Die Lust zu laufen ist das große und einzige Thema dieses Büchleins. Andreas Butz, der wie so viele als Freizeitläufer zur Steigerung der allgemeinen Fitness angefangen hat, irgendwann der erste Marathon (inklusive Scheitern am eigenen Ziel), und das dann auch weiter getrieben bis zum Ironman (Ultras eher nicht), ist inzwischen einer der rührigen Vermarkter des Laufens und Betreiber des Laufcampus.
“Runners Hight” ist eine Ode an das Laufen — insbesondere die schönen Seiten (und das muss nicht immer der im Titel zitierte “runner’s high” sein), die Morgenläufe, das Erleben der Natur etc. pp.
Nett, unterhaltsam und treffend plaudert Butz in knappen Kapitel beziehungsweise einer Reihe von kleine Erzählungen mit spürbarer Begeisterung von seiner Leidenschaft. Es geht aber auch mal ein bisschen ums Laufen selbst — die Bekehrung Butz zum Strunz-Anhänger und Vorfußläufer etwa, natürlich auch der erste “richtige” Laufschuhkauf sind ebenso Themen wie die Vereinbarkeit des Laufens mit Beruf und vor allem Familie — irgendwo muss die Zeit, die der Läufer mit der Erfahrung des Hochgefühls verbringt, ja herkommen … Insgesamt deckt Butz so ziemlich alle üblichen Themen ab: Laufschuhe, Laufkleidung, Laufstrecken, Tempo im Training, Ernährung, Lauftechnik, Lauftreffs, der innere Schweinehund, die kleinen und größeren Wettkämpfe auch, aber nicht so wichtig.
Ein Büchlein, das sehr schön die Faszination des “normalen” Laufens vermittelt — also nicht so sehr “besondere” Momente wie irgend einen Berglauf, Ultra, Etappenlauf oder ähnliches (wie es in Bonings “Bekenntnissen eines Nachtsportlers” zum Beispiel ganz stark ist), sondern das Glück des alltäglichen Laufens vor der Haustür, die Befriedigung, die der Läufer daraus zieht, den Luxus genießen zu können, einfach mal eine oder zwei Stunden laufen gehen zu dürfen und zu können.
Andreas Butz: runners high. Die Lust zu laufen. München: Copress 2002. 191 Seiten. ISBN 3–7679-0820–4
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