum noch etwas schrecken kann. Und ich weiß, das ich auch bei echtem Mistwetter noch ganz ordentliche Zeiten laufen kann. Es gehört zwar einige gehörige Portion Idiotie dazu, so etwas zu machen — aber stolz darauf, es tatsächlich durchgezogen zu haben und den vielfältigen Versuchen, aufzugeben und vom nächsten Bahnhof aus mit dem Zug weiterzufahren, widerstanden zu haben, bin ich schon. Jetzt kann mich der Rennsteig auch nicht mehr schrecken …
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