Übers Laufen und was sonst so draußen passiert.

Schlagwort: training (Seite 3 von 4)

der märz: frühlings erwachen

zumin­dest auf der lauf­bahn. denn der märz war mein ers­ter rich­ti­ger, erfolg­rei­cher trai­nings­mo­nat in die­sem jahr (sie­he auch hier). vie­le, vie­le kilo­me­ter bin ich gelau­fen: genau 528. das sind immer­hin 17,02 km pro tag (im durch­schnitt). zwei­mal davon ging es über die mara­thon-distanz hin­aus: beim 50 km-lauf in escholl­brü­cken, ein guter indi­ka­tor für mei­nen momen­ta­nen, noch aus­bau­fä­hi­gen leis­tungs­stand bei akzep­ta­bler grund­aus­dau­er, und dann gleich sechs tage spä­ter danach noch im trai­ning die 44 km im oden­wald mit schö­nen 1000 höhen­me­ter. so kann es wei­ter­ge­hen – wird es hof­fent­lich auch. schließ­lich müs­sen bis zum 2. juli noch eini­ge kilo­me­ter absol­viert wer­den …

und auch der streak hält wei­ter­hin – bei 648 tagen bin ich jetzt, mit durch­schnitt­li­chen 13,02 tages­ki­lo­me­tern. und damit geht es schnur­stracks auf die zwei jah­re zu.

ultra-training

im moment schla­ge ich ganz schön zu beim trai­ning. in den neun tagen vom 21. bis 29. märz bin ich jetzt genau 188,92 kilo­me­ter gelau­fen – zumin­dest behaupt das mein forerun­ner. davon 50 kilo­me­ter in escholl­brü­cken im „wett­kampf“, wei­te­re 44 kilo­me­ter vor­ges­tern im oden­wald mit ziem­lich genau +/- 1000 höhen­me­tern in immer­hin 4:04 stun­den. und zwei inter­vall­trai­nings – ver­gan­ge­nen mitt­woch 5x2000 m, die mir schon hart vor­ka­men. und jetzt gera­de noch ein­mal bzw. schon wie­der, weil vic­sys­tem den zyklus geän­dert hat, 4x2400 m – das war wirk­lich hart. vor allem, weil noch etwas wind dabei war, den ich bei einem tem­po von 4:14 (sehr genau das ziel getrof­fen) doch schon ziem­lich deut­lich gemerkt habe. ich glau­be, die trab­pau­sen bin ich sel­ten so lang­sam geschli­chen … wenigs­tens bie­ten die nächs­ten tage jetzt etwas erho­lung: rege­ne­ra­ti­ves lau­fen und nor­ma­ler dau­er­lauf zur stär­kung der grund­la­gen­aus­dau­er steht an, bevor es am sams­tag wie­der auf die lan­ge stre­cke geht: der plan will 43 kilo­me­ter haben – mal sehen, ob das nicht wie­der etwas mehr wird … gro­ße zie­le erfor­dern eben auch gro­ße vor­be­rei­tung.

2009 gelaufen

das war es also schon wie­der, das jahr 2009. die läu­fe­ri­sche bilanz ist ziem­lich durch­wach­sen. vor­ge­nom­men hat­te ich mir nicht viel: ein mara­thon­dou­ble aus­pro­bie­ren, um zu sehen, ob etap­pen­läu­fe etwas für mich sein könn­ten. und, vor allem, die letz­ten sekun­den trai­nie­ren und den mara­thon unter drei stun­den lau­fen. das ers­te hat geklappt, das zwei­te nicht.

dabei fing es ganz ordent­lich an: bis mai hat­te ich bereits 1800 kilo­me­ter in den bei­den. und tat­säch­lich klapp­te der dop­pel­schlag dann ziem­lich gut: sams­tags abend in mann­heim, sonn­tags mor­gen in mainz jeweils ein mara­thon in deut­li­che unter vier stun­den (sie­he den bericht hier). danach war’s dann nicht mehr so lus­tig. die moti­va­ti­on ging etwas berg­ab. zunächst stand natür­lich aus­gie­bi­ge rege­ne­ra­ti­on auf dem plan. den sprung zurück ins trai­ning habe ich dann aber nur noch halb­her­zig geschafft. die kilo­me­ter­leis­tung blieb im juni sogar etwas unter der vom mai, im juli fiel sie noch mehr ab. da, vor allem nach dem rhein­steig-extrem­lauf (mit mei­ner aller­ers­ten alters­klas­sen-plat­zie­rung!) fing das übel näm­lich an: in mei­nem lin­ken fuß tat sich etwas. ich brauch­te eine gan­ze wei­le, bis mir klar, was das war: ein fer­sen­sporn. und wie ich damit umzu­ge­hen habe. der ver­such, trotz­dem den bären­fels-trail mit­zu­lau­fen, ging dann auch ordent­lich in die hose. und im august erwei­ter­te sich das dann zur stra­fe für den über­mut noch um eine reizung/entzündung der plant­ar-seh­ne. des­halb bin ich ab ende august und vor allem im sep­tem­ber fast gar nicht mehr gelau­fen.

aber eben nur fast. denn der streak soll­te hal­ten. und er tat es auch – auch wenn es höchst­wahr­schein­lich etwas unver­nünf­tig war und die hei­lung ohne das täg­li­che (weiter-)laufen etwas schnel­ler gesche­hen wäre. aber ein biss­chen ver­rückt muss man ja sein … 558 tage des täg­li­chen lau­fens gezählt – im herbst war die­se wach­sen­de zahl, die inzwi­schen auch mei­nen ers­ten ver­such über­holt hat, oft die ein­zi­ge moti­va­ti­on, über­haupt noch die schu­he zu schnü­ren.

auch nach­dem die ent­zün­dung abge­heilt und der fuß so halb­wegs wie­der her­ge­stellt war, schnell­ten die kilo­me­ter nicht gera­de in die höhe. zum einen woll­te ich nur lang­sam stei­gern, um kei­nen rück­fall zu pro­vo­zie­ren. zum ande­ren fiel es mir im spät­herbst und win­ter zuneh­mend schwer, mich für län­ge­re ein­hei­ten zu moti­vie­ren: ein biss­chen etwas ging immer, aber jen­seits der 10 kilo­me­ter fehl­te oft sehr die lust. erst kurz vor weih­nach­ten kam die zurück – aber da war es schon zu spät, sozu­sa­gen ;-). so ste­hen jetzt halt „nur“ 4387 kilo­me­ter im trai­nings­ta­ge­buch – das ist aber durch­aus in ord­nung so. ich hof­fe, nächs­tes jahr wer­den es wie­der mehr. und bin zuver­sicht­lich, dass das auch klappt. auch wenn ich im wort­sin­ne immer noch nicht trai­nie­re, son­dern nur lau­fe – viel­leicht brau­che ich im moment den stress des tem­po­trai­nings nicht so sehr. zumal ich sehr am über­le­gen bin, ob ich mich wirk­lich noch mal auf die drei-stun­den-gren­ze hoch­trai­nie­ren soll. das ist für mich unta­len­tier­ten läu­fer (und extrem undis­zi­pli­nier­ten esser) näm­lich mit viel arbeit und fleiß ver­bun­den. wahr­schein­lich ver­le­ge ich mich doch eher auf die län­ge­ren stre­cken ohne tem­po­druck. das macht mir eigent­lich am meis­ten spaß. auch ohne wett­kampf und ver­an­stal­tung: die lan­gen läu­fe am wochen­en­de sind eigent­lich das schöns­te am lau­fen über­haupt. auch (oder weil?) man danach so schön fer­tig ist …

und abschlie­ßend mein lauf­jahr 2009 in eini­gen zah­len:

gelau­fe­ne kilo­me­ter 2009: 4387,41 km
benö­tig­te gesamt­zeit: 378:00:29 (wahn­sinn!)
durch­schnitts­tem­po: 5:11 min/km
höhen­me­ter: +/- 59.000 m (wahr­schein­lich etwas mehr als real, das ist der per sport­tracks & ele­va­ti­on cor­rec­tion plug­in ermit­tel­te wert)
kür­zes­te ein­heit: 2,1 km
längs­te ein­heit: 53,1 km
mara­thon oder mehr:  8 mal (ergibt: 353,5 km @ 5:20)

feld‑, wald- & wiesenlauf

nach­dem ich ges­tern noch eini­ge kilo­me­ter geschrubbt habe (mit dem ergeb­nis, mir einen bösen, bösen wolf gelau­fen zu haben – war­um auch immer …) und der wochen­ki­lo­me­ter­zäh­ler sich schon wie­der der 80er-mar­ke näher­te, beschloss ich heu­te mor­gen kur­zer­hand, das typi­sche herbst­wet­ter dazu zu nut­zen, mei­ne neu­es­ten schu­he mal aus­zu­pro­bie­ren und gleich auf herz und nie­ren zu tes­ten: die f‑lite 300 von inov‑8, ein trail­schuh der eng­li­schen spe­zia­lis­ten.

die bedin­gun­gen für so einen test waren nahe­zu ide­al: in den letz­ten tagen hat­te es im oden­wald öfters ein wenig gereg­net, auch die nacht zum sonn­tag blieb nicht tro­cken. die fel­der sind abge­ern­te und auch der wald ist jetzt im herbst ein herr­li­ches spiel­feld – viel rut­schi­ges laub, wei­che erde, mas­sen­wei­se äste, aber durch das teil­wei­se schon gefal­le­ne laub nicht mehr ganz so dun­kel. denn son­ne gab es nur in sehr klei­nen dosen – ein paar schö­ne aus­bli­cke ermög­lich­te sie mir über das ver­bau­te müm­ling­tal, mit erstaun­lich wei­ter sicht in rich­tung berg­stra­ße. die konn­te ich vor allem des­halb so genie­ßen, weil mei­ne ober­schen­kel mit dem schuh­test kreuz und quer über die fel­der, wie­sen und vor allem in den wäl­dern zwi­schen rol­le und buch­wald­s­kopf nicht so ganz ein­ver­stan­den waren: nach den kna­cki­gen anstie­gen – ich muss­te natür­lich alles lau­fen, gehen kam nicht in fra­ge 😉 – waren mehr­mals kur­ze ver­schnauf­pau­sen drin­gend not­wen­dig. zumal der unter­grund im wald ja auch eine men­ge kon­zen­tra­ti­on ver­langt. und zwar nicht nur berg­auf, son­dern gera­de auch berg­ab (ebe­ne gab’s heu­te fast gar nicht …). denn schnell bleibt man da mal hän­gen oder stol­pert. und dann kann man nicht ein­mal den schu­hen die schuld geben. denn die f‑lite sind wirk­lich gro­ße klas­se. schon nach den ers­ten schrit­ten auf dem weg zur wie­se mach­ten sie klar, wo sie hin­ge­hö­ren: nicht auf den asphalt … ins­be­son­de­re wenn die bei­ne und füße am schluss des lau­fes dann müde sind, machen sol­che schu­he auf pflas­ter und asphalt nur sehr, sehr wenig spaß. aber dafür kön­nen sie im gelän­de eben so rich­tig auf­trump­fen: nas­ses gras, nas­ses laub, matsch, holz – alles kein pro­blem. der grip ist ein­fach immer da. dabei sieht die soh­le gar nicht so beson­ders aus und eigent­lich ist der f‑lite auch noch gar nicht ein beson­de­rer spe­zia­list. aber für mei­ne zweck­eist er wun­der­bar geeig­net: der schuh sitzt fest, wie ange­gos­sen passt er, stützt auch seit­lich ein wenig, vor allem aber ist er abso­lut ver­läss­lich auf viel­fäl­ti­gem unter­grund. und gibt eine guten, akti­ven abdruck, so dass man auch ordent­lich speed geben kann. wenn die ober­schen­kel das mit­ma­chen …

und damit man auch mal sieht, wie so trail­schlap­pen im ver­gleich zu „nor­ma­len“ tre­tern (hier: mizu­nos wave nexus 2, den ich ger­ne auf mitt­le­ren & län­ge­ren stre­cken tra­ge) dar­stel­len, noch ein paar fotos – nach dem lauf (die f‑lite sind so sau­ber, weil mich der rück­weg wie­der durch die „schuh­wasch­ma­schi­ne“, die sehr nas­sen wei­den, geführt hat): schuhvergleichf-lite

von der mümling an die tauber

gut, die über­schrift ist über­trie­ben. aber nur mini­mal. am sams­tag bin von erbach (aller­dings nicht ganz von der müm­ling aus) nach uis­sig­heim gelau­fen – das ist kurz vor der tau­ber. 53,4 kilo­me­ter waren das. bezie­hungs­wei­se etwas mehr, denn ein oder zwei teil­stü­cken, die ich gegan­gen bin – etwa den letz­ten anstieg – habe ich nicht mit­ge­stoppt. 5 stun­den 20 minu­ten habe ich dafür gebraucht. und eini­ge pau­sen noch dazu. das war dann doch eini­ges lang­sa­mer als ich mir gedacht habe. mit einem schnitt von 5:30 bis 5:45 hat­te ich gerech­net, gewor­den sind es 6:00. dafür hat das mäßi­ge tem­po einen vor­teil: mus­kel­ka­ter habe ich über­haupt kei­nen. ein wenig steif war ich sams­tags und auch am sonn­tag noch etwas, aber die mus­keln beschwe­ren sich kaum.

das wet­ter war bru­tal schwül. nicht gera­de das idea­le lauf­wet­ter. ruck­zuck war ich kom­plett – aber wirk­lich voll­stän­dig – durch­ge­schwitzt. und das blieb bis kurz vor schluss so. kurz vor küls­heim kam ich aus dem wald her­aus, da hat der leich­te wind mich immer­hin noch ein biss­chen getrock­net. aber das war dann auch egal.

die wege waren auch nicht immer opti­mal aus­ge­sucht: da waren eini­ge har­te trails dabei, die auf der kar­te ganz und gar harm­los aus­sa­hen. so bin ich also durch die mat­schwüs­ten der wald­ar­bei­ter, über wege, die kom­plett mit ästen zuge­deckt waren, durch bren­nes­sel-fel­der und brom­beer-hecken gelau­fen, über aus­ge­wa­sche­ne was­ser­rin­nen ins tal gestürzt und im bauch­ho­hen gras von einem loch ins ande­re getau­melt … das hat nicht nur kör­per­li­che, son­dern auch phsy­si­sche anstren­gung gekos­tet, die sich mit der zeit erheb­lich sum­miert hat. aber dafür macht man ja sol­che läu­fe …

so bin ich gelau­fen: [sin­gl­epic id=243 w=650]

die genaue stre­cke lässt sich auch (bes­ser) bei gpsies.com anschau­en: klick.

ich bin also durch dorf-erbach ins grä­sig, von dort über das haber­manns­kreuz (wo ich einem auto, dass unbe­dingt mit mini­mals­tem abstand an mir vor­bei muss­te, den außen­spie­gel ein­klapp­te) nach eul­bach. bis hier­hin kann­te ich den weg – bis­her war ich das aller­dings immer schnel­ler gelau­fen, im ers­ten anstieg hin­term grä­sig war schon die ers­te geh­pau­se fäl­lig … von eul­bach dann noch ein­mal kurz auf die b47 in rich­tung box­brunn, aber gleich hin­ter dem abzweig nach viel­brunn den ers­ten wald­weg und mehr oder weni­ger par­al­lel zur stra­ße am höhen­dorf vor­bei. und dann, nach einem wei­te­ren stück auf dem kamm, ging es hin­un­ter rich­tung amor­bach. da wur­de das navi­gie­ren schwie­rig – den weg, den ich mir aus­ge­dacht hat­te, fand ich an zwei stel­len nicht bzw. nicht auf anhieb. das ers­te mal nahm ich einen wan­der­weg, schön steil in keh­ren, vor­bei an der grup­pe mit stö­cken bewaff­ne­ter wan­de­rer (und betend, dass ich genau dort nicht hin­fal­le – hat sogar geklappt …), beim zwei­ten mal muss­te ich nur genau­er suchen: der weg war schon sehr zuge­wach­sen. und ent­spre­chend schlecht zu lau­fen. ich hat­te aber kei­ne lust, wei­ter umher­zu­ir­ren – mein fuß tat weh, ich hat­te mich böse ver­tre­ten und woll­te erst ein­mal her­aus aus dem wald. außer­dem war ich schon län­ger unter­wegs als ich dach­te, hat­te schon mehr kilo­me­ter auf dem forerun­ner als ich erwar­tet hat­te. irgend­wann kam ich so dann tat­säch­lich im lan­gen tal an, dass mich wie­der zur b47 führ­te. der bin ich dann auf dem feld­weg gefolgt bis zur kreu­zung an der bahn­li­nie bei amor­bach. die habe ich kur­zer­hand „wild“ über­quert, der nächs­te über­gang war mir ein­fach zu viel umweg … auf der ande­ren sei­te ging es dann durch den rand von amor­bach und immer wei­ter die stra­ße – und zwar hin­auf. und hin­auf. und hin­auf … irgend­wann, schon hin­ter (und vor allem deut­lich über) schnee­berg, ver­ließ ich dann die land­stra­ße, um wie­der im wald ein­zu­tau­chen. die wege wur­den bald recht ver­las­sen und ent­spre­chend ver­wil­dert. beim „roten kreuz“ mach­te ich eine ers­te rast und ver­tilg­te einen oat-snack gegen den lang­sam auf­kom­men­den hun­ger. aber lan­ge hielt es mich nicht, es ging noch recht gleich­mä­ßig wei­ter, durch eine klei­nen wei­ler über den befes­tig­ten feld­weg nach win­disch­bu­chen. dort bog ich dann wie­der ein­mal auf die stra­ße bzw. das sträß­lein ein, dass mich nach hepp­diehl führt. dort ver­weil­te ich kurz am klei­nen fried­hof, nutz­te das küh­le was­ser zur zwi­schen­er­fri­schung und die bank, mei­ne mitt­ler­wei­le etwas müden bei­ne kurz aus­zu­ru­hen. doch bald ging es auch hier wie­der wei­ter, 12 uhr war es mitt­ler­wei­le schon gewor­den. ich blieb jetzt vor­erst auf der stra­ße, die mich steil hin­ab führ­te, und zwar nach pföhl­bach. dort bog ich ab, trab­te das kur­ze stück am hang ent­lang nach rie­dern. in rie­dern über­quer­te ich die erft – mit einer höhe von ca. 180 m der zweit­nied­rigs­te punkt mei­ner tour. und das war gleich wie­der zu mer­ken, denn hin­ter dem ort ging es schon wie­der ab von der stra­ße und ste­tig berg­an. sehr ste­tig. mein etrex fing hier an, ziem­lich zu spin­nen und mach­te mir etwas sor­gen, weil es mich bestän­dig weit ab von mei­ner eigent­li­chen rou­te wähn­te. anfangs noch sehr sicher, auf dem rich­ti­gen weg zu sein, wur­de ich zuneh­mens unsi­che­rer. und es ging immer wei­ter berg­an … aber irgend­wann war ich doch oben, mach­te mal wie­der eine kur­ze rast und ließ den etrex neu­en kon­takt zu den satel­li­ten auf­neh­men – und sie­he da, ich war die gan­ze zeit rich­tig gewe­sen. die erleich­te­rung war groß. zumal hier schon das ers­te schild eines küls­hei­mer wan­der­wegs auf­tauch­te – das ende rück­te also näher. vor­her galt es fre­lich noch eini­ges an weg im dich­ten gras zu über­win­den – nach­dem ich mitt­ler­wei­le schon fast 45 kilo­me­ter in den bei­nen hat­te, war es nicht mehr sehr lus­tig, zu lau­fen ohne den boden und sei­nen vie­len gemei­nen uneben­hei­ten sehen zu kön­nen. aber das bewusst­sein des nahen­den endes hielt mich auf­recht. so ganz war ich aber frei­lich noch nicht fer­tig … nach der über­que­rung der land­stra­ße zwi­schen stein­furt und stein­bach hat­te ich immer­hin wie­der fes­ten, halb­wegs ebe­nen feld­wegs-grund unter den füßen. der weg führ­te leicht abwärts direkt nach küls­heim. da muss­te ich ein wei­te­res mal pau­sie­ren – die ers­te was­ser­bla­se im ruck­sack war leer, ich muss­te umfül­len. viel erho­lung brach­te die pau­se nicht, so lief ich also eher im trott­gang als beson­ders dyna­misch durch die stadt und zum weg in rich­tung uis­sig­heim. immer­hin kann­te ich mich jetzt wenigs­tens wie­der unge­fähr aus … kurz vor uis­sig­heim ver­ließ mich aber auch die letz­te reser­ve bzw. der letz­te wil­le, den an die­sem punkt der stre­cke nicht mehr ganz harm­lo­sen anstieg zum sport­platz bin ich dann doch lie­ber gegan­gen. danach konn­te ich aber wenigs­tens noch den letz­ten kilo­me­ter zum ziel lau­fend zurück­le­gen – und da erwar­te­te mich nicht nur ein lecke­res (wenn auch arg ver­spä­te­tes) mit­tag­essen, son­dern auch eine herr­lich fri­sche, küh­le dusche – wun­der­bar. den rest des tages war ich frei­lich ziem­lich hin­über …

der höhen­ver­lauf ist so:[singlepic id=242 w=460]

im schneematsch durch den odenwald

oder bes­ser gesagt: über die oden­wäl­der hügel. ges­tern war wie­der – wie jeden sams­tag – der lan­ge lauf dran: 40 kilo­me­ter woll­te der trai­nings­plan, im fla­chen hät­te er ger­ne eine pace von 4:54 gehabt. die län­ge habe ich gemacht, mein tem­po war aller­dings mit 5:11 etwas lang­sa­mer. das war natür­lich den klei­nen hügeln geschul­det, die im oden­wald immer im weg her­um­ste­hen. dafür macht das lau­fen dann aber auch mehr spaß – lang­wei­lig wird’s nicht, wenn es stän­dig berg­auf und berg­ab geht. der nas­se, rut­schi­ge weil dahin­schmel­zen­de schnee hat dann noch ein übri­ges getan, mich aus­zu­brem­sen. so auf einer län­ge­ren stre­cke kos­tet das doch ganz schön kraft, wenn man wirk­lich bei jedem schritt kei­nen ver­nünf­ti­gen abdruck hin­be­kommt, son­dern immer ein klein biss­chen weg­rutscht. und berg­ab muss man dann ja auch noch schön vor­sich­tig lau­fen, da ist’s also auch nix mit hohem tem­po. schön war’s aber trotz­dem.
so sieht übri­gens das höhen­pro­fil aus – vie­le höhen­me­ter sind es eigent­lich nicht (knapp 800), aber doch recht nett ver­teilt:

höhenprofil

ein katastrophenlauf oder: durchhaltetraining

eigent­lich war gar nichts beson­de­res geplant und vor­ge­se­hen: der übli­che sams­täg­li­che lan­ge lauf war gar so lang, 24 km soll­ten es wer­den, mti einem tem­po von 4:49 aber ohne rum­trö­deln. aber irgend­wie war der wurm drin, ges­tern vor­mit­tag.
über nacht war es kalt gewor­den, also habe ich zum ers­ten mal in die­sem jahr die dicke­ren lauf­sa­chen aus dem schrank gesucht. ein wenig schnee lag noch auf den wie­sen und äckern, auch auf den wegen. und ein klei­nes biss­chen tanz­te durch die luft. also zog ich los, ich hat­te mir eine neue rou­te aus mir bereits bekann­ten teil­stü­cken über­legt. und das war sozu­sa­gen schon eines der pro­ble­me, denn mei­ne schät­zung ging nicht ganz auf. doch dazu spä­ter.
los ging’s wie immer in erbach mit den län­ge­ren läu­fen: erst ein­mal den buch­wald­s­kopf hin­auf. das hat den vor­teil, dass man selbst im tiefs­ten win­ter schon mal warm gelau­fen ist. dann bin ich ganz klas­sisch wei­ter über den son­nen­weg auf den schma­len wan­der­weg rich­tung bullau­er stra­ße. und hier wur­de schon klar, dass es heu­te nicht beson­ders ein­fach wer­den wür­de: tie­fe schlamm­stel­len säum­ten den weg immer wie­der, ver­steckt unter einer schö­nen schicht bun­ten laubs. dazu noch eine dün­ne schnee­schicht, die noch weni­ger unter­grund erah­nen ließ und dafür mit grö­ße­rer rut­schig­keit ent­schä­dig­te: den ers­te bei­na­he-sturz konn­te ich gera­de noch abfan­gen. außer­dem begann ich schon hier, nach gera­de ein­mal vier kilo­me­tern, so rich­tig hun­ger zu bekom­men. und der woll­te ein­fach nicht ver­schwin­den – bis zur rück­kehr hat er mich die­ses mal beglei­tet. aber noch war ich guten mutes und flot­ten schrit­tes unter­wegs, mach­te den bogen an der bullau­er stra­ße und stürz­te mich den kut­schen­weg in rich­tung würz­berg hin­auf. den ver­ließ ich dann unge­fähr auf hal­ber höhe lin­ker hand, um quer zum hang leicht anstei­gend ober­halb von ebuch und erns­bach vor­bei­zu­zie­hen. so lang­sam merk­te ich das etwas hohe tem­po, es wur­de ziem­lich anstren­gend. mein gesamt­schnitt lag aber immer­hin schon bei 5:07 unge­fähr. der änder­te sich jetzt aller­dings kaum noch, zumin­dest für eini­ge kilo­me­ter nicht. noch etwas däm­mer­te mir so all­mäh­lich, je näher ich erns­bach kam: mei­ne schät­zung wür­de nicht ganz auf­ge­hen, ich muss­te noch eine schlei­fe ein­bau­en. tat­säch­lich hat­te ich, als ich dann am rand von würz­berg aus dem wald kam, gera­de ein­mal 12 kilo­me­ter auf dem forerun­ner – das war etwas wenig. vor allem ange­sichts der tat­sa­che, dass ich mich mitt­ler­wei­le ziem­lich müde fühl­te und das hohe tem­po, dass jetzt eigent­lich noch etwas schnel­ler wer­den soll­te, immer mehr mühe berei­te­te. aber ich quäl­te mich wei­ter und zog in rich­tung man­gels­bach. hin­ter den häu­sern, auf dem limes­wan­der­weg, begann dann das wah­re lei­den. ein baum lag quer auf dem eh‘ schon sehr schlech­ten und außer­or­dent­lich mat­schi­gen weg (eher eine schlamm­pis­te als ein rich­ti­ger wan­der­weg). also bin ich abseits des weges her­um­ge­rannt – und habe mir prompt zwi­schen becken und rip­pen einen quer­ste­hen­den ast in die sei­te gerammt. die nächs­ten schrit­te waren nicht sehr ange­nehm, aber ste­hen­blei­ben kam nicht in fra­ge … schnell wur­de mei­ne auf­merk­sam­keit aber wie­der auf den boden gelenkt – oder das, was davon übrig blieb. hier war es näm­lich so weich, dass ich fast ste­cken­blieb. zumin­dest kam es mir so vor … der schlamm reich­te bis ordent­lich über die knö­chel, mei­ne füße wur­den erst nass und dann kalt. aber mit einer klei­nen tem­po­ver­schär­fung auf dem dann mit­ten durch die bäu­me füh­ren­den schma­len wan­der­weg sorg­te für rasche erwär­mung. so gelang­te ich dann immer­hin noch halb­wegs heil an die b47. die ver­ließ ich dann bald wie­der – heu­te hat­te ich kei­ne gro­ße lust auf stra­ße, mei­ne schu­he (die salo­mon 3d ultras) woll­ten so etwas nicht. also bin ich wie­der auf den wan­der­weg ein­ge­schwenkt. der führt hier direkt neben der stra­ße ein­fach so durch die bäu­me, in schlan­gen­li­ni­en und haken­schla­gend, ein schma­ler tram­pel­pfad eher als ein rich­ti­ger weg. natür­lich war es nur eine fra­ge der zeit, bis ich eine enge s‑kurve über­sah – rumms, da war ich zu schnell und lag auf dem boden. aber nix pas­siert, schnell auf­ge­rap­pelt und wei­ter gedüst. hin­ter eul­bach wur­de der weg – hin­un­ter zum haber­manns­kreuz – dann zwar brei­ter, aber auch wie­der schlam­mi­ger. jetzt war es aber auch egal, der matsch hat­te sei­nen weg in mei­ne schu­he bereits gefun­den. immer­hin konn­te ich das tem­po jetzt lang­sam erhö­hen und den schnitt schon ein­mal unter die 5:00-marke drü­cken. vor­bei am haber­manns­kreuz (wie­der so ein lus­ti­ger pfad!) ging es wei­ter in rich­tung grä­sig. und weil es noch nciht reich­te mit den una­nehm­lich­kei­ten, muss­te ich unbe­dingt noch ein­mal hin­fal­len: lang­sam erschöpft ach­te­te ich einen moment nicht auf den weg, stol­per­te mit dem rech­ten fuß gegen einen unter dem laub ver­steck­ten ast und konn­te nicht mehr aus­glei­chen: patsch, schon hat­te ich einen wun­der­schö­nen bauch­plat­scher in den schlamm gemacht. nur gut, dass ich schon fast zu hau­se war. die letz­ten zwei kilo­me­ter gin­gen auch noch irgend­wie her­um, sogar den kreuz­weg bin noch hoch gekom­men. zuhau­se sam­mel­te ich dann erst­mal dreck und blät­ter aus mir und mei­ner klei­dung: bis in die unter­ho­se hat­te sich der kram vor­ge­ar­bei­tet … und dann waren es, trotz der schin­de­rei, noch nicht ein­mal 24 kilo­me­ter gewor­den! – 23 km @ 4:50 – immer­hin der schnitt ist in ord­nung, eini­ge höhen­me­ter waren ja schon dabei …

trainingsschluss

der letz­te „offi­zi­el­le“ trai­nings­lauf vor dem frank­furt-mara­thon: ein kur­zer long-jog am sams­tag: 24,4 km in 1:53:57 mit +/- 400 höhen­me­tern. wun­der­bar war das.

dabei hat der mor­gen so zäh und grau ange­fan­gen: müh­sam hab‘ ich mich in mainz aus dem bett gequält. der dich­te herbst­ne­bel lag noch über­all auf dem land. stel­len­wei­se kaum hun­dert meter zu sehen – da wäre ich am liebs­ten wie­der ins bett zurück­ge­kro­chen. aber je län­ger ich im zug saß, des­to mehr lös­te sich der nebel auf. und ein strah­lend son­ni­ger, wun­der­ba­rer herbst­tag ent­fal­te­te sich in voll­kom­me­ner pracht. die luft blieb zwar herbst­lich kühl und leicht bewegt, aber der him­mel ver­wöhn­te auge und gemüt mit strah­len­der bläue. und der wald erst: kaum in erbach ange­kom­men, schnü­re ich gleich schon wie­der die schu­he, um das voll aus­zu­kos­ten. gleich ging’s auch hoch in den wald: zunächst lang berg­auf, nach bull­au, dann wie­der hin­über nach würz­berg und über erns­bach zurück nach hau­se. eine bekann­te run­de also. aber so schön wie sel­ten. der wald schim­mert und glänzt in allen far­ben – grün, hell­gelb, gol­den, rot und auch schon braun – ein­fach herr­lich ist das zu die­ser zeit. zumal auch kaum jemand unter­wegs ist. (die sind wohl alle beim bau­ern­markt in erbach ste­cken­ge­blie­ben. umso bes­ser für mich.)

und zugleich war das ein ers­ter pro­be-lauf der cep-kom­pres­si­ons-strümp­fe, die ich jetzt tes­ten soll … sie schei­nen auch wirk­lich gleich zu wir­ken: die befürch­tun­gen, nach der recht schnel­len woche und vor allem den vom frei­tag noch etwas ermü­de­ten waden könn­ten das zu einer müh­sa­men sache wer­den las­sen, ver­flo­gen zuneh­mend. zwar dau­er­te es eine wei­le, bis ich mit dem unge­wohn­ten gefühl an den waden (und auch in den mus­keln) rich­tig warm wur­de, aber dann ging es immer bes­ser. und das heißt: es blieb erstaun­lich locker bis zum schluss – trotz des hohen tem­pos (am ende hat­te ich immer­hin einen 4:40er-schnitt auf der uhr). zumin­dest die waden wer­den geschont. die ober­schen­kel stöh­nen dann doch etwas, vor allem beim rasan­ten berg­ab­lau­fen von würz­berg nach erns­bach – das geht immer ordent­lich in die kno­chen, die­ses stück. aber was macht das schon, wenn man in so einer kulis­se lau­fen kann und darf. scha­de nur, dass ich kei­nen pho­to­ap­pa­rat dabei hat­te …

september-rückblick

das trai­ning läuft auf hoch­tou­ren: im sep­tem­ber waren es genau 560 kilo­me­ter, die ich abge­spult habe. mit eini­gen sehr schö­nen läu­fen. den mara­thon in darm­stadt etwa. oder die neue trai­nings-halb­ma­ra­thon-best­zeit in der woche danach. auch sonst waren es vor allem die lan­gen läu­fe, die immer wie­der beson­ders viel freu­de mach­ten. auch wenn sie erschöp­fend sind. aber es ist eben immer wie­der auch ein erhe­ben­des gefühl, drei stun­den durch den oden­wald, über lan­des­gren­zen und hügel und täler hin­weg zu tra­ben. jede woche wie­der: ein­fach los­zie­hen, unge­fähr wis­send, was vor mir liegt. aber auch spon­tan ent­schei­den, doch noch eine schlei­fe anders zu lau­fen, hier ein­mal einen ande­ren weg zu pro­bie­ren oder dort lie­ber ein kur­zes stück stra­ße in kauf zu neh­men, um dafür den letz­ten hügel noch mit schwung hoch zu kom­men. und inzwi­schen rückt auch die wunsch­zeit beim frank­furt-mara­thon (wie­der) in der bereich des mög­li­chen …

schöner spätsommerlicher septemberlauf

bei herr­lichs­tem lauf­wet­ter – pure son­ne, blau­er him­mel, ange­nehm küh­le spät­som­mer­tem­pe­ra­tu­ren – bin ich am sams­tag eine wun­der­schö­ne gro­ße run­de durch die oden­wäl­der hügel gelau­fen: von erbach nach bull­au, über bullau­er bild und jäger­tor nach würz­berg, wei­ter nach man­gels­bach und von dort über den loch­brun­nen ins bay­ri­sche box­brunn. von da aus dann ein stück stra­ße nach eul­bach, wo ich wie­der auf die wald­we­ge abbog und über das haber­manns­kreuz nach erbach zurück­kehr­te: etwas mehr als 35 kilo­me­ter mit ca. +/- 640 höhen­me­tern in genau 3 stun­den (die stre­cke bei gpsies.com: klick) – sehr schön war das. nicht nur weil das lau­fen super viel spaß gemacht hat (obwohl die bei­ne nicht ganz frisch waren …) und das wet­ter wun­der­bar war, son­dern auch weil es ein­fach wun­der­schön ist im oden­wald, wenn die bäu­me anfan­gen sich zu fär­ben, wenn man über wei­te, wei­te stre­cken allein durch den wald bret­tert, ohne von blö­den autos oder sons­ti­gem krach gestört zu wer­den. sehr zu emp­feh­len, so eine sams­tags­be­schäf­ti­gung 😉

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