Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Schlagwort: hügel

abgebrochen

auch ein miss­glück­tes train­ing ist ein train­ing. ich bin mir nur noch nicht ganz sich­er, wofür das train­ing heute gut war. geplant waren ca. 44 km, bei kilo­me­ter 38 habe ich mit dem laufen aufge­hört und bin den rest gewan­dert — das war schon anstren­gend genug. irgend­wie war ich vol­lkom­men platt und fer­tig. das hat­te sich schon vorher angedeutet, ab kilo­me­ter 30 — und damit eigentlich zu früh — wurde es schw­er. da kam ich aus dem wald und von den vie­len auf- und abstiegen heute wieder ins müm­ling­tal und hat­te eigentlich noch 14–15 recht flache kilo­me­ter vor mir. aber die zogen sich immer mehr, bis es irgend­wann ein­fach nci­ht mehr ging. bzw. ich keinen sinn mehr darin sah, mich für ein train­ing noch mehr und weit­er zu quälen, als ich das ohne­hin schon getan hat­te.
schwierig ist aber die frage, warum das heute so katas­trophal schiefging. ich ver­mute, so etwas wie über­train­ing. die let­zten drei wochen waren schon ziem­lich viel — es hat ein­fach spaß gemacht, geflutscht und lief erstaunlich gut, trotz der hohen belas­tung. bis heute eben. das ver­rück­te ist, das die erste hälfte — die bei der heuti­gen strecke erhe­blich schw­er­er ist als der zweite teil — verblüf­fend gut ging und sog­ar einen tick zu schnell. vielle­icht hat das noch dazu beige­tra­gen, dass dann irgend­wann nix mehr ging. nun­ja, mal sehen, wie es mor­gen geht. da werde ich auf jeden fall ganz behut­sam ans laufen herange­hen …

wie extrem ist der rheinsteig?

das ist mal wieder so eine frage, die einen beim laufen dur­chaus ein paar kilo­me­ter beschäfti­gen kann. vor allem, wenn man ger­ade beim rhe­in­steig-extrem­lauf unter­wegs ist. also, wie extrem ist er nun? meine per­sön­liche ein­schätzung: nicht so sehr. gut, es gibt ordentlich viel hügel mit knack­i­gen anstiegen und einige schmale wege. aber so ist das halt im wald 😉 trotz­dem ist der rhex, wie das ganze abgekürzt und tippfre­undlich­er heißt, ein wun­der­bar­er lauf. er führt auf dem weg von bonn-ramers­dorf zur insel grafen­werth in bad hon­nef über den rhe­in­steig. und das heißt nicht, dass der rhein sehr nahe wäre — es ist eher ein aus­flug durch das siebenge­birge als ein lauf im rhein­tal. 34 kilo­me­ter ist die strecke lang und soll laut ver­anstal­ter 1200 höhen­meter aufweisen (bei mir waren es einige hun­dert meter weniger, dafür gut 1300 höhen­meter …). und da man auf dem t‑mobile cam­pus unge­fähr auf rhein­höhe startet, muss man die 1,2 km nicht nur hoch, son­dern auch wieder runter. das ist, ich merke es jedes mal bei solchen aktio­nen, für schw­ergewichtige läufer wie mich ziem­lich anstren­gend.

auf dem t‑mobile cam­pus geht es also los. hingekom­men bin ich mit der straßen­bahn vom ziel aus. dafür muss man zwar früh auf­ste­hen — mein weck­er klin­gelte 6:25 — hat dafür aber nach dem lauf weniger gedöns. in ramers­dorf noch einige minuten fußweg — immer der meute hin­ter­her, die straßen­bahn war son­ntag mor­gens fest in unser­er läufer­hand und ganz gut gefüllt. die start­num­mer war schnell abge­holt, das geld für das bahn-tick­et wurde auch gle­ich erstat­tet. dann habe ich noch einen kaf­fee getrunk­en, um richtig wach zu wer­den — geschlafen habe ich nicht sehr viel in dieser nacht, warum auch immer. und noch ein wenig mit “biene” aus dem streakrun­ner-forum geplaud­ert — und zack, war es auch schon acht. super­pünk­tlich ging es los, durch das start­tor und ab in rich­tung hügel. mit der zeit­nahme machen sich die organ­isatoren nicht viel aufwand — im ziel wird ein­fach in aller ruhe die zeit ab 8:00 notiert. und das geht auch, weil das läufer­feld mit ziem­lich großen abstän­den ein­trudelt — die an- & abstiege selek­tieren ganz ordentlich. nach ein paar hun­dert metern gab es gle­ich den ersten stau, als es im wald auf eine treppe ging. in dem moment zwar ein biss­chen nervig, ins­ge­samt aber vielle­icht doch ganz gut, dass ich da nicht zu ener­gisch hochstür­men kon­nte … ja, und dann ging es halt ab durch den wald. das feld zog sich mehr und mehr auseinan­der. ab ca. kilo­me­ter 20 wurde es wirk­lich lock­er, da bin ich stel­len­weise ganz allein gewe­sen — so allein, dass ich mich manch­mal schon fragte, ob ich eine falsche abzwei­gung erwis­cht habe.

die ersten anstiege zum faveaux-häuschen und zum dorn­heck­en-see waren noch ganz gut zu laufen. bewusst wurde mir aber schon ziem­lich bald, dass mich die abwärts-pas­sagen fast mehr fordern als das bergauf-laufen. nach einigem leichtem auf und ab und einem kurzen stück ober­halb der wein­berg von dol­len­dorf mit blick über das tal (aber ohne brille klappt das mit dem genießen der aus­sicht nur mit­telmäßig) kamen dann die “richti­gen” anstiegen. zunächst auf den peters­berg, vor­bei am por­tal des hotel steigen­berg­ers (und gle­ich wieder runter natür­lich, was will man schon da oben …), dann auf den eher unspek­takulären geis­berg — und, genau, wieder runter — damit der auf­stieg auf den drachen­fels nicht zu ein­fach wird. da gab es die schön­ste verpfle­gungsstelle mit wun­der­bar­er aus­sicht übers rhein­tal. das kon­nte mich aber nicht lange aufhal­ten, jet­zt ging es so richtig gemein steil hin­unter: mit trep­pen und steil-rutschigem weg. da weit­er unten war es dann auch, dass sich der vordere teil der gruppe, mit der ich da ger­ade lief, irgend­wo ver­tan hat. jeden­falls ver­loren wir kurzfristig den eigentlichen weg, fan­den dann aber ganz natür­lich wieder zurück.  der anstieg zur löwen­burg war dann noch ein­mal ziem­lich viel arbeit. das zog sich ganz schön, über weite streck­en gar nicht so steil, nach dem bish­eri­gen lauf aber doch inzwis­chen recht anstren­gend. und da war ich auch weit­ge­hend allein, das heißt ohne hil­fe beim tem­po-machen. es hat aber offen­bar ganz gut geklappt, denn ich kon­nte noch ein paar läufer ein­sam­meln. auch im let­zten abschnitt, noch ein­mal mit eher kleinen, kurzen anstiegen zum him­merich kam ich gut voran. und dann hieß es auf ein­mal: rechts ab — vor­sicht steil und rutschig. das war nicht unter­trieben — da ging es bei kilo­me­ter 29 ordentlich zur sache. und obwohl ich ja mit meinen wet­tkampf­schuhen (saucony fast switch) eigentlich nicht opti­mal beschuht war, kam ich wun­der­bar herunter. über­haupt war ich sehr pos­i­tiv über­rascht, wie gut die schuhe sich geschla­gen haben. das einzige “prob­lem” war eigentlich die dünne sohle, durch die man steine und schot­ter recht stark spürte. aber grip hat­ten sie auch in den weni­gen, aus­ge­sucht­en matschi­gen stellen erstaunlich viel. auch auf der let­zten bergab­pas­sage nach bad hon­nef. das hat­ten wir näm­lich jet­zt schon erre­icht. und ich kon­nte noch ordentlich gas geben — die let­zten kilo­me­ter liefen alle unter 4:30 durch. kurz vor dem ziel, auf der bah­nüber­führung, habe ich noch meinen let­zten läufer einge­sam­melt und bin dann als 26. und drit­ter mein­er alter­sklasse nach 3:04:13 durch’s ziel gekom­men. und dort kon­nte ich genüßlich die reich­haltige verpfle­gung genießen. und nach dem duschen sog­ar noch meinen preis für den drit­ten ak-platz, ein glas honig aus dem siebenge­birge, in emp­fang nehmen.

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