Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

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Streakjubiläum: 50 Tage

Beina­he hätte ich es ver­passt: Das erste Streakju­biläum. 50 Tage laufe ich jet­zt unun­ter­brochen. Und ab jet­zt kann ich das für mich auch einen echt­en Streak nen­nen. Die erste Hürde ist geschafft — nicht nur, was die Zahl auf dem Papi­er ange­ht, son­dern auch die erste Umstel­lung­shürde, das erste Gewöh­nen an das tägliche Laufen. Das zumin­d­est ste­ht jet­zt erst mal nicht mehr in Frage. Nur die Strecke, die ich täglich laufe, die ist ger­ade noch im Wan­del: Sowohl was den Umfang an jedem Tag als auch in der Woche ange­ht. Und auch, was das Tem­po ange­ht. Zunächst freilich müssen erst ein­mal die Wochenkilo­me­ter hin­auf und die Läufe — beziehungsweise min­destens ein­er davon pro Woche — länger wer­den. Den let­zten Schritt in bei­den Kat­e­gorien in dieser Woche merke ich ger­ade ganz schön. Erschöpft sind die Ober­schenkel ger­ade schon, so viel mussten sie schon lange nicht mehr leis­ten. Ger­ade weil ich am Woch­enende auch im Oden­wald gelaufen bin und da noch ein paar Höhen­meter oben drauf kamen 😉

Abendlauf in Momart

Ein schön­er (nicht sehr langer) Abend­lauf in die unterge­hende Sonne an der Momarter Eiche, einem beein­druck­enden Natur­denkmal, hat mich zu ein paar Fotos ver­führt:

Streaktage 28–41

Weit­er­hin ist wenig zu bericht­en: Ich trotte so in meinem Trott vor mich hin ;-). Es tut sich ger­ade erstaunlich wenig. Aber ich habe in diesen Tagen auch wenige (d.h. eigentlich gar keine) Impulse geset­zt. Von daher ist das natür­lich kaum ver­wun­der­lich. Mal sehen, wie es nach dem 50-Tage-Jubiläum (dann fängt das Streak­en ja eigentlich erst richtig an …) weit­erge­ht …

Immer­hin waren an diesem Woch­enende zwei schöne (nur nicht sehr lange) Läufe auf den Höhen des Oden­walds möglich – den Orgelvertre­tun­gen seis gedankt … Am Sam­stag war ich nach eine Trau­ung zwis­chen Rehbach, Spreng und Brom­bach­tal unter­wegs: Eine sehr schöne Ecke ist das, die ich bish­er nur von den Straßen vom Durch­fahren kan­nte. Und heute habe ich in Böll­stein am Panoramweg eine kleine Runde in der mit­täglichen Sonne gedreht. Der Weg hat seinen Namen übri­gens wirk­lich zu Recht, man sieht von dort wun­der­bar über das Ger­spren­z­tal bis zur Bergstraße hin …

Streaktage 14–20

Es gibt wenig zu bericht­en: Es läuft, aber langsam und eher hart, mit zeitweise viel Über­win­dungs­be­darf. Der Rhein hat Hochwass­er, das etwas sinkt und steigt. Es reg­net immer wieder, was das Laufen ja nicht unbe­d­ingt angenehmer macht. Das einzige inter­es­sante: Am Son­ntag kam ich beim Laufen zwis­chen Zell und Brom­bach­tal an der „Sup­pen­schüs­sel“ vor­bei: Da ste­ht mit­ten im Wald bei ein­er Ruhe­bank tat­säch­lich ein­fach ein run­der Sand­stein, der wie eine flache Schüs­sel behauen ist — warum auch immer …

Sonntagsausfahrt

Am Son­nta­gnach­mit­tag war ich noch kurz mit dem Liegerad im Oden­wald unter­wegs. Dass es der Oden­wald war, sieht man sofort am Geschwindigkeits­di­a­gramm:

Tempodiagramm 18.8.2013

Tem­po­di­a­gramm 18.8.2013

Auf­grund des Wet­ters wurde es keine beson­ders lange Aus­fahrt. Dabei hat­te es ganz gut ange­fan­gen: Von Erbach aus über Erbuch nach Bul­lau hin­auf — fast die ganze Zeit hat­te ich zwei Ren­nradler im Blick­feld vor mir, mal etwas näher, dann wieder etwas weit­er weg. Aber die hat­ten es ganz offen­bar nicht beson­ders eilig, son­st hätte sie mich bei den Bergauf­fahrten eigentlich lock­er abhän­gen kön­nen und sollen. Kurz vor Bul­lau haben sie es dann geschafft — da war ich schon etwas aus­ge­pow­ert und fuhr eine Weile in einem sub­op­ti­malen Gang …
Von Bul­lau bin ich dann durch den Wald am Bul­lauer Bild hinüber zum Würzberg­er Jäger­tor — das war eine aben­teuer­liche Sache. Das ist zwar ein offizieller Rad­weg. Aber mit einem Fahrrad kaum vernün­ftig zu befahren, zumin­d­est nicht in einem halb­wegs ordentlichen Tem­po. Drei Voll­brem­sun­gen mit ein­mal bei­de Füße auf den Boden habe ich gebraucht: Wenn dieser Weg nicht total hän­gend nach allen Seit­en ist, dass man kaum einen Pfad zum Fahren find­et, ist er mit Schlaglöch­ern über­set­zt. Und die Schlaglöch­er sind hier richtige Gruben, in denen ich prob­lem­los mein Hin­ter­rad versenken hätte kön­nen — nur wäre ich dann wohl nci­ht mehr hin­aus­gekom­men. Zum Glück hat es aber immer noch ger­ade so geklappt. Nur die bei­den älteren Damen kurz vor Würzberg waren dann total über­rascht, als ich von hin­ten anrauschte — obwohl ich kräftig (soweit das ging …) klin­gelte und mein Rad auf der schlecht­en Schot­ter­piste ganz schön schep­perte …
Kaum war ich wieder auf asphaltierten Wegen, fing es dann an zu reg­nen — und zwar ziem­lich kräftig. Am Abzweig zur Man­gels­bach habe ich dann sozusagen die Not­bremse gezo­gen und mich erst ein­mal eine knappe halbe Stunde in die Bushal­testelle verkrümelt. Denn als näch­stes stand die Abfahr über die B47 nach Michel­stadt hin­unter auf dem Plan — und die ist selb­st bei guten Ver­hält­nis­sen anstren­gend: Schnell, einige enge Kur­ven — und vor allem viel Verkehr. Zum Glück hat es dann irgend­wann deut­lich nachge­lassen, meine Geduld war näm­lich längst am Ende. Also zog ich meine Jacke über und habe es gewagt. Die Abfahrt war dann stel­len­weise heikel — oder kam mir zumin­d­est so vor. Mit knapp 60 km/h auf regen­nass­er Fahrbahn, teil­weise noch von den Autos ein­genebelt: Das war für meine beschei­de­nen Fahrkün­ste gren­zw­er­tig. Es hat aber alles geklappt, ich bin heil und glück­lich unten angekom­men und war ja dann auch kurz darauf schon wieder zu Hause. Aber die dun­klen Wolken am Him­mel hat­ten mir die Lust auf die eigentlich geplante weit­ere Schleife aus­getrieben …

Varianten-Laufen

Schön ist es, wenn man in einem bekan­nten Gebi­et noch neue Lauf­streck­en ent­deck­en kann. Manch­mal reicht schon eine kleine Abwe­ichung — und zack, ist die altver­traute Strecke wieder etwas anders und neu. Naja, zumin­d­est rel­a­tiv. Dabei habe ich gar nicht viel geän­dert — eine Abbiegung anders genom­men, einen kleinen Umweg über einen frisch abge­zo­ge­nen Weg: Eigentlich nur die Kom­bi­na­tion ver­schieden­er Teil­stücke. Aber anders, als ich es son­st laufe. Und ein paar Höhen­meter mehr sind’s auch gewor­den — obwohl ich das aus­gerech­net heute nicht zwin­gend gebraucht hätte … Entsprechend langsam war ich — bergauf hat­te ich schon ordentlich zu tun. Nach der — für meine momen­tane Fit­ness 😉 — recht umfan­gre­ichen Lauf­woche mit 75 Kilo­me­tern bin ich jeden­falls jet­zt ziem­lich kaputt. Aber immer­hin, im Moment habe ich richtig viel Lust auf’s Laufen. Und das muss ich aus­nutzen …

Bilderbuch-Laufen

Her­rlich. Ein­fach nur her­rlich. Der ersten Lauf im Schnee ist immer etwas beson­deres, etwas schönes: Ich liebe es ein­fach, wenn der Wald, die Felder und die Wege weiß sind. Auch wenn es das Laufen etwas anstren­gen­der macht. Heute mor­gen war das wieder wun­der­bar: Nach dem Sturm und den Regen­schauern der let­zten Tage habe ich über­haupt nicht damit gerech­net — aber die Sonne schien, der Him­mel war blau: Ein richtig schön­er Win­tertag. Und in Erbach lag sog­ar ein biss­chen Schnee. Also habe ich meine Win­ter- und Schlechtwet­ter­schuhe raus­gekramt, die Salomon XA 3D Ultra und bin los­ge­zo­gen. Ein paar Kilo­me­ter weit­er und einige Höhen­meter später fand ich mich im Bilder­buch des Win­ters wieder: Der Wald war richtig dick weiß, der feuchte Schnee hing dick an den Bäu­men und auf den Ästen, die Wege waren niedrig und eng von den durch die Schnee­last hin­unter gekrümmten Bäu­men — und einige kleinere hat­te der Sturm auch auf die Wege geschmis­sen. Und ich lief mut­tersee­le­nallein im Wald über den noch unberührten Schnee: Nur ab und an kreuzte ein Wild­fährte meine jungfräulichen Wege. Das ist — immer wieder — unge­heuer erhebend, ein Gefühl, das sich nur schw­er beschreiben lässt. Da möchte man am lieb­sten laufen und laufen und laufen. Das tat ich dann auch erst ein­mal.

Dum­mer­weise hat­te meine rechte Socke nicht so viel Spaß wie ich: Kurz vor Bul­lau fing es an zu reiben — und beim näch­sten Halt stellte ich mit Schreck­en fest: Da ist, genau an der Oberkante des Schuhs, ein schön bre­ites, großes Loch in der Socke! Das war neu — und nicht ger­ade vorteil­haft. Denn jet­zt musste meine zarte Haut dran glauben. Die näch­sten Kilo­me­ter waren nicht so erfreulich, es rieb und kratzte: Mir war klar, ich sollte doch langsam mal wieder in Rich­tung Heimat drehen … Passend war auch auf ein­mal, als ich in Bul­lau aus dem Wald kam, von dem her­rlichen Wet­ter nichts mehr zu sehen: Graue Wolken über­all, die nichts Gutes ver­hießen. Ganz hin­ten am Hor­i­zont fie­len noch ein paar Son­nen­strahlen auf den weiß bestäubten Oden­wald — aber da würde ich heute bes­timmt nicht mehr hinkom­men, nicht mit ein­er blu­ten­den Ferse.

Also wurde die Runde doch etwas kürz­er (22 Kilo­me­ter). Lustig war dann der Schluss — nicht so sehr die Tat­sache, dass ich immer mehr mit Schnee und Wass­er bewor­fen wurde, je tiefer ich kam und je mehr ich mich wieder Erbach näherte. Nein, eher der Zufall, dass die Wolken sich wieder auflösten und die Sonne wieder durch­brach. Und so hat­te ich, als ich am Buch­wald­skopf aus dem Wald kam, wieder mal einen her­rlichen Blick über das sonnen­er­füllte Müm­ling­tal: Das ist — trotz der zivil­isatorischen Ver­schan­delung des Tals — immer wieder erhebend, wenn man nach einem längeren/langen Lauf durch den Wald an dieser Stelle wieder aufs Feld kommt und einen freien Blick über Erbach und Michel­stadt und noch mehr hat . Ganz beson­ders wirkt das natür­lich, wenn die Sonne mit­spielt. Da macht dann auch die aufgeriebene Ferse auf ein­mal nicht mehr viel aus.

Warum ich keinen Strong-Man-Run oder Tough-Guy-Race brauche

Weil ich den Oden­wald habe.

Und hier begin­nt 300 Meter hin­ter der Haustüre die Wiese. Nach der Wiese kommt der Ack­er. Und dann der Wald. Und da kann man sich toll aus­to­ben. Nie bin ich beim Laufen so schnell kaputt wie an den Tagen, an denen ich die Wege ver­lasse und mich im freien Gelände bewege. Denn nicht nur geht es da über Stock und Stein — im Oden­wald heißt freies Gelände (fast) immer auch: hoch und runter. Und gerne auch mal richtig steil.

Heute war wieder so ein Tag. Bei strahlen­dem Son­nen­schein, über 20 °C und einem lauen Früh­lingslüftchen hat’s mich ein­fach gepackt. Und dann bin ich auch noch auf die Idee gekom­men, nicht nur quer­feldein zu tra­ben, son­dern das auch in den Five Fin­gers zu tun. Die hat­te ich ewig nicht mehr beim Laufen an. Und da die Läufe abseits der Wege bei mir meist die kürz­eren Ein­heit­en sind, schien mir das eine gute Gele­gen­heit, mal wieder das Bar­fußlaufen zu simulieren. Und es war wir­kich eine gute Idee. Gut, auf dem Fußrück­en hätte ich mit “richti­gen” Trailschuhen mir keine Schram­men geholt. Aber son­st ging es mit den min­i­mal­is­tis­chen Schlap­pen von Vibram erstaunlich gut — viel bess­er als ich dachte. Der Boden war — durch die Regen­fälle der let­zten Tage — schön weich. Das kam mir natür­lich ent­ge­gen, so kon­nten sich meine Zehen richtig schön fes­tkrallen. Das ist auch so etwas: Wer mal ein paar Dutzend Schritte nur auf den Zehen im Wald bergauf unter­wegs war, weiß ziem­lich genau, wie schw­er er ist …

Der Wald hat natür­lich wieder seine Spuren hin­ter­lassen — ohne Schram­men geht das Quer­feldein­laufen bei mir sel­ten ab. Irgend­wann überse­he ich immer eine Brombeeren­ranke (oder finde keinen Weg mehr außen­rum und muss eben durch’s Dic­kicht, um nicht umkehren zu müssen). So war’s heute auch wieder. Und irgend­wie gehört es auch dazu — das san­fte Bren­nen, wenn der Schweiß in die Kratzer läuft. Die Mis­chung aus Blut, Schweiß und Dreck, die so schöne Krusten gibt.

Lauftech­nisch sind solche Tage eher ernüchternd:  — eine Geschwindigkeit von 6:38 bekomme ich son­st eher sel­ten auf den Fore­run­ner. Aber darum geht es bei diesen Läufen ja auch über­haupt nicht. Und Spaß machen sie bei jedem Tem­po. Zumal das ja sehr rel­a­tiv ist — wer mal durch einen nicht beson­ders aufgeräumten Wald den Hang hin­unter ger­an­nt ist oder die Wiese am örtlichen Skilifthang run­terge­bret­ter ist, weiß, was da alles für Fußan­geln, Löch­er, Über­raschun­gen und Aus­rutsch­er auf den Läufer warten.

Langer Sommerwaldlauf

Her­rlich­stes Laufwet­ter war gestern im Oden­wald: Viel Sonne (mit ein paar weni­gen Wolken), ca. 20 °C am Vor­mit­tag, die Luft noch sehr frisch und leicht bewegt (im Wald auch gerne noch etwas frisch­er) — ein­fach her­rlich und wun­der­bar.

Also los in die Schuhe — Den Weck­er hat­te ich über­hört, deswe­gen wurde es spät und später — erst nach 11 Uhr war ich wirk­lich so weit, auf eine große bzw. größere Runde zu gehen.

Macht nix, heute geht’s mir gut, heute lasse ich mri den schö­nen Lauf von nix ver­drießen. Ges­tartet bin ich mit Min­i­malaus­rüs­tung: Laufk­lam­ot­ten, Schuhe, Fore­run­ner, Son­nen­brille und genau einen Schlüs­sel — viel leichter geht kaum 😉

Und dann ging es los, durch den Anfang des Dreisee­tals auf den Buch­wald­skopf. Und da, nach gut 3 Kilo­me­tern und dem ersten Anstieg, hat­te ich schon eine 5:24 als Durch­schnitt auf der Uhr — ok Matthias, auf den näch­sten Kilo­me­tern geht es nach oben, die wer­den schon noch brem­sen. Pustekuchen, die kilo­me­ter­arme Woche macht sich wenig­stens sam­stags pos­i­tiv bemerk­bar, ich laufe ein­fach lock­er weit­er wie es so kommt. Und es kommt, was kom­men muss: Bei Kilo­me­ter 12, also kurz vor Bul­lau und damit ziem­lich auf der Höhe, war der Durch­schnitt schon auf 5:20. Hof­fentlich gibt das kein bös­es Erwachen … Und er fiel weit­er — nach der kurzen Runde durch den Ort schon auf 5:19. Dann ging es ja erst ein­mal ziem­lich ordentlich hin­unter: in den Bul­lauer Euter­grund. Da unten, am unter­sten Ende meines Weges, standen 17,2 Kilo­me­ter auf der Uhr — und ein ver­rück­ter Schnitt von 5:11. Ok, jet­zt wird er aber sinken, denn nun geht es auf einem schmalen Pfad (Sin­gle-Trail), von den Regen­fällen der let­zten Wochen beson­ders aus­ge­waschen, steil hoch. Das bin ich schon öfters gegan­gen. Heute aber nicht, heute kommt das gar nicht in die Tüte, das wird hochge­laufen — zwar fast nur noch auf den Zehen­spitzen, aber ich habe bis zum Zaun durchge­hal­ten. Dafür kon­nte ich bei jedem Schritt fühlen, wie die Lak­tat­menge in den Ober­schenkeln anstieg und sie immer mehr über­säuertn und dazu auch der Puls hin­auf­schoss. Gut, dass es da ein Ende am Zaun mit der Klet­ter­hil­fe gibt — das ist eine halb­wegs natür­liche Bremse und gute Gele­gen­heit zum Ver­schnaufen. Denn das näch­ste Stück bis zum geteerten Weg durch die ehe­ma­lige Wild­schwe­in­füt­terung ist zwar flach­er, geht aber immer noch deul­tich bergauf. Der Schnitt stand jet­zt immer­hin wieder bei 5:14, auf dem näch­sten Kilo­me­ter bis zum unge­fähr höch­sten Punkt wurdne daraus noch 5:16. Dann, auf dem Asphaltweg, kon­nte ich aber wieder zule­gen. Gut, die Beine waren jet­zt, nach knapp 19 Kilo­me­ter schnellem Hügel­lauf, doch schon merk­lich ermüdet, der Lauf­stil nicht mehr ganz so lock­er wie auf den ersten Kilo­me­tern. Aber noch ging was … Und die Anzeige des Durch­schnitts sank wieder — zwar langsam, aber halb­wegs kon­tinuier­lich. Beim Halb­marathon hat­te ich eine 5:13, beim Würzberg­er Fried­hof eine 5:12. Dort nutzte ich das her­rlich kalte Wass­er zu ein­er kleinen Erfrischung — ich war jet­zt schon etwas über zwei Stun­den unter­wegs, da tut ein biss­chen Wass­er mal ganz gut. Mein Magen war aber nicht so ganz ein­ver­standen. Zunächst aber der steile Abstieg nach Erns­bach durch den Hohlweg: Erst ein­mal durchs Dic­kicht kämpfen, durch die Bren­nes­seln und Brombeeren, die in den let­zten zwei, drei Wochen ganz schön gewuchert sind hier im Wald. Und dann eben hin­unter, den steilen Hohlweg, der seit zwei Jahren (der let­zten Durch­forstung mit großen Maschi­nen) in einem erbärm­lichen Zus­tand ist. Und jet­zt auch noch dazu sehr aus­ge­waschen von den Regen­fällen der let­zten Zeit — alles in allem eine harte Prü­fung, denn inzwis­chen waren ger­ade die Ober­schenkel, die ich fürs Bergablaufen doch beson­ders brauche, schon sehr müde. Aber es ging alles gut. Zumin­d­est mit den Beinen. Und die Uhr zeigte jet­zt auch wieder, wie schon im Euter­grund, 5:11 als Durch­schnitt an.

Denn kaum aus dem Wald hin­aus, fing noch vor dem eigentlich Ort bei Erns­bach mein Magen an, mehr als nervös zu wer­den. Das wur­den schnell ziem­lich unan­genehme Krämpfe — das sehr kalte Wass­er war wohl doch keine so gute Idee gewe­sen, son­st war in den let­zten Stun­den ja nichts mehr hineingekom­men. Bis zum oberen Ende des Dreisee­tals schaffte ich es noch, dann ging es nicht mehr. Mit ein­er län­geren Geh­pause kon­nte ich den Magen immer­hin halb­wegs beruhi­gen — dauer­haft bess­er wurde es aber noch nicht. Immer­hin kon­nte ich dann nochmal langsam anjoggen — für die let­zten drei bis vier Kilo­me­ter noch. Schade, das hat dann keinen Spaß mehr gemacht — blöd, das ein so toller Lauf ein so unan­genehmes Ende nahm. Immer­hin wurde es nicht wirk­lich schlimm — der Magen beruhigte sich nach ein­er Dosis Ultra-Refresh­er sehr schnell endgültig. Nur merk­te ich noch einige Stun­den, dass ich nicht bis zum Ende durchge­laufen war und erst “spät” nach dem Ende des schnellen Laufens gedehnt habe — so steif bin ich son­st nach 30 Kilo­me­tern nicht unbe­d­ingt. Aber trotz­dem: Es ist immer wieder toll, diese Erfahrung der eige­nen Kraft — egal wie schnell oder langsam es tat­säch­lich war. Aber das Gefühl, ger­ade knapp 30 Kilo­me­ter hin­ter mich gebracht zu haben, in weniger als drei Stun­den mehr Strecke gemacht zu haben als viele am ganzen Tag — das ist irgend­wie erhebend.

Hier gibt’s die Strecke und das Höhen­pro­fil (bei­des bei runsaturday.com)

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