es war klar, dass es ein stres­siger tag wer­den würde: ab acht uhr an der uni (zu spät kom­men geht heute nicht, son­st bekommt man keinen sitz­platz mehr), nach­mit­tags dann früher aus der übung und direkt zum bahn­hof, um in den oden­wald zu fahren (was trotz lok­führer-streik klap­pen sollte), dort wieder direkt vom bahn­hof zum auftritt und danach irgend­wann in der nacht nach hause kom­men. also war klar: laufen muss ich mor­gens — denn jet­zt, so kurz vor dem erre­ichen der 365 tage des täglichen laufens, wollte ich die serie nicht reißen lassen. schon gar nicht wegen so ein­er lap­palie. also stellte ich den wech­er auf vier­tel nach sechs. gut, bis ich dann aus dem war­men bett gekrochen und in die lauf­sachen geschlüpft war, war es schon halb sieben. und ich ver­fluchte mich mal wieder für die schnap­sidee mit dem unbe­d­ingten täglichen laufen … draußen war es zwar nach dämm­rig und nach der klaren nacht ver­dammt kalt (so 0 °C sind in mainz schon fast extrem ;-)). aber sobald ich am rhein war, wurde es doch wieder richtig schön: der son­nenauf­gang sorgte für her­rlich­es mor­gen­rot, dass sich ganz aus­geze­ich­net in den blass­blau­grauen him­mel ver­lief, in dem sich auch noch ganz malerisch einzelne ver­wis­chte wölkchen herumtrieben — ein­fach her­rlich. also immer­hin eine kleine entschädi­gung dafür, dass ich so tapfer war, zu dieser unchristlichen zeit meine kleine haus­runde zu absolvieren. gemein­er als die frühe stunde war allerd­ings der umstand, dass mein mit­be­wohn­er sich offen­bar heute mor­gen nach der rück­kehr von sein­er par­ty­tour noch ein paar eier gebrat­en hat — zumin­d­est roch das so. und das ist auf leerem magen eine gemein­heit. nach­dem ich also schön eine gute halbe stunde getra­bt war, gedehnt und geduscht, war es auch schon fast zeit, an die uni zu fahren. dort wartete dann die erste una­genehme über­raschung: die mor­gen-vor­lesung fällt aus. na super. da ich danach sowieso freie zeit hat­te, bin ich halt wieder heim getigert. und kam immer­hin dazu, dass hier zu schreiben. mal sehen, wie der tag sich noch so entwick­elt …