das war nichts. in einem anfall von über­mut hat­te ich mich nach dem güt­ters­ba­cher halb­ma­ra­thon für die 20km des main­zer volks­lau­fes ange­mel­det. nicht gerech­net habe ich mit den pro­ble­men, mei­ne form wie­der sta­bil zu bekom­men. und irgend­wie war auch gera­de die luft ein biss­chen raus, län­ge­re läu­fe habe ich kaum noch gemacht, jeden­falls in den wochen vor dem 23. 9. viel zu wenig kilo­me­ter gesam­melt. dann habe ich auch erst spät rea­li­siert, dass der lauf zu einer für mich extrem ungüns­ti­gen zeit, näm­lich um 14 uhr, star­tet. naja, jetzt woll­te ich es halt ein­fach durch­zie­hen.

der sams­tag war dann schon nicht ver­hei­ßungs­voll – für mei­ne ver­hält­nis­se viel zu warm (um die 25 °, sehr son­nig). bei der anfahrt zum gro­ßen sand habe ich mich auch noch ver­tan und und gon­sen­heim ver­franst – sehr pein­lich. sonst lief alles pro­blem­los: zur anmel­dung, start­num­mer abge­holt, den cham­pion­chip akti­viert und ein wenig warm­ge­lau­fen, noch schnell ein biss­chen was­ser getankt und fer­tig für den start. der erfolg­te pünkt­lich um 14 uhr. und damit fin­gen die pro­ble­me auch schon sehr bald an. die ers­ten kilo­me­ter waren – wie fast die gesam­te stre­cke – ziem­lich eng. ich hat­te enor­me schwie­rig­kei­ten, ein ver­nünf­ti­ges tem­po zu fin­den. und ich merk­te schnell, dass ich ziem­lich unfit war. die 1:40, die ich so grob ange­peilt hat­te – sub 1:45 soll­ten es auf jeden fall wer­den – waren dann auch schon nach den ers­ten bei­den kilo­me­tern (5:23, 5:5:26) geges­sen.

es wur­de aller­dings auch nicht wirk­lich bes­ser. die stre­cke, die ich nicht kann­te, hat mir eigent­lich über­haupt nicht gefal­len, ich hät­te viel­leicht auch mei­ne ande­ren schu­he anzie­hen sol­len. jeden­falls ging mir das stän­di­ge kreuz-und-quer-gekur­ve durch den gon­sen­hei­mer wald rund um die 14-not­hel­fer-kapel­le schon sehr bald auf die ner­ven. der san­di­ge boden war auch nicht so mein ding. vor allem nerv­te micht der stän­dig wech­sel zwi­schen mini­ma­len anstie­gen und leich­ten abwärts­pas­sa­gen viel mehr als ich erwar­te­te – kei­ne ahnung, war­um mir das so ver­flixt schwer vor­kam. so in der mit­te der ers­ten run­de war ich schon kurz davor, nach die­ser run­de abzu­bre­chen. aber dann ging es doch eine wei­le wie­der recht gut und ich raff­te mich auf zum wei­ter­lau­fen – zumal ich auch über­haupt kei­nen plan mehr hat­te, wo ich gera­de war – ich hechel­te nur noch von kilo­me­ter­mar­kie­rung zu kilo­me­ter­mar­kie­rung, bekam bei dem blick auf mei­ne stopp­uhr immer wie­der das kal­te grau­sen (ansons­ten war es ja reich­lich warm…) der ers­te krampf mach­te sich bei der rück­kehr zur kapel­le auch schon bemerk­bar, mit ein paar deh­nun­gen hin­der­te ich ihn aber am mani­fest­wer­den, muss­te die unter­bre­chen­de übung aber noch zwei­mal ins lau­fen ein­flech­ten. und am km 12 wur­de es dann rich­tig quä­lend – jetzt war der mann mit dem ham­mer nur noch für mich da. und als wäre das nicht genug, fing auch noch mein rech­ter fuß blöd­sin­nig zu schmer­zen an – wie ich spä­ter fest­stell­te, habe ich mir eine ziem­lich rie­si­ge bla­se in der nähe de bal­lens gelau­fen (wohl an der kan­te der innen­soh­le – ist mir jeden­falls noch nie pas­siert, so etwas). beim letz­ten anstieg durch die schnei­se (eigent­lich ein klacks für jeman­den, der ab und an im oden­wald läuft…) wur­de jeder schritt zur qual. mit meh­re­ren klei­nen geh­pau­sen und dank der vie­len auf­mun­tern­den anfeue­run­gen der mich nun ste­tig über­ho­len­den läu­fer konn­te ich mich immer­hin noch auf­raf­fen, ins ziel zu tra­ben – glück­lich war ich aber nur über das ende der qual.

die zei­ten sahen dann so aus:
5:23
5:26
5:01 (ein ver­such, das gan­ze noch zu ret­ten ;-))
5:20
5:05
10:50 (km-schild über­se­hen)
5:15
5:10
10:58 (km-schild über­se­hen)
5:24
5:37
5:42
6:56 (das muss die ers­te bei­nah-krampf-pau­se gewe­sen sein)
5:31
6:09
5:54
6:01
5:52
macht zusam­men nach mei­ner stopp­uhr eine gesamt­zeit von 1:51:43 – das offi­zi­el­le ergeb­nis woll­te ich nicht mehr abwar­ten, im inter­net ist es jetzt auch end­lich: 1:51:17. und damit war ich sogar noch drit­ter in mei­ner alters­klas­se – sehr ver­wun­der­lich…