Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Schlagwort: spendenlauf

Ein schöner Sommerlauf — im November

So warm war’s wohl noch nie beim Arque-Lauf wie in diesem Jahr. Am Ziel in Mainz, bei her­rlichem Son­nen­schein, stand das Ther­mome­ter auf 20 °C. Und so spät­som­mer­lich war auch der ganze Lauf … Arque ste­ht für Arbeits­ge­mein­schaft für Quer­schnittgelähmte mit Spina bifi­da/Rhein-Main-Nahe e.V., die die Spenden aus diesem Lauf bekommt. Das Start­geld ist aber trotz­dem nicht beson­ders üppig: 27 Euro habe ich bezahlt, inkl. T‑Shirt und Trans­fer­möglichkeit­en zum Start oder nach dem Ziel zurück.

Den Arque-Lauf mitzu­machen bedeutet immer, früh aufzuste­hen: Der Trans­fer­bus vom Mainz­er Fis­chtor zum Start in Kelkheim fährt um 7:15 Uhr. Also quälte ich mich um 6:30 Uhr aus dem Bett, machte mich fer­tig und nahm den kurzen Fuß­marsch in Angriff. Am Fis­chtor stand schon ein kleines Häu­flein laufgerecht gek­lei­de­ter Men­schen, natür­lich mal wieder vor­wiegend Män­ner herum — so arg viele waren es in diesem Jahr aber nicht, offen­bar tat­säch­lich so wenige wie seit 1999 nicht mehr. Der erste Bus kam auch um 7:15 und brachte uns prob­lem­los nach Kelkheim — eine Bus­fahrt mit Son­nenauf­gang am Hor­i­zont, auf der ich noch schnell zwei Bana­nen ver­drückt und ein biss­chen Wass­er getankt habe — fast zu viel offen­bar, nach den ersten Kilo­me­ter musste ich näm­lich noch mal in die Büsche.

Die Anmel­dung und die vor-dem-Laufen-Toi­lette lief wie immer prob­lem­los. Klar, bei den Toi­let­ten (an diesem Sport­platz gibt es nur zwei) war immer eine Schlange, aber das gehört eben dazu. Und da das ganze ja ein Spenden­lauf ist, kann man auch mal ein Auge zudrück­en und auf zusät­zliche Dix­ies verzicht­en. Es gibt ja auch noch den Wald direkt hin­ter dem Park­platz. Völ­lig über­raschend habe ich auch noch einen Stu­di­enkol­le­gen getrof­fen, von dem ich gar nicht wusste, dass er auch läuft. So verg­ing die let­zte halbe Stunde bis zum Start im Flug.

Der Start geschieht schön der Rei­he nach: Fahrrad­grup­pen (zum zweit­en Mal gibt es auch eine geführte Rad­tour, was gar nicht so wenige mit­macht­en) und um kurz nach 9 waren wir als die erste Lauf­gruppe an der Rei­he — auch wenn wir Gruppe B mit 5:00 min/km waren: Die Gruppe A ist seit let­ztem Jahr man­gels Masse gestrichen. Voll war es bei uns aber auch nicht: Die fünf Pace­mak­er begleit­eten noch nicht ein­mal 30 Läufer (immer­hin, eine Läuferin war auch dabei). Ein paar davon blieben beim ersten Verpfle­gungspunkt zurück, um mit der näch­st­langsameren Gruppe weit­erzu­laufen. Also ging es jet­zt erst mal los, ganz offiziell mit Startschuss — obwohl es ja gar keine Zeitmes­sung gibt, der Arque-Lauf ist ja kein Wet­tkampf, son­dern ein Grup­pen­lauf. Und mit großer Begleitung: Ein Polizei-PKW und ein Polizeimo­torad macht­en uns vorne den Weg frei, nach hin­ten sicherte ein Ret­tungswa­gen. Das ist schon ein gewiss­er Luxus beim Laufen 😉

Die Strecke startet durch Kelkheim, nach 1,8 Kilo­me­ter trafen wir die ganz weni­gen Läufer der B‑Gruppe des zweit­en Par­al­lel­startes — wun­der­bar, wie das immer so toll klappt … Und dann kam auch schon bald der erste — und eigentlich auch einzige — deut­liche Anstieg: Aus Kelkheim hin­aus in die Wälder des Taunus, auf die Hohe Schneise — immer schön mit Polizei-Esko­rte und zweima­liger Musik-Parade. Den Jager­tee habe ich aber lieber ste­hen gelassen. So ein entspan­nter Lauf durch den son­ni­gen Novem­ber­mor­gen ist doch ein­fach etwas wun­der­schö­nen. Im Wald war der Boden von den Regen­fällen der let­zten Tage zwar stel­len­weise sehr weich, aber immer noch sehr gut zu laufen. Das Tem­po — meine let­zten bei­den Arque-Läufe bin ich in langsameren Grup­pen gelaufen — war ziem­lich ordentlich und schon bemerk­bar — viel schneller hätte ich, das war mir bald klar, nicht so gut durchge­hal­ten. In Hofheim wur­den wir aber auch erst ein­mal etwas abge­bremst, der Schnitt lag da schon deut­lich unter den anvisierten 5:00 min/km.

Und dann kam auch schon bald die erste Verpfle­gung, bei Kilo­me­ter 12,5, am Ort­saus­gang von Marx­heim. Als wir anka­men, waren die Rad­fahrer der Gruppe Pic­col­is­si­mo (die auch nur von Kelkheim nach Mainz radel­ten) ncoh beim Pausieren — die haben wir aber schnell weggescheucht. Nach dem ersten Auf­tanken hier (passender­weise an ein­er Tankstelle) geht es danach ein Stück auf der Bun­desstraße weit­er — her­rlich, so mit­ten auf der Straße laufen zu dür­fen, durch Flör­sheim-Weil­bach und Bad Weil­bach kamen wir dann auch schon in die Wein­berge, wo der Wind doch recht deut­lich wehte und man einen her­rlichem Blick über die nicht so her­rliche, sehr gut zuge­baute Land­schaft genießen kann. Mehr als die Hälfte war schon geschafft, der Fore­run­ner zeigte bere­its über 20 Kilo­me­ter an.

Und zack, da war tat­säch­lich auch schon die zweite Verpfle­gungsstelle, wie immer mit­ten in der Pam­pa bei Kilo­me­ter 20,5. Das Verpfle­gen ging mit so ein­er kleinen, auch sehr homogen laufend­en Gruppe immer sehr züig, so dass wir uns recht bald weit­er auf den Weg macht­en kon­nten. Und zwar jet­zt auch schon deut­lich in Rich­tung Main, den wir kurz vor Hochheim erre­icht­en. Noch lief es ziem­lich geschmei­dig und prob­lem­los — erstaunlicher­weise, möchte ich fast sagen … Das blieb auch so bis zum aller­let­zten Stück. Nach der let­zten Verpfle­gung in Hochheim, bei Kilo­me­ter 25,8, fiel das Anlaufen schon deut­lich schw­er­er. Und jet­zt machte sich das — im Ver­gle­ich zu meinen son­sti­gen lan­gen Läufen — etwas höhere Tem­po auch bemerk­bar. So langsam wurde ich nach hin­ten durchgere­icht (ging ja schnell bei der kleinen Gruppe), kon­nte aber immer­hin noch mithal­ten. Aber schw­er wur­den die let­zten 4,5 Kilo­me­ter schon. Da ist ja dann auch noch die Theodor-Heuss-Brücke drin — eigentlich ein Klacks, dieser Anstieg, nach über 30 Kilo­me­tern macht er sich aber schon bemerk­bar. Immer­hin blieb unsere Gruppe gut zusam­men, die Pace­mak­er achteten darauf, dass der Schlusssprint so ver­hal­ten aus­fiel, das auch wir am Ende noch mithal­ten kon­nten. Und dann waren wir auch schon wieder auf dem Dom­platz — mit kräfti­gen Rufen, die die Mainz­er eher ver­störten: “Erbarme, zu spät, die Hes­ss kumme!”. Aus­nahm­sweise war das Verpfle­gen hin­ter dem Ziel danach richtig angenehm: Bei der Wärme, bei dem strahlen­den Son­nen­schein kon­nte man sich gemütlich hin­set­zen, seine 5‑Minuten-Ter­rine löf­feln und das alko­hol­freie Weizen tat­säch­lich mal genießen. Gewun­dert habe ich mal wieder, was so manche zum Laufen anziehen. Gut, es muss ja nicht jed­er so leicht bek­lei­det laufen wie ich. Aber bei diesen Tem­per­a­turen mit langer & kurz­er Hose, langem & kurzem Shirt, dick­er Mütze und Hand­schuhen zu laufen — das wäre defin­i­tiv nichts für mich. Und was machen so Leute denn im Win­ter, wenn es 20 ° unter Null statt über Null hat?

Und das war’s dann auch schon wieder, mit dem Arque-Lauf. Aber näch­stes Jahr kommt ja wieder ein Novem­ber. Dieses Mal war es eine sehr schöne Gruppe, bei der ich mitlief, sehr gschlossen — die vorne macht­en nicht zuviel Druck, hin­ten kamen fast alle gut mit.Nur ab der Mitte hat­te sich noch jemand ein­fach so dazuge­sellt, der dann das ganze Feld mit seinen läuferischen Groß­tat­en unter­hielt — das kann ich ja nie so gut lei­den, wenn jemand nicht nur mit seinen Neben­leuten spricht, son­dern alles so laut verkün­det, das es ja jed­er mit­bekommt. Aber das gehört halt auch dazu ;-). Auch meine Schuhe, die Mizuno Wave Pre­ci­sion haben mich brav bis ins Ziel getra­gen. Zwar waren sie etwas unge­wohnt auf der lan­gen Strecke, denn sie fordern den Fuß etwas mehr als die Wave Inspire oder gar der Wave Nexus, aber das blieb so weit im Rah­men, das es nicht weit­er störte.

Mein Fore­run­ner sagt, dass die Strecke 34,5(7) Kilo­me­ter lang war (und damit ein biss­chen länger als die offiziellen 33,74. Gebraucht haben wir (ohne die Pausen, also reine Laufzeit) 2:52:05. Das ergibt ein Tem­po von 4:59 — bess­er geht es ja kaum ;-). Hier, bei Run­Sat­ur­day, lässt sich die Strecke, das Höhen­pro­fil etc. anschauen: Klick. Einen ersten Lauf­bericht gibt es schon hier beim Lauftick­er.

der drang der herde zur fütterung

heute war arque-lauf. und es war wieder sehr schön. das ist wirk­lich ein kom­plett empfehlenswert­er lauf, deswe­gen war ich ja auch schon zum zweit­en mal dabei. vor allem, weil man eigentlich gar keine chance hat, sich beson­ders unter druck zu set­zen. durch das laufen in grup­pen je nach tem­po (muss man allerd­ings spätestens am start wis­sen …) kann man selb­st entschei­den, wie sportlich es sein soll. und dabei bleibt es dann auch … ich bin, auf­grund des fehlen­den train­ings, in der 5:30 min/km-gruppe gelaufen — seit diesem jahr ist das die zweitschnell­ste, die ehe­ma­lige 4:30er gibt es man­gels nach­frage nicht mehr, dafür geht es jet­zt herunter bis zu 7min/km (für mich wäre das ziem­lich schw­er, in dem tem­po zu laufen …) der start hat sich lei­der etwas arg verzögert, weil die anmel­dung und aus­gabe der start­num­mern (die es zwar gibt, für die man aber eigentlich gar keine ver­wen­dung hat …) etwas zäh lief und lange dauerte. das wäre ja eigentlich über­haupt kein prob­lem, aber erstens war es noch ziem­lich kalt — und wenn man sich fürs laufen anzieht, friert man beim herum­ste­hen ziem­lich stark (die klam­ot­ten waren aber schon im trans­fer für den ziel­bere­ich gelandet …) und zweit­ens hat­te ich danach eigentlich noch etwas vor. aber so geht das halt …

irgend­wann ging es dann tat­säch­lich los, zunächst durften die fahrrad­fahrer (auch das eine neuerung, ver­schieden lange streck­en wur­den ange­boten) los, dann zwei minuten später gruppe b und nach weit­eren zwei minuten wir als gruppe c — erstaunlicher­weise mit lediglich zwei pace­mak­ern. das tem­po lief gle­ich wun­der­bar lock­er, die bei­den trafen den ersten kilo­me­ter fast punk­t­ge­nau … im ort kam dann noch die kleinere gruppe vom par­al­lel­start hinzu, so dass wir wenig­stens vier pace­mak­er hat­ten — nicht unbe­d­ingt zu viel für diese auf­gabe. denn die vorderen bei­den hat­ten durch­weg ziem­lich viel zu tun, das tem­po möglichst wenig schneller wer­den zu lassen — immer mit ein­er meute hun­griger läufer direkt im nack­en, die ordentlich druck macht­en. und nach fünf, sechs kilo­me­tern pen­del­ten wir uns dann auch tat­säch­lich bald bei 5:23 ein — also doch ein ganzes stück zu schnell eigentlich. entsprechend hat­ten die hin­teren pace­mak­er eher prob­leme, die gruppe beisam­men­zuhal­ten. für mich war das aber ein sehr angenehmes tem­po.

es sollte ja auch ein biss­chen warm wer­den dabei. denn das wet­ter war zwar nicht schlecht, aber auch nicht berauschend: so um die 6 °C dürften es gewe­sen sein. aber halt sehr feucht, vor allem vor dem start — da fror ich doch etwas und behielt deshalb mein langärm­liges shirt an — allerd­ings nur bis zu kilo­me­ter 4,5 — dann wurde es damit zu warm: mit kurz­er hose und streakrun­ner­shirt waren die restlichen 30 kilo­me­ter gut zu bewälti­gen. und es reg­nete wenig­stens nicht. erst in mainz, als meine suppe (das gehört auch unbe­d­ingt zum arque-lauf, die fünf-minuten-ter­rine danach) fast leer war, fing es etwas an zu nieseln.

die wolken hin­gen aber sehr tief überm taunus und dem rhein­gau, es blieb den vor­mit­tag über feucht — in mainz war es um 7 uhr (der abfahrt­szeit der shut­tle­busse zum start — übri­gens ein toller ser­vice!) noch wesentlich fre­undlich­er gewe­sen. daran änderte sich unter­wegs aber nicht. etwas schade, denn von der (schö­nen!) land­schaft haben wir so nur wenig gese­hen. aber wir waren ja auch zum laufen gekom­men, nicht zum guck­en. und das ging wun­der­bar — mit polizeibegleitung und san­itätern hin­te­nach kon­nte ja nix passieren. und rote ampeln waren heute ganz legal kein hin­der­nis. das ist ger­ade das schöne am arque-lauf: das er ein mit­teld­ing zwis­chen train­ing und wet­tkampf ist: zwar organ­isiert — und dur­chaus solide, immer­hin verkraften sie die zwis­chen 600 und 700 teil­nehmer sehr gut, mit verpfle­gungsstellen etc. -, aber ohne wet­tkampf, ohne zeitmes­sung halt. und das ganze noch für einen guten zweck, denn die Erlöse kom­men der Arbeits­ge­mein­schaft für Quer­schnittgelähmte mit Spina bifi­da / Rhein-Main-Nahe e.V., eben der ARQUE, zugute. und die strecke führt sehr schön durch wald und wein­berge, über felder und main ent­lang, sehr angenehme zu laufen von kelkheim nach mainz. auch die sim­mung im läufer­feld ist immer wieder sehr angenehm. gut, es gibt natür­lich immer in jed­er gruppe ein paar, die wirk­lich 34 kilo­me­ter durchquatschen müssen. aber neben denen muss man ja nicht laufen, wenn man eher die ruhe mag. und das geklatsche der den boden tre­f­fend­en lauf­schuh­sohlen macht ja auch schon genug lärm. also, wer näch­stes jahr anfang novem­ber noche einen schö­nen lauf sucht: ich kann die 23. aus­gabe des arque-laufs nur wärm­stens empfehlen.

20. arque-lauf 2007: gemeinsam zum ziel

das wet­ter hat in diesem jahr nicht so ganz mit­ge­spielt. der 20. arque-lauf von kelkheim nach mainz war aber trotz­dem eine schöne sache. gut, petrus schickt unfre­undlich­es feucht-kaltes wet­ter. aber eigentlich war es gar nicht so sehr kalt, nur ein sehr fieser, schnei­den­der wind von beträchtlich­er geschwindigkeit in böen, der einen dann doch zum frieren brachte — vor dem start und auch unter­wegs so einige male. vor allem auf den brück­en blies der wind — natür­lich immer von vorn oder wenig­stens schräg von vorne. vor hochheim ver­sucht die sonne, die wolken bei­seite zu schieben, hat­te damit aber nur sehr momen­tan ein wenig erfolg. na ja, das ist alles nicht so schlimm — es ist schließlich novem­ber. und richtig gereg­net hat es erst, als wir auf dem mainz­er dom­platz hin­ter dem ziel unsere getränke tank­ten … da wurde es dann lei­der ziem­lich ungemütlich, weshalb ich bald ab nach hause bin — wie viele andere auch.

die strecke des arque-laufs hat eine etwas selt­same länge: 17.248 €meter = 33.735 Meter, denn ein eurom­e­ter ist logis­cher­weise 1,95583 Meter lang. das sind 80% eines marathons. zum ersten mal gab es diese jahr auch die möglichkeit, kürzere teil­streck­en zu laufen und entsprechend später einzusteigen. das waren dann noch 10.848 €m = 21.218 Meter (sprint l genan­nt), 6.948 €m = 13.590 Meter (sprint m) und 4.048 €m = 7.918 Meter (sprint s). so arg viele habe ich da aber nicht gese­hen. das geschah jew­eils an den verpfle­gungsstellen, wo es reich­lich bana­nen, war­men tee, und bei den späteren auch cola, wass­er etc. gab. gelaufen wer­den alle streck­en in fes­ten grup­pen, die von pace­mak­ern in einem kilo­me­ter-schnitt von 4:30 aufwärts in abstän­den von 30 sekun­den geführt wer­den und zeit­ver­set­zt starten. etwas unsich­er war ich vorher nur, wie ich die verpfle­gungsstellen über­ste­hen wür­den. denn hier hält die gruppe geschlossen an und macht sozusagen rast — aber zum glück ging es immer zügig weit­er. und obwohl ich son­st eigentlich lieber durch­laufe, ging das wieder anlaufen ohne prob­lem von­stat­ten.

der lauf führt von zwei start­plätzen in kelkheim (ich startete vom sport­gelände reis aus, weil der dom-shut­tle nur dor­thin fuhr) zunächst hin­unter in den ort, wo wir uns mit den weni­gen läufern der gruppe b des anderen start­platzes vere­inigten und dann wieder den berg hin­auf — immer­hin ist kelkheim schon taunus 😉 — sehr schön fand ich dann das stück durch den gun­del­hard-wald hin­unter nach hofheim. von dort führt die strecke auf der straße nach marx­heim (zur ersten verpfle­gungsstelle) und weit­er über die a66 nach weil­bach. dann geht es noch über die a3 und nun weit­er auf feld­we­gen ober­halb von flör­sheim vor­bei. kurz vor hochheim trifft die strecke dann auf den main (ich hat­te mir aus irgen­deinem grund einge­bildet, das geschehe schon viel früher und die ganze zeit darauf gewartet) und fol­gt diesem bis kurz vor die mün­dung in den rhein, biegt dort aber ab und geht durch kos­theim über die theodor-heuss-brücke nach mainz. dort haben wir die ver­sprengten fast­nachter und die paar weni­gen mainz­er noch gehörig mit unseren sprechchören — „erbar­men! zu spät! die hesse komme!” — ver­schreckt und sind dann mit diesem schlachtruf auch über den liebfrauen­platz um den dom bis ins ziel auf den dom­platz gebret­tert (die let­zten ver­suche der pace­mak­er, das tem­po zu drosseln, waren zum scheit­ern verurteilt — vor allem, weil sie selb­st ein­fach nicht langsamer wur­den), den wir nach 2 stun­den und 47 minuten (reine laufzeit, ohne die pausen) erre­icht­en.

der arque-lauf hat wirk­lich eine aus­ge­sprochen schöne streck­en­führung. viele wald- und feld­wege (die in deutsch­land ja dum­mer­weise fast alle asphaltiert sind), er führt durch die aus­läufer des taunus und die wein­berge am main (und knapp vor­bei am tor zum rhein­gau). bei schönem wet­ter ist das bes­timmt eine her­rliche tour. wir wur­den dabei fast ständig von polizei und kranken­wa­gen (der lei­der auch ein­mal zum ein­satz kam) begleit­et, die für einen wirk­lich rei­bungslosen ablauf sorgten — so müsste man immer laufen kön­nen: die aut­o­fahrer müssen warten, bis man über die kreuzung ist und man hat die ganze straße für sich allein.

und es gibt hier gute tem­po­mach­er: kleine schwankun­gen sind natür­lich dabei, aber alles in allem fand ich das vorgegebene tem­po angenehm kon­stant und auch an den auf- und abstiegen gut zu laufen. sehr schön, das laufen mit tem­po­mat — auch eine neue erfahrung für mich. meine bedenken, ob ein 5er-schnitt auf dieser strecke nicht zu schnell sei, waren da bald ver­flo­gen. gut, die ersten kilo­me­ter liefen noch etwas hol­prig — ich war halt wieder zu faul, mich einzu­laufen. um kilo­me­ter 22–25 etwa ging’s auch mal etwas zäher. aber danach lief es wieder ganz und gar prob­lem­los. denn ganz aus­ge­pow­ert war ich jet­zt immer nicht — wohlig erschöpft schon … die gruppe ist auch erstaunlich gut zusam­men geblieben — das hätte ich nicht so erwartet. erst recht spät zog sie sich etwas auseinan­der. und ich muss sagen, mit so einem vorgegebe­nen tem­po und in der gruppe läuft es sich doch aus­ge­sprochen angenehm und leicht. das tem­po war nie ein prob­lem für mich — obwohl ich mir auf der länge im moment nicht so beson­ders viel mehr zutraue. den 4:49er-schnitt, den mir mein train­ings­plan vic­sys­tem vorschlug, hätte ich — wäre ich das als wet­tkampf gelaufen — vielle­icht noch geschafft. aber viel mehr sicher­lich nicht.

auch son­st fand ich die organ­i­sa­tion ein­fach wun­der­bar — da kann man wirk­lich nichts sagen. und dass am start­platz reis nur zwei toi­let­ten zur ver­fü­gung ste­hen, lässt sich auch ver­schmerzen. meine start­num­mer — die gab es in diesem jahr zum ersten mal auch — kon­nte ich allerd­ings nicht befes­ti­gen, weil ich in mein­er tüte keine sicher­heit­snadeln fand und selb­st keine dabei hat­te. aber die brauchte man eigentlich auch nur, um seinen klei­der­beu­tel im ziel wiederzufind­en. doch 9899 kann ich mir sog­ar beim laufen 3 stun­den merken. und ich war nicht der einzige ohne num­mer: in mein­er gruppe lief tat­säch­lich ein­er mit nack­tem oberkör­p­er (bei knapp 10 °C) und kurzen hosen. dafür aber mit son­nen­brille (ich frage mich allerd­ings, wie so jemand im som­mer bei 30 °C läuft — noch weniger kann er ja kaum anziehen, ohne anstoss zu erre­gen).

und etwas gutes tut man auch noch: das start­geld von 27 euro (mit großzügiger verpfle­gung an drei sta­tio­nen und t‑shirt, das man sog­ar anziehen kann, ohne augenkrebs zu bekom­men) ist eine spende für die namensgebende arque, die „die Inter­essen von Men­schen mit ange­boren­er Quer­schnit­tläh­mung (Spina bifi­da) und Störung des Gehirn­wasserkreis­laufes (Hydrozephalus)” ver­tritt. und es gibt außer­dem auch noch bus­trans­fers — sog­ar vom ziel zum start mor­gens, für mich sehr prak­tisch. da muss man zwar früh auf­ste­hen, denn abfahrt ist schon um 7.15. aber das ist wun­der­bar bequem. nach dem lauf dann noch die drei minuten heim spaziert und die her­rlich heiße dusche genossen. und weil’s mir so gut gefall­en hat, habe ich mir den näch­sten arque-lauf schon wieder fest vorgenom­men.

hier gibts auch eine .kml-datei der strecke (für google earth). und so sieht sie aus (nicht von den pfeilen ver­wirren lassen, die hat sport­tracks dies­mal sehr selt­sam geset­zt):

strecke des arque-lauf

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