Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Kategorie: Landschaften (Seite 3 von 3)

deutschland ist schön

sog­ar bei einem solch unan­genehmen wet­ter wie heute. und wie schön, erfährt man beim laufen immer wieder neu. heute bin ich eine neue strecke ange­gan­gen: von eltville nach kiedrich, dort auf den rhe­in­steig und dem fol­gend über schlangen­bad und wies­baden-biebrich zurück nach mainz. mein garmin sagt, das waren 39 kilo­me­ter. und es ist eine schöne strecke. bei solch miesem wet­ter war sie auch (fast) ganz leer: auf den ersten 25 km bin ich genau zwei mal leuten auf dem weg begeg­net — kurz hin­ter der kiedrich­er burg einem wan­dern­den paar, etwas später einen wal­dar­beit­er — das war’s dann auch schon. dafür hat’s durch­weg genieselt. lei­der hat es aus­gerech­net auf den let­zten 10 km dann so richtig gereg­net. und dabei habe ich mir natür­lich die ger­ade erst wieder ver­heil­ten brust­warzen erneut schön aufgescheuert. und wieder war es vor allem die linke, die schön geblutet hat. selt­sam, eigentlich hat­te ich in den let­zten jahren damit über­haupt keine prob­leme. und jet­zt immer wieder …

selt­sam war allerd­ings, dass ich große prob­leme bei den bergauf-pas­sagen hat­te: da war ich immer aus­ge­sprochen schnell sehr fer­tig. zwei stellen bin ich auch gegan­gen — aber damit hat­te ich gerech­net: die anstiege zur kiedrich­er burg und von frauen­stein aus zum aus­sicht­sturm kann man (zumin­d­est ich) nicht sin­nvoll laufend bewälti­gend — das ist ein­fach zu steil. inter­es­sant war dann allerd­ings, dass ich am ende doch noch genug kraft hat­te, ziem­lich viel gas zu geben und so den schnitt noch ein wenig auf­bessern kon­nte.

die route ist hier anzuschauen: klick.

leise rieselt der schnee

in diesem jahr auch an ostern — ist ja kein kun­st­stück, wenn das schon mitte märz ist … jeden­falls fing es an kar­fre­itag nach­mit­tags an, im oden­wald zu schneien. bis zum sam­stag mor­gen hat­te sich dann selb­st im müm­ling­tal etwas schnee ange­sam­melt. und ich bin dann tat­säch­lich so blöd und leichtsin­nig gewe­sen, meinen wöchentlichen lan­gen lauf auf die höhendör­fer zu leg­en: über bul­lau wollte ich nach würzberg und dann über einen kleinen abstech­er nach bay­ern, näm­lich durch boxbrunn, nach eul­bach und zurück ins tal.

zunächst ließ es sich auch ganz gut an: die beine waren recht lock­er (am fre­itag hat­te ich nur zeit für eine halbe stunde tem­po­lauf). aber schon nach der ersten vier­tel­stunde, im wald hin­term buch­wald­skopf, bemerk­te ich, wie sehr der immer tiefer wer­dende lockere und pul­vrige neuschnee mich beim laufen behin­derte. das stück wan­der­weg zwis­chen son­nen­weg und kreis­straße war dann beson­ders hart: unter den ca. 10–15 cm schnee war kein fes­ter boden, son­dern nur eine ziem­lich aus­geprägte matschschicht — halt war da über­haupt nicht zu find­en. da kon­nte ich bei jedem schritt spüren, wie die kraft in den waden weniger wurde. und einen schuh hätte ich in so einem matschloch unter dem schnee auch beina­he noch ver­loren …

auf der straße nach bul­lau hoch ging es dann aber doch noch recht gut. auf der höhe entsch­ied ich mich allerd­ings schon zur ersten streck­enän­derung: die eigentlich geplante schleife übers wasser­w­erk und den ort­srand war noch nie­mand gegan­gen, der schnee lag hier inzwis­chen 20 cm hoch — das war mir zu viel. also bin ich gle­ich zum bul­lauer bild hinüber. bis dahin war der weg geräumt. dann musste ich allerd­ings doch in den saueren apfel beißen: die strecke nach würzberg war noch unberührt. und spätestens ab der hälfte wurde es doch recht anstren­gend: eigentlich hätte ich hier schneeschuhe gebraucht — meine trail­fox waren jeden­falls mit dem losen schnee etwas über­fordert … in würzberg entschloss ich mich dann, doch schon früher von den höhen wieder herun­terzusteigen und bin den bekan­nten weg über erns­bach ins dreiseen­tal, wo ich dann noch zwei run­den drehte — mit enormer anstren­gung, nur noch von der wil­len­skraft vor­angetrieben. her­aus kam dann: 34 km in 3:04:03 — nicht sehr berauschend, angesichts der umstände aber ok. allerd­ings war ich — wie sich vor allem am mon­tag zeigte — doch erhe­blich stärk­er ver­aus­gabt und erschöpft als es sin­nvoll war.

mein schlimmster lauf

… war heute der Long-Jog. Mein Train­ings­plan sah vor: 39 km @ 5:13. Eine schöne Route hat­te ich mir auch schon aus­gedacht und wollte dabei gle­ich mein neues Garmin Etrex auf die Probe stellen: Den Anfang habe ich näm­lich vor eini­gen Wochen schon ein­mal laufen wollen und mich dabei ziem­lich bös ver­franzt … Nun­ja, der Son­ntag war also frei, ordentlich gefrüh­stückt hat­te ich auch. Was aber nicht mit­spielte, war das Wet­ter: Seit Fre­itag hat­te es im Oden­wald ziem­lich heftig gereg­net und am Sam­stag auch noch gestürmt. Von der War­nung vor dem Betreten der Wälder habe ich mcih aber nicht abhal­ten lassen. Um es gle­ich zu sagen: Die Sturm­schä­den waren auch — viel war es auch gar nicht — über­haupt kein großes Prob­lem: Einige Bäume zum drüberklet­tern, paar mal unten durchgeschlüpft — alles keine große Sache. Schlim­mer war das Wass­er. Das kam näm­lich nach den ersten 15 Minuten fast durchge­hend. Und es kam aus allen Rich­tun­gen: Von oben, von unten, von der Seite, von vorn und hin­ten. Das hat mich doch zunehmend zer­mürbt. Irgend­wann waren meine Klam­ot­ten dann näm­lich dreimal so schw­er wie im Nor­mal­fall, selb­st die Ein­lege­sohlen der Lauf­schuhe hat­ten dop­peltes Gewicht. Noch nerviger war aber, dass es ja schon drei Tage aus­ge­sprochen heftig reg­nete. Und die Weg sahen entsprechend aus: Stel­len­weise waren das eher Bäche als gang­bare Wege. Und wo das Wass­er nicht in Strö­men floss, war entwed­er der halbe Weg schon abgeschwemmt oder die ganze Bre­ite der­maßen aufgewe­icht, dass jed­er Abdruck zu einem sehr aus­drucksstarken Bewe­gungsvor­gang führte: Mit Hän­den und Füßen in allen Rich­tun­gen herumeiern, um den Sturz zu ver­mei­den und das Gle­ichgewicht wieder zu find­ne. Ok, das ist jet­zt ein klein wenig über­trieben ;-). Aber so widrige Bedin­gun­gen hat­te ich tat­säch­lich noch bei keinem Lauf. Zumin­d­est nicht über gut 3,5 Stun­den. Und ihr kön­nt mich jet­zt für total ver­rückt hal­ten: Irgend­wie war es am Ende dann doch wieder große Klasse. Denn jet­zt bin ich mir sich­er, dass mich kaum noch etwas schreck­en kann. Und ich weiß, das ich auch bei echtem Mis­t­wet­ter noch ganz ordentliche Zeit­en laufen kann. Es gehört zwar einige gehörige Por­tion Idi­otie dazu, so etwas zu machen — aber stolz darauf, es tat­säch­lich durchge­zo­gen zu haben und den vielfälti­gen Ver­suchen, aufzugeben und vom näch­sten Bahn­hof aus mit dem Zug weit­erz­u­fahren, wider­standen zu haben, bin ich schon. Jet­zt kann mich der Rennsteig auch nicht mehr schreck­en …

laufen. und laufen. oder doch lieber laufen?

du läuf­st.

irgend­wann fängst du an, die tage zu zählen: 10, 20, 50, 100 — da ist schon das erste viertel­jahr geschafft.

du läuf­st durch den pras­sel­nden hagel und den leise nieder­riesel­nden schnee. du freust dich über die weiße pracht. das laufen durch ver­schneite wälder am frühen nach­mit­tag. du holst die stirn­lampe her­vor und rennst sog­ar im dunkeln durch den wald und scheuchst dabei das spär­liche wild und dessen jäger auf. du lässt dich für ver­rückt erk­lären, weil du nach einem lan­gen skitag auch noch die lauf­schuhe her­vorkramst. du stolperst über wurzeln und steine. du rutscht auf eis­plat­ten aus und schlägst dir die hände blutig. du beobacht­est, wie der schnee schwindet und auch die let­zten schat­ten­löch­er wieder braun und grün wer­den.

du siehst, wie die sämaschi­nen über die äck­er rumpeln. wie die ersten weizenkeim­linge sprießen. du siehst den mais wach­sen. das gras grü­nen und wieder welk wer­den. du ziehst immer weniger zum laufen an. du nimmst immer mehr wass­er mit. du wirst braun wie ein neger — aber nur an armen und beinen. du zer­läuf­st in der hitze der hund­stage. aber du läuf­st.

du lauschst den tropfen auf dem blät­ter­dach und dem murmeln des bäch­leins, dass sich durch die wiesen und wei­den schlän­gelt. du lässt dich von den kühen, schafen, ziegen und pfer­den teil­nahm­s­los anglotzen.

du sieht die mäh­dresch­er und bald auch die rüben­vollern­ter übers land ziehen. du ärg­erst dich über die staub­fah­nen, die von den aus­getrock­neten feldern über dich wehen. du freust dich über jedes laue lüftchen. du siehst die wälder gelb und rot wer­den und entzückst dich an dem son­nen­licht, das durch den bun­ten herb­st­wald strahlt. du beobacht­est, wie der wein gele­sen wird. du siehst die blät­ter fall­en und eine wun­der­bar rutschige schicht auf den wald­we­gen bilden. du spürst die herb­st­winde wehen. du merkst, wie selb­st der rhein aus­trock­net und die kies­bänke aus den fluten auf­tauchen. und du siehst immer wieder die schiffe vor­beiziehen — manche über­holst du, viele ziehen an dir vor­bei.

du lässt dich auch von dem regelmäßi­gen knirschen dein­er eige­nen füße auf dem sandweg nicht ver­rückt machen, son­dern find­est nach zehn oder zwanzig kilo­me­tern einen ganz neuen schwe­bezu­s­tand der wahrnehmung. du goutierst sog­ar das stun­den­lange getrap­pel von mehreren dutzend füßen auf asphalt, dass dich am son­ntag­mor­gen begleit­et.

du freust dich über die nebelschwaden am rhein. du merkst auf ein­mal, dass der herb­st schon fast vorüber ist, wenn du die lan­gen laufho­sen aus dem schrank kramst. du hörst sam­stags die motorsä­gen im wald heulen und die äxte klir­rend auf die spaltkeile tre­f­fen. du riechst den wun­der­baren geruch des frisch geschla­ge­nen holzes.

du läuf­st mor­gens, mit­tags und abends. und manch­mal auch mit­ten in der nacht. du bist bei voll­mond unter­wegs und in den düsteren tagen des neu­monds. du läuf­st unter klarem him­mel und bewun­der­st immer wieder die weite des ster­nen­him­mels. du siehst, wie sich der mond im teich spiegelt und freust dich, dass außer dir nie­mand die ruhe der nacht stört. du freust dich auch über einen san­ften früh­som­mer­schauer und ärg­erst dich schon wieder über den ersten herb­sthagel.

du siehst rehe, füchse, eich­hörnchen, mäuse und fasane, eichel­häher, raben und krähen. du machst respek­tvoll einen bogen um die wild­schweine. du stolperst über die stadt­tauben, die dich schon so gut ken­nen, dass sie dir über­haupt nicht mehr auswe­ichen. die pferde stieben davon, wenn sie dich schnaufend um die ecke laufen bemerken. die wei­derinder lassen sich beim wiederkäuen nicht stören. du rechnest immer noch bei jedem frei laufend­en hund mit dem schlimm­sten.

du über­holst (nordic) walk­er, spaziergänger und wan­der­er. du ziehst an rad­fahrern und inline-skatern vor­bei und lässt reit­er und kutschen hin­ter dir. mit den moun­tain­bik­ern lieferst du dir heiße kämpfe, wer den hügel schneller hin­auf kommt — und nicht immer gib­st du dich geschla­gen. du schlän­gelst dich durch die fußgänger­zone und irrst über die feld­wege. du kämpf­st dich durch längst verwach­sene und vergessene wald­wege und suchst immer neue pfade durch dein revi­er. du ent­deckst selb­st dort, wo du schon zwanzig jahre unter­wegs bist, neue wege. du erin­nerst dich an alte pfade aus frühen zeit­en. du find­est nie­mand mehr, der mit dir laufen mag. aber du läuf­st.

du ärg­erst dich über die forstar­beit­er, die mit ihren riesen­maschi­nen jeden weg in eine schlammp­iste ver­wan­deln und halbe bäume auf deinen laufrouten hin­ter­lassen. und zugle­ich freust du dich über die her­aus­forderung, diese etappe in der näch­sten woche ein wenig flot­ter und ele­gan­ter zu meis­tern. du springst über baum­stämme und kriechst unter ästen hin­durch, wind­est dich auch ohne weg durch den ungepflegten dämm­ri­gen wald. du regst dich über jäger auf, die mit fün­fzig sachen auf dem weg zu ihrem hochsitz an dir vor­beibrausen und deine hack­en nur um haares­bre­ite ver­fehlen.

du wun­der­st dich über angler, die stun­den­lang nahezu bewe­gun­s­los vor ihrer angel sitzen, in den fluss star­ren und das ganze sport nen­nen. du durch­brichst ganz unbe­wusst und aus verse­hen zum ersten mal die schall­mauer der 100-wochenkilo­me­ter. und weil du ger­ade beim laufen bist, hängst du noch so eine woche hin­ten­dran. und noch eine. denn du läuf­st. täglich.

du fängst irgend­wann an, einen train­ings­plan zu suchen. und du läuf­st dann wie ein irrer eine stunde im kreis auf der finnen- und tar­tan­bahn. du keuchst und stöhnst über die ver­rück­te idee, nach einem lan­gen tag in den engen und stick­i­gen hörsälen noch ein inter­vall­train­ing machen zu wollen. aber du merkst, wie du immer fit­ter und schneller wirst. du läuf­st deinen ersten marathon und kannst dich vor begeis­terung kaum noch einkriegen.

du sam­melst schuhe. du wirst zum experten für gps-aufze­ich­nun­gen und puls­fre­quen­zen. du fängst sog­ar an, über deine ernährung nachzu­denken. und du liest von wild­frem­den leuten lange berichte über beson­ders schöne und span­nende läufe.

oder du stehst mit­ten in der nacht auf, um vor einem lan­gen tag im reise­bus wenig­stens noch drei kilo­me­ter abzus­pulen und bist trotz­dem als erster beim früh­stück. du nervst deine fre­unde, weil du immer am über­legen bist, wo und wie du am besten laufen gehst — selb­st im urlaub. du lässt auch deine gedanken laufen, du gehst den ver­gan­genen tag noch ein­mal durch und über­legst, was noch auf dich zukom­men wird in den näch­sten stun­den. du pro­bierst sätze und argu­mente, du wälzt prob­leme und ersinnst lösun­gen. du rennst dir den frust aus dem leib. du schweb­st vor lauter euphorie über die wege. du spulst kilo­me­ter um kilo­me­ter ab und kommst doch nicht vom fleck. aber du läuf­st.

du wirst tol­er­an­ter: die ver­rück­testen spin­ner erscheinen dir auf ein­mal ganz nor­mal. denn du läuf­st immer noch. jeden tag. selb­st wenn das heißt, dass du deine lauf­schuhe ins boot pack­en musst. oder dass du bar­fuß los­rennst, damit deine blase endlich mal ein paar tage ruhe zum heilen hat.

und endlich lernst du deinen weg lieben wie sisyphos seinen stein (auch wenn es bei lan­gen train­ingsläufen manch­mal schw­er fällt, jeman­dem zu erk­lären, warum du dir das antus): camus hat­te recht. und du läuf­st und läuf­st und läuf­st.

ganz ein­fach.

jeden tag

odenwaldumrundung

nun ja, der ganze oden­wald ist es noch nicht … aber immer­hin, einen großen teil des oden­wald­kreis­es habe ich am sam­stag laufend (d.h. ren­nend) umrun­det. die neu aus­gedachte runde startet natür­lich in erbach, führt über den buch­wald­skopf und son­nen­weg zum bul­lauer bild hin­auf. von dort geht es dann zur geb­hardt­shütte, vor­bei an den freilaufend­en ziegen wieder in den wald in rich­tung kräh­berg. der wird knapp unter­halb des gipfels (und des schloss­es) halb umrun­det, um dann hinab zum reußenkreuz zu ren­nen. von dort führt der wan­der­weg über den ein­gang des sens­bach­tals zurück ins müm­ling­tal, wo der abstieg, der ganz schön lang und ganz schön tief wird, in rich­tung beer­felden begin­nt. vor­bei am skilift geht es dann über die bun­desstraße durch den ort zum met­zkeil, den man noch ein stück hin­un­ter­laufen muss. dann führt der weg wieder aus beer­felden hin­aus — dieses mal aber auf der anderen seite, näm­lich in rich­tung etzean. bis dor­thin sind es aber noch ein­mal ein paar höhen­meter. durch etzean schnell hin­durch, geht es weit­er in rich­tung mar­bach, vor­bei am het­zbach­er golf­platz und dann wieder steil hinab. ab der vil­la son­nen­schein die let­zten meter bis zur mar­bach auf der bun­desstraße, die dann über­quert wird, um auf der anderen seite wieder den — ver­dammt steilen — hang in rich­tung hais­ter­bach hin­aufzuk­let­tern. oder zu gehen … der hügel ist dann doch wieder recht hoch, aber man ist ja jet­zt schon auf dem heimweg … über hais­ter­bach geht es, in ein­er kleinen schleife, nach gün­ter­fürst. dort noch schnell durch den ort, am sport­platz vor­bei und damit wieder auf die näch­ste kuppe. die wird aber schnell wieder ver­lassen, denn es geht hinab nach lauer­bach — wiederum ver­flixt steil hinab. dann wird’s aber ein­fach: nur noch die b45 durch erbach und fix nach hause. auf der karte sieht das so aus (die karte ist mit sport­tracks aus meinen gps-dat­en und dem karten­ma­te­r­i­al von google-maps erstellt wor­den):

erbach-beerfelden-erbach-17032007.jpg

beim ersten ver­such für diese 34 km habe ich am sam­stag 3:21:00 gebraucht — und war ganz schön geschafft. bis beer­felden lief es ziem­lich gut, der abstieg vom reußenkreuz hin­unter hat allerd­ings schon ziem­lich gen­ervt. über­haupt sind die bergab­pas­sagen ganz schön kräftezehrend. ab etzean hat es dann auch noch mehr oder weniger stark gereg­net, das war natür­lich kein beson­der­er genuss. von hais­ter­bach aus wurde es dann wirk­lich anstren­gend — nach gün­ter­fürst hinüber noch ein­mal kräftiger gegen­wind. durch erbach dann schw­er gekämpft, um nicht kurz vom ziel doch aufzugeben … gestört hat vor allem der linke fuß: schon ab kurz vor bul­lau hat­te ich näm­lich leichte krämpfe in der fußun­ter­seite. die haben das laufen zwar nicht ver­hin­dert, aber immer wieder unangehm gemacht. heute habe ich auch gemerkt, was beson­ders unge­wohnt war: die an- und abstiege. denn meine ober­schenkel sind noch nicht wieder ganz erholt von der tor­tur, die waden sind allerd­ings bere­its wieder schön lock­er gewe­sen beim heuti­gen kleinen lauf.

31,17 km sind eine ganze menge

bin­gen — mainz: das sind genau diese 31,17 km. für mich sind das 2:41:03 laufen — laufen, laufen, laufen ohne ende. naja, zwei kleine pausen gab es schon, zum pinkeln in der nähe von buden­heim und dann lei­der ein ampel­stopp in mainz. da war so etwas näm­lich schon etwas schmerzhaft. aber der rei­he nach. zuerst die karte mit route:

strecke bingen-mainz

und jet­zt der text: ich bin mit dem zug nach bin­gen gefahren — 30 minuten, fährt jede stunde, ein­fach­er geht es kaum. in bin­gen-stadt bin ich dann los­ge­zo­gen: immer direkt am rhein ent­lang (also nicht den aus­geschilderten fahrrad­weg, den hat­te ich nur sehr kurzzeit­ig), den wirtschaftsweg des wass­er-dings­bums-amtes. der hat den vorteil, nicht gepflastert oder geteert zu sein. heute war er allerd­ings stel­len­weise auch etwas matschig. und an ein­er stelle von baum­fäl­lar­beit­ern block­iert (ges­per­rt war natür­lich nur die andere rich­tung …), aber über den deich kon­nte ich mich ger­ade noch so durch­schlän­geln. an zwei oder drei stellen lagen auch noch bäume auf dem weg, aber irgend­wie kam man immer vor­bei. mein plan war, möglichst kon­stant zwis­chen 5er und 5:30er schnitt zu bleiben. und wenn ich mir die aufze­ich­nung mein­er timex so anschaue, hat das (von weni­gen aus­reißern abge­se­hen), auch ganz gut geklappt. am auf­fäl­lig­sten ist noch, dass die var­i­anz auf den let­zten kilo­me­tern doch etwas größer wurde. gemerkt hab’ ich das beim laufen nicht so sehr.

tempodiagramm bingen-mainz

so lief ich denn also am rhein ent­lang, immer schön im tra­ben bleiben. pausen hab’ ich keine gemacht, das liegt mir nicht so, danach komme ich meist nur schlecht wieder in den rhyth­mus. ich hat­te meinen camel­bak dabei, der vor allem auf den let­zten kilo­me­tern, so ab der 20er marke, immer schneller leer wurde, aber gut gere­icht hat. meine pow­er-bars habe ich lange in der tasche gelassen (waren ja auch nur als notverpfle­gung dabei), beim mom­bach­er kreisel habe ich dann aber doch den banane-riegel mal angek­nap­pert. das ging aber gar nicht gut, der war von der kälte (so ca. 5–6° C, manch­mal auch käl­ter gefühlt) der­maßen hart. aber er hat sowieso schnell sehr eklig geschmeckt, das meiste ist im mülleimer gelandet. aber gegen das flaue gefühl im magen hat er immer­hin geholfen.

zum glück hat­te ich doch langes shirt und jacke ange­zo­gen. das erschien mir beim bah­n­fahren zwar etwas warm, auf der strecke war es aber angenehm — ok, in’s schwitzen bin ich doch recht ordentlich gekom­men, aber viel weniger hätte ich nicht gerne anhab­en mögen.

tja, und wie lief’s? über­raschend prob­lem­los. bis km 20 keine beson­deren vorkomm­nisse (außer das mir die ersten 10 sehr lange vorka­men). so gegen km 25 fin­gen sich die beine dann schon an, bemerk­bar zu machen. und die let­zten zwei bis drei kilo­me­ter auf der rheinallee haben dann noch ein biss­chen weh getan. inter­es­san­ter­weise waren es vor allem die ober­schenkel (innen und außen, weniger die vorder­seit­en), die mir leicht­en kum­mer bere­it­eten. gut, die waden waren danach natür­lich auch ordentlich verkürzt, dehnen ging über­haupt nicht gut, haben auch gar nicht geschmerzt. diese muskeln scheinen das laufen inzwis­chen doch geübt zu sein. wohinge­gen die ober­schenkel bei mir son­st, bei den kurzen oder mit­tel­lan­gen läufen ger­ade in mainz, ohne jeden berg, nicht beson­ders gefordert wer­den. wahrschein­lich lag es daran, dass sie — zusam­men mit den zwis­chen­zeitlich etwas ner­ven­den knöcheln (aber das ist bei mir eigentlich bish­er bei jedem län­geren lauf so gewe­sen) die haupt-beschw­erdestelle waren. ins­ge­samt war ich aber selb­st über­rascht, wie gut das alles lief, wie spät ich über­haupt erst ermü­dungser­schei­n­un­gen bemerk­te. die trepp­pen in meine woh­nung im vierten stock waren natür­lich die let­zte qual — aber das kenne ich ja schon …

und so neben­bei: gewun­dert hat mich, wie wenig läufer auf der strecke unter­wegs waren. auch in der nähe der orte, wo die hun­debe­sitzer mas­siv auf­trat­en — kein einziger läufer. erst in mainz, beim zoll­hafen, habe ich zwei oder drei sicht­en kön­nen. allerd­ings waren auch die rad­fahrer kaum vertreten — fast­nacht­di­en­stag nach­mit­tag ist wohl für die meis­ten alkohlab­bau und nicht sport ange­sagt.

Neuere Beiträge »

© 2024 Täglich laufen

Theme von Anders NorénHoch ↑