Es gibt wenig zu berichten: Es läuft, aber langsam und eher hart, mit zeitweise viel Überwindungsbedarf. Der Rhein hat Hochwasser, das etwas sinkt und steigt. Es regnet immer wieder, was das Laufen ja nicht unbedingt angenehmer macht. Das einzige interessante: Am Sonntag kam ich beim Laufen zwischen Zell und Brombachtal an der „Suppenschüssel“ vorbei: Da steht mitten im Wald bei einer Ruhebank tatsächlich einfach ein runder Sandstein, der wie eine flache Schüssel behauen ist — warum auch immer …
Autor: Matthias (Seite 3 von 18)
Leser mit allerlei Ansprüchen und ausdauernder Läufer. Je nach Tagesform auch mal ausdauernder Leser und Läufer mit allerlei Ansprüchen.
Des Regens starker Gesang wird zum Rauschen,
Das voller und voller erklingt.
Es schweigt selbst der Wald, um dem Liede zu lauschen,
Das der strömende Himmel ihm singt.Es schäumen mit wuchtendem Anprall die Wasser
Vom Himmel zur Erde herab.
Es rasen die Ströme des Regens in nasser,
Wild stürzender Wut, die der Blitz ihnen gab.Es duckt sich und beugt ihren Rücken die Erde
Unter dem peitschenden Sausen.
Wie vom Hufschlag einer hinrasenden Herde
Ist die Luft erfüllt von dem Brausen.Dann wird das Rauschen zum raunenden Schallen,
Zum Murmeln von müder Süße.
Auf die Dächer vereinzelte Tropfen fallen
Wie ferne, glückstrunkene Küsse.
Selma Meerbaum-Eisinger (1.8.1941)
Der neue Streak begann am 31. Mai – eigentlich war der Start am 1. Juni geplant, ich habe aber gleich stilecht mit einem Mitternachtsdouble begonnen ;-). Die ersten Tage bisher weitgehend ereignislos. Die Kilometer sind sehr bescheiden. Aber jetzt geht es erst einmal darum, täglich zu laufen. Und dann die Kilometer langsam zu erhöhen – sowohl die täglichen als auch die maximalen, das heißt, die „langen“ Läufe (die momentan das Attribut „lang“ höchsten im Vergleich tragen dürfen …). Am Mittwoch habe ich dann gleich noch einen Stolpersturz am Rheinufer vor Publikum hingelegt und mir mal wieder eine Schürfwunde am Knie zugezogen, aber die ist harmlos. Man sollte halt beim Laufen nicht zu sehr ins Träumen geraten. Diese Woche habe ich gestern und heute mit zwei Regenläufen im Odenwald abgeschlossen (und zwar so richtige Regenläufe, nicht so ein bisschen Geniesel: Beide Male hatte ich keinen trockenen Faden mehr am Leib). Die Woche heute konnte ich immerhin mit der schönen Summe von 33,3 Kilometern abschließen. Das ist natürlich nicht viel, aber mehr, als ich im Mai insgesamt gelaufen bin 😉
Es ist ja eigentlich kein großes Geheimnis: Wenn man zu Blasenbildung neigt, klebt man die entsprechend gefährdeten Regionen ab. Ich benutze dafür Leukotape: Das hat mit knapp 4 Zentimetern eine ausreichend große Breite, lässt sich auch ohne Schere kürzen und vor allem hält es bombenfest — manchmal sogar zu fest …
Ein Ärzteteam hat nun eine alternative Methode untersucht. Sie verwendeten Papierpflaster bei verschiedenen Austragungen des mehrtägigen Ultramarathons “RacingThePlanet” 2014. Das nun auch statistisch — in diesem Versuch mit 128 Teilnehmern — abgesicherte Ergebnis: Pflaster beugen Blasen vor. (In bester naturwissenschaftlicher Tradition waren auch ganze zehn Ärzte als Autoren für die Studie, die sieben Seiten inklusive Fotos, Diagramme und Tabellen umfasst, notwendig …)
Das ist ja logisch: Blasen entstehen durch Reibung (auf) der Haut, die sich auf die Haut überträgt und die Kohäsion der Hautschichten auflöst. Wenn das Pflaster die Haut ausreichend fixiert und die beanspruchte Stelle dadurch ruhig stellt, reibt nichts mehr. Also entstehen keine Blasen. Das ist eigentlich schon das ganze Geheimnis. Welches Pflaster man benutzt, ist dann wohl eher Geschmackssache. Im Gegensatz zu Leukotape ist Papierpflaster (z.B. 3M Micropore) deutlich billiger, aber in der gängigen Größe auch wesentlich schmaler. Bei dem Versuch fielen immerhin 18 von 128 Teilnehmerinnen aus, meistens, weil sich das Pflaster vorzeitig löste.
Immerhin, die Schlussfolgerung fällt klar aus:
We found that paper tape had a robust protective effect on blister formation on runners’ feet in multistage ultramarathons. Paper tape is an inexpensive, readily available, and easy-to-apply intervention that prevented blisters in approximately 3‑quarters of the people who applied it. This study was the first to show that a simple adhesive tape can prevent foot blisters.
Der Vergleich mit anderen (in vorigen Experimenten getesteten) Lösungen fällt auch deutlich aus — Vaseline und andere Mittel verringern zwar die Reibung, aber nicht so effektiv wie Tapes. Probleme mit dem Papierpflaster gab es eher bei nassen Läufen, weil es dann offenbar nicht ausreichend hält. Anekdotische Evidenz aus meiner Erfahrung zeigt, dass das für sachgemäß angebrachtes Leukotape nicht gilt. Dafür hat man dann dabei das Problem des Entfernens — gerade bei wiederholten Läufen und wiederholter Anwendung leidet die Haut. Da kann Papierpflaster, das betont auch die Studie, seine Stärken ausspielen:
Although the most common reason for protocol noncompliance was the lack of tape adhesion, there is a benefit of the weak adhesive qualities of paper tape in that it minimizes the possibility of unroofing a blister upon its removal.
Interessanterweise (und für mich etwas überraschend) wurde auch beobachtet, dass Blasen am häufigsten relativ zu Beginn der Laufzeit (in den ersten Stunden) auftreten — wer dann noch keine hat, bekommt offenbar auch selten noch welche.
Doch davon unabhängig gilt die frohe Botschaft:
This simple pretaping technique of blister-sensitive areas may substantially improve utilization and enjoyment of the outdoors by minimizing both the number and occurrence of friction foot blisters
Literatur: Grant S. Lipman, Louis J. Sharp, Mark Christensen, Caleb Phillips, Alexandra DiTullio, Andrew Dalton, Pearlly Ng, Jennifer Shangkuan, Katherine Shea and Brian J. Krabak: Paper Tape Prevents Foot Blisters: A Randomized Prevention Trial Assessing Paper Tape in Endurance Distances II (Pre-TAPED II). In: Clinical Journal of Sport Medicine (2016). URL: http://journals.lww.com/cjsportsmed/Abstract/publishahead/Paper_Tape_Prevents_Foot_Blisters___A_Randomized.99568.aspx (2016–04-14).
Vier Tage Skifahren im März mussten es — ergänzend zum ebenfalls viertägigen Besuch beim Mono-Ski.org-Treffen in Galtür im Januar — noch sein. Das ganze war dann, aufgrund verschiedener Terminverschiebungen und ‑überraschungen, doch etwas kurzfristig geplant: In der ersten Märzwoche donnerstags noch schnell eine Unterkunft organisiert, Mietwagen gebucht und das Material gecheckt. Das Ziel Kühtai stand schon eine Weile auf meiner Wunschliste. Nach einem Skitag dort im Schneesturm als Kind musste ich da noch einmal hin, schließlich hatte ich das als schwieriges Gelände in Erinnerung.
Vorlauf
Eigentlich wollte ich ja noch einmal das superbillige Angebot von Flixbus nutzen. Das gab es dann aber im März praktisch nicht mehr: Die Auswahl der Skigebiete war schon stark eingeschränkt und die Fahrten noch mehr, in der Regel fuhren die Busse nur noch Freitags bis Sonntags — und das half mir gar nichts, da ich spätestens am Freitag abend wieder in Mainz sein musste (Samstag stand ein Auftritt an …).
Die Unterkunftssuche allerdings schwierig: Kühtai ist ja ein besonderer Ort — nämlich eigentlich gar keiner. Auf der Höhe — immer um die 2000 Meter hoch — gruppieren sich ein knappes Dutzend Hotels um die Straße und die Liftstationen. Und das war es dann auch schon so ziemlich. Wirklich günstig kommt man da nirgends unter … Ich habe mich dann für die Zirmbachalm entschieden. Die liegt etwas außerhalb (an der Straße ins Sellraintal), hat dafür aber eine Bushaltestelle direkt vor der Tür.
Der „Urlaub“ begann in Mainz ganz prosaisch: Zunächst musste ich mal das Auto abholen und dann erst einmal im Mainzer Berufsverkehrsstau am Europa-Kreisel herumstehen ;-). Mein bisschen Gepäck war schnell im Auto — die große Skitasche passte gerade so in den kleinen (und etwas unpraktischen) Panda. Und dann ging es auf die Autobahn, noch eine Autobahn und zur Abwechslung etwas mehr Autobahn. Wegen einer Vollsperrung der A8 bin ich dann doch über Heilbronn gefahren. Und kurz vor Stuttgart hat mich ein längerer Stauwegen eines Lastwagenunfalls noch einmal gehörig aufgehalten. Aber irgendwann war ich dann im ganz frühlingshaft-grünen Oetz und konnte auf die Straße hoch nach Kuhtäi abbiegen. Das zieht sich dann doch noch mal gewaltig, bis man wirklich oben ist. So kam es, dass ich erst nach 16 Uhr an der Zirmbachalm — einem einfachen, aber sehr gemütlichen Gasthof — ankam. Aber ich hatte ja Zeit, an dem Tag war ja nichts mehr zu erledigen …
Der erste Skitag
Um kurz vor neun brachte mich der Skibus — so eine Haltestelle direkt vor dem Haus ist nicht zu verachten — nach einem ordentlichen Frühstück wieder die zwei Kilometer hoch nach Kühtai. Da hab’ ich dann schnell einen Skipass gekauft und mich ins Vergnügen gestürzt. Das Wetter war etwas durchwachsen: Leichter Schneefall, dichte Bewölkung, stellen- und zeitweise problematische Sicht. Aber im großen und ganzen war es durchaus ok. Und die Pisten waren gut präpariert, der Schnee war schön — es machte einfach Spaß, wieder auf dem Ski (meinem vertrauten Snowshark TT Hammer) zu stehen. So zog ich also meine Runden, gewöhnte mich schnell wieder an alles und war glücklich …
Gegen 14 Uhr war die Sicht kurz so katastrophal, dass ich tatsächlich eine Hüttenpause in Erwägung zog. Auf dem Weg in der Gondelbahn riss dann der Himmel aber auf, die Sonne schien und es war einfach wieder genial. Da war natürlich an Pause überhaupt nicht zu denken. Und so ging es ohne Pause dann durch bis zwanzig nach drei. Da dachte ich: muss doch mal schauen, wann der Skibus fährt — und hatte das große Glück, dass er wenige Minuten später abfuhr. Der nächste ging nämlich erst eine Stunde später. Und meine Beine waren schon ganz schön müde. Aber so hat das alles perfekt gepasst.
Die Skiline für den Dienstag:
Zurück in der Zirmbachalm schlüpfte ich erst einmal noch in die Laufklamotten und absolvierte einen minimalen Streakerhaltungslauf — zwei Kilometer genügen nach einem Tag auf dem Ski auch durchaus, zumal es da weit und breit nichts ebenes gibt …
Sonne pur am zweiten Tag
Der Mittwoch begrüßte mich schon im Bett morgens mit strahlendem Sonnenschein. Und so blieb es auch den ganzen Tag. Das war auch morgens, als es noch ordentlich kalt war, sofort zu merken: Deutlich mehr Leute im Bus, deutlich mehr PKWs auf den Parkplätzen und deutlich mehr Menschen auf den Pisten. Bis auf ein Mal, als ich kurz nach 10 Uhr am Hochalter-Lift gerade in den Anfang der Skikurse geriet, war das aber nie so viel Betrieb, das man irgendwo anstehen musste — schade fast, so reduzierte sich die Erholungszeit auf das Liftfahren.
Bei diesen scheinbar perfekten Konditionen zog es mich mit dem Snowgunz-Mono natürlich auch neben die Piste. Das erwies sich aber als gefährlich. Gleich morgens in einem schönen Hangstück erwischte ich dabei einen bösen Stein: Der neue Schnee war sehr leicht und locker (und doch nicht sehr viel), bedeckte alle gefährlichen Stellen, ohne sie wirklich zu schützen. Im Laufe des Tages blies der Wind — der gehört unbedingt zu Kühtai … — da auch wieder weg. Und die Sonne leckte auch fleißig: An den Südhängen kam schnell abseits der Piste auf exponierteren Stellen schon heute, spätestens morgens der Untergrund wieder raus. Angesichts der also eher knappen Schneelage beschränkte ich meine Off-Piste-Ausflüge dann in übersichtliche, pistennahe Abschnitte. Die waren dann mit wenigen Ausnahmen zwar schon etwas zerfahren und nicht mehr jungfräulich — aber trotzdem noch sehr wunderbar.
Mitten im Skigebiet stand übrigens noch der Rest eines Fernsehevents eines britischen Senders auf der Piste im Weg — das Personal war fleißig am Abbauen der absurd riesigen Aufbauten. Ich finde es ja nicht so prickelnd — schließlich bezahle ich ja den vollen Preis … — das für solche Sachen ein Teil des Gebietes gesperrt wird. Das ganze war sowieso total verrückt: Die haben tatsächlich mehrere 30-Tonner mit Fernseh‑, Licht- und Tontechnik von England nach Kühtai gefahren, die dann im Laufe meiner Anwesenheit dort nach und nach wieder zurückgefahren sind …
Fürs Protokoll die Skiline vom Mittwoch:
Auch der Mittwoch wurde mit einem kurzen Lauf abgeschlossen, bevor ich mich und meine Beine der Erholung anheimgab.
Sonne zum zweiten
ebenso am Donnerstag
Der Donnerstag war eine perfekte Kopie des Mittwochs: Wieder herrlichstes Sonnenwetter, morgens war ich auch noch einmal etwas Offpiste unterwegs. Aber mir unterliefen aus irgend einem Grund häufiger Fehler als in den letzten Tagen. Mit dem Snowgunz ist das ja nicht so drastisch, der verträgt so viel und ist dermaßen gutmütig, dass man noch unheimlich viel wieder ausbügeln kann, bevor man stürzt. Aber gewundert hat es mich schon ein bisschen.
Jetzt, am dritten Tag, merkte ich auch, dass ich eigentlich alles im Skigebiet schon sehr gut kannte: Bei jeder Piste war mir das Profil noch im Gedächtnis, ich wusste, wo es steiler wird, wo es bergauf geht (was in Kühtai vergleichsweise häufig passiert) und wo es Spaß macht, es richtig krachen zu lassen. Für längere Aufenthalte wäre so ein Skigebiet dieser Größe mir dann doch zu übersichtlich. Da ich ja relativ flott unterwegs bin und eher rastlos skifahre, bevorzuge ich dann doch Gebiete mit etwas mehr Auswahl …
Auch für den Donnerstag noch die Skiline:
Freitag: Heimwärts der Blick
Am Freitag musste morgens erst einmal noch schnell das Auto gepackt werden — viel war es ja nicht. Dann bin ich schon mit allem Krempel nach Ochsengarten — also schon einmal das erste Stück in Richtung Heimat — gefahren und dort in das Hochoetz-Skigebiet eingstiegen — mit der wohl ältesten Gondelbahn, die ich je benutzt habe: 1977 in Sölden gebaut, dann 1999 nach Ochsengarten versetzt, soll sie wohl jetzt endgültig ausgemustert werden. Die alten Vierer-Kabinen muten wie Puppenspielzeug an, den Ski habe ich geradeso mit hineinbekommen (außen natürlich an so einem Oldtimer keine Halterungen für Snowboards, die ich sonst benutze, um meinen Mono abzustellen). Das Wetter war wieder sehr schön, nur mittags zog kurz Bewölkung — aber lange nicht so schlimm wie im Wetterbericht angekündigt, verzog sich nämlich sehr schnell wieder, so dass ich doch bis ungefähr halb vier auf dem Ski stand. Dabei ist Hochoetz eigentlich ziemlich langweilig: Die meisten Pisten eher kurz, eher breit und eher flach … Das war schön, um mal flott unterwegs zu sein. Eigentlich ist das aber doch eher ein Gebiet für Anfänger oder noch nicht so sehr geübte. Und das hat man auch gemerkt: An den wenigen Stellen, wo etwa rote Pisten etwas steiler und enger wurden, kam es fast zu Staus — und die Piste war dort sehr schnell sehr gut abgekratz. Mir macht das ja eher weniger — ich suche mir einfach den losen Schnee, meistens liegt davon in der Mitte ein schöner Streifen kleinerer Haufen, und setze da meine Kurzschwünge rein. Da brauche ich nur Platz — vorsichtige, langsame Querfahrer kommen mir da schnell in die Quere, weshalb ich da öfters länger wartete als zur Erholung meiner schwammigen Oberschenkel eigentlich notwendig war. Aber das waren ja nur wenige Stellen. Und einige Pisten — etwa die schwarz markierte (die kaum schwarz zu nennen war) blieben erstaunlich leer und bis nachmittags ordentlich präpariert. Morgens hat’s mich hingegen gleich mal geschmissen, weil die erste Abfahrt auf einer ausgesprochen schlecht präparierten Piste (was in Hochoetz, wie ich an diesem Tag feststellen konnte, keine Ausnahme ist) stattfand. Und der Schnee war ja noch steinhart, so dass ich nach der dritten hohen Kante und großen klumpigen Brocken, die noch herumlagen, nicht mehr reagieren konnte und mein Ski unter mir verschwand (für solche Pisten ist der Snowgunz auch nicht optimal, da wäre der TT Hammer besser, weil er schwerer und härter ist). Das Skigebiet liegt eigentlich ganz nett und schön verwinkelt, dadurch verteilt sich der Betrieb recht gut. Nur passt es nicht so recht zu mir und meinen Vorlieben: zu wenig Herausforderung (selbst schwarze Pisten sind eher gemütlich), zu wenig Spannung, um mich wirklich zu begeistern.
Zum Abschluss die Hochoetz-Skiline:
Nachspiel
Das schön Wetter hatte dann auch nach dem Skifahren noch Vorteile. Zum einen war das Auto durch die Sonne schön vorgewärmt. Und das Umziehen und Einpacken ist natürlich in der Sonne wesentlich angenehmer als im Schneetreiben.
Gegen 15.45 saß ich dann im Auto und bin, inklusive eines kurzen Verpflegungsstops beim Hofer in Landeck, dann gut durchgekommen. Über den Fernpass hielt zwar ein sehr langsamer Lastwagen etwas auf, aber der ingesamt noch mäßige Verkehr blieb im Fluss. Und in Deutschland war ja wieder nur Autobahn angesagt — da war teilweise, etwa um Ulm herum, mehr Betrieb als ich erwartete, aber im großen und ganzen bin ich gut durchgekommen (auch wenn ich wieder mal feststellte: Autofahren macht mir keinen Spaß …).
Abends dann in Mainz schnell das Auto ausgeräumt, ausgepackt und aufgeräumt. Dann habe ich das gleich noch zum Vermieter zurückgebracht (denn am Samstag ging es vormittags ja schon wieder weiter, dieses Mal in die andere Richtung, nördlich von Bielefeld). Das hat ganz gut gepasst, denn den Rückweg habe ich laufend zurückgelegt — sehr zur Belustigung einiger Clubber. Damit war aber auch meinem Streak wieder genüge getan — und der Skitrip mit einem Mitternachtsdoppel würdig abgeschlossen.
Der Titel ist recht vollmundig und hat mich sofort gepackt und neugierig gemacht: Die Philosophie des Laufens — das klingt spannend und vielverheißend. Nicht etwa „eine“ Philosophie oder „Laufen und Philosophie“, nein, Austin und Reichenbach verheißen auf diesen knapp 200 Seiten Die Philosophie des Laufens. Und leider können sie dieses Versprechen so überhaupt nicht einlösen.
Die Nennung der beiden Herausgebernamen ist allerdings schon ein Hinweis auf ein Problem, dass ich mit dem Buch habe. Denn letztlich sind das eher zwei Bücher. Der eigentliche Kern basiert auf einer englischsprachigen Veröffentlichung, die Austin bereits 2007 mit dem ungleich passenderen Titel Running & Philosophy: A Marathon for the Mind herausgab. Doch von den 19 dort gedruckten Aufsätzen hat der deutsche Herausgeber nur acht übersetzt und übernommen und die „Lücke“ mit deutschen Beiträgen gefüllt. Die sind aber nun alle gerade überhaupt keine philosophische Beschäftigung mit dem Laufen, so dass sich das sehr sorgfältig und schön hergestellte Buch gleich mal als Mogelpackung erweist — oder, um es mit einem Läuferbild zu sagen, der Marathon ist hier kaum 20 Kilometer lang.
Und wenn man das Bild noch weiterspinnt: Statt eines schönen und schwierigen Berg- oder Landschafts-Marathons erwartet den Leser eine wenig inspirierende Strecke durch flache Industriegebiete. Denn selbst wenn ich die deutschen Beiträge erst einmal außen vorlasse — der Ertrag der Texte ist weder auf philosophischer noch auf läuferischer Seite sehr hoch.
Das zweite von drei Vorworten entwickelt zunächst das Programm:
[…]Läufer sind auf der Suche nach mehr als nur der Ziellinie oder dem Ende der Trainingsrunde. Für viele ist Laufen auch ein Weg, um Wahrheiten zu finden, über sich selbst und die Dinge in ihrem Leben, die ihnen etwas bedeuten. Für viele von uns ist Laufen ein Weg, sich selbst kennenzulernen, ein Teil unseres Weges zum Glücklichsein. Das Laufen schafft uns Freiräume, in denen wir uns über unser Leben und seine großen Fragen Gedanken machen können. Und an ebenjenem Punkt überschneiden sich die Ziele des Läufers und die des Philosophen. Sowohl das Lauf als auch das Philosophieren können uns in ihren besten Momenten helfen, etwas über uns selbst zu erfahren und darüber, was wichtig ist; vielleicht sogar etwas über Wirklichkeit an sich.
Die hier geweckten Erwartungen kann das Buch dann aber kaum einlösen. Sicher, einige interessante Ideen und Anregungen stecken da drin. Aber die werden fast immer nicht ausreichend entwickelt, um wirklich eine „Philosophie des Laufens“ begründen zu können.
Michael Austin überträgt das Konzept der Freundschaft aus Aristoteles Nikomachischer Ethik auf Lauffreundschaften — ein eigentlich naheliegender Transfer, der auch passt, aber wenig neue Erkenntnis oder Einsicht ins Laufen liefert. Raymond Belliotti bringt in einer etwas gezwungenen Synthese Laufen und die Macht über Nietzsches Machtvorstellungen zusammen (konnte mich überhaupt nicht überzeugen).
Ganz unpassend und wenig erkenntnisfördernd fand ich den Versuch von Gregory Bassham, sieben “Voraussetzungen” des Erfolgs (im Leben, der Karriere und überhaupt) auf das Laufen anzuwenden. Das ist genau so, wie es sich anhört: Selbsthilfegeblubber.
Raymond Vanarragons „Lob des Joggers“ führt ein auf den ersten Blick vielversprechendes Kriterium zur Unterscheidung von Joggen und Laufen ein: Nicht das Tempo, sondern das Ziel führt zur Differenzierung. Joggen heißt dann, sich bewegen, um fit zu bleiben oder zu werden. Laufen dagegen hat andere Ziele: prize und challenge, also ungefähr: Sieg und/oder Herausforderung (Vannaragon unterscheidet beim Laufen noch einmal zwei Typen). Eine zumindest theoretisch durchaus überzeugende Typologie, finde ich — die müsste man mal empirisch testen …
Am spannendsten und interessantes ist der Text von Christopher Martin zum „Laufen als ästhetische Erfahrung“, der sich dafür bei Deweys Ästhetik-Konzept bedient. Heather Reids „Die Freiheit des Langstreckenläufers“ ist eine existentialistische Lektüre von Alan Sillitoes The Loneliness of the Long Distance Runner, die aber kaum über eine behutsam kontextualisierende Paraphrase hinauskommt. Einen durchaus interessanten Ansatz bietet Jeremy Wisnewski, der die veränderte Weltwahrnehmung beim und durchs Laufen unter die Lupe nimmt und sich dafür der Phänomenologie von Meleau-Ponty bedient, leider aber etwas oberflächlich bleibt (das ist ja eine grundsätzliche Krankheit aller Beiträge in diesem Band).
Aber: Auf den ersten Blick nett, aber einfach nur Anwendung von ein paar verstreuten Ideen der Philosophiegeschichte auf die Tätigkeit des Laufens oder den Status des Läufers. Also eigentlich in der falschen Richtung gedacht: Laufen und Läuferinnen dienen hier vor allem als Exemplifikationen philosophischer Theoreme oder Überzeugungen. Erwartet hätte ich hingegen eine philosophische Untersuchung des Laufens (Mark Rowlands gelingt das in Der Läufer und der Wolf zwar auch nicht erschöpfend, aber wesentlich besser als diesem Band), nicht eine läuferische Betrachtung der Philosophie.
Ganz besonders ärgerlich fand ich aber das deutsche Füllmaterial. Viel mehr ist das nämlich nicht. In einem Blog hätten die besser Platz gefunden (da kommen sie bzw. ihr Kern, ihre Idee ja auch her): Isabel Bogdan schreibt über ihren ersten 10-km-Lauf, Florian Baschke über das Laufen mit Iphone-Apps, Jan Drees über das Leichtathletiktraining und so weiter — das Problem ist aber: Philosophie oder gar eine Philosophie des Laufens (oder wenigstens eine Verknüpfung oder Verbindung von Philosophie und Laufen) kommt da überhaupt nicht vor, so dass die Texte — die als einzelne durchaus nett sind — mich an diesem Ort, in diesem Zusammenhang einfach stören: Das ist Unsinn, eine Mogelpackung. Zumal Peter Reichenbach leider überhaupt nicht erklärt, warum er diesen Weg wählt, warum das originale Konzept einer philosophischen Beschäftigung aus unterschiedlichen philosophischen Blickwinkeln und Denkschulen mit verschiedenen Aspekten des Laufen nicht beibehalten wurde. So bleibt ein Buch, das weder Jogger noch Läufer, weder Spaziergänger noch Walker ist, sondern ein unerquickliches Kuddelmuddel.
Michael W. Austin, Peter Reichenbach (Hrsg.): Die Philosophie des Laufens. Hamburg: mairisch 2015. 197 Seiten. ISBN 978–3‑938539–37‑8
Nach meiner (über)langen Verletzungspause war ich dieses Jahr wieder beim Monoskitreffen (genauer: beim 14. Internationalen Treffen der mono-ski.org) dabei gewesen. Und da es ein gerades Jahr ist, fand das in Galtür statt — so konnte ich genau dort wieder weitermachen, wo mein Sturz mich außer Gefecht gesetzt hatte: eine schöne Symmetrie. Nur auf das Nachtskifahren (bei dem es passierte), habe ich verzichtet und bin erst am Donnerstag auf die Piste.
Nach Galtür bin ich dieses Mal weder mit dem Auto noch mit dem Zug, sondern mit dem Flixbus gereist — die bieten seit diesem Winter Buslinien in diverse deutsche und österreichische Skigebiete an, unter anderem eben auch nach Galtür, genauer gesagt, sogar bis hoch nach Wirl (wo ich dieses Mal direkt an der Piste ein Zimmer gefunden hatte). Wenn man viel Zeit hat und auf etwas Komfort verzichten kann, ist die Busreise eine interessante Alternative. Vor allem deshalb, weil die Busse immer über Nacht fahren. Für mich hieß das: Am Mittwoch abend war um kurz vor 22 Uhr Abfahrt beim Mainzer Hauptbahnhof. Von dort folgt erst einmal ein langes, umständliches und nervendes Gegurke: Über Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt und Bensheim sammelte der Bus insgesamt 15 Leute auf und fuhr dann endlich nach München, wo der Bus planmäßig um 5 Uhr eintreffen sollte, die Fahrtzeit aber etwas unterbot. Dort treffen sich im Zentralen Omnibusbahnhof die Flixbus-Linien und trennen sich wieder in die verschiedenen Skigebiete. Meine Linie ins Paznauntal war von dort aus ein großer Doppeldecker, der den sieben Fahrtgästen viel Platz bot. Da die Chauffeure die Route über die Inntalautobahn wählten, konnte ich nach der langen Pause in München sogar noch etwas schlafen, auch wenn die Busse halt nicht besonders bequem sind und lange nicht so ruhig und gleichmäßig fahren wie ein Zug.
Um 9.30 Uhr war der Bus dann in Wirl, praktisch direkt an der Talstation. Mein Zimmer im Berghof Balluner konnte ich um diese Uhrzeit sogar schon beziehen — das heißt, mein Gepäck abstellen, die Skiklamotten anziehen und raus auf die Piste. Dort habe ich dann erwartungsgemäß schnell viele andere Monos gefunden — das ist das Schöne beim Monoskitreffen in Galtür, man sieht sich im kleinen und übersichtlichen Skigebiet eben immer wieder …
Der erste Tag war für mich aber noch vor allem ein vorsichtiges Herantasten: Schließlich stand ich zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder auf meinem TT Hammer. Und am Anfang war das auch nicht nur sehr ungewohnt, sondern auch ziemlich wacklig und unsicher. Im Laufe des Tages gab sich das aber immer mehr, am Nachmittag war ich schon fast wieder auf altem Tempo und Routiniertheit. Das Wetter hatte ich am Donnerstag allerdings etwas überschätzt: Die Sonne kämpfte doch mit so einigen Wolken, aber es blieb freundlich. Und mild: Mehrere Grade über Null — so war es eigentlich jeden Tag (mit Ausnahme der Morgenstunden).
Am Abend schloss sich dem ersten Pistentag dann noch wie gewohnt ein, wie es so schön heißt, geselliges Beisammensein (oder international: Meet & Greet) im Hotel, in dem die meisten der anderen Monoskifahrer & ‑fahrerinnen untergekommen waren, an. Für mich hieß das: Nach dem Skitag und einem kleinen Lauf auf der Silvrettastraße (die ich noch nie mit so wenig Schnee gesehen habe …) durfte ich noch etwas spazierengehen, weil ich ja nicht in Galtür selbst, sondern oben in Wirl nächtigte. Dafür habe ich mir dann am nächsten Morgen die (kurze) Skibusfahrt gespart und konnte praktisch direkt von der Haustür auf die Piste rutschen.
So ging es denn auch am Freitag nach einem reichhaltigen Frühstück (das sollte schließlich bis abends vorhalten) wieder kurz vor 9 Uhr auf den Ski, aber nun auf meinen neuen, freilich noch fast ungefahrenen Snowgunz Alpine Rocket. Und da blieb ich auch bis gegen vier Uhr — dafür ist das Monoskitreffen ja da, dass man mal mit anderen Monos einfach fahren kann, denen zuschaut und etwas abguckt und vielleicht auch noch den einen oder anderen Ski ausprobiert. Denn auch in diesem Jahr hatten Remy und Jörg wieder einige Testskier mitgebracht. Da ich mit meinen zwei Skiern eigentlich mehr als zufrieden bin, habe ich davon nur wenig Gebrauch gemacht. Das Radicalboard musste dann aber doch mal unter meine Füße. Dabei handelt es sich um ein umgewidmetes (upgecyceltes) Raceboard. Das fuhr sich durchaus interessant: Superstabil, gerade bei hohen Geschwindigkeiten und vor allem dann, wenn es auf der Kante stand und nicht über den Belag driftete. Das passt zwar nicht ganz zu meinen bevorzugten Fahrweisen, war aber ausgesprochen faszinierend. Nur der überaus hohe Preis relativiert das faszinierende Können des Skis dann doch wieder etwas …
Auch samstags legte ich wieder einen Frühstart hin. Vormittags bin ich vor allem mit Bruno über die Piste geheizt — beziehungsweise er ist geheizt (für ihn war das wahrscheinlich eher locker ;-)…) und ich habe versucht, halbwegs mitzuhalten … Mittags stand dann noch die “Gedächtnisabfahrt” mit allen anwesenden 32 Monoskifahrerinnen und Verlesung des Mono-Prayers auf dem Programm — großartig, so eine riesige Gruppe (wenn auch kaum koordiniert zu fahren in so einem Pulk …). Überhaupt war es sehr schön, wie viele Teilnehmer_innen dieses Mal den Weg nach Galtür gefunden haben, darunter auch viele neue Gesichter (deren Namen ich mir gar nicht alle behalten konnte). Am Samstag habe ich dann doch noch einen Ski getestet: Den Duret Bumps — wahrscheinlich einer der (für mich) besten Duret-Monos. Durch die schmale, fast gerade Form ist er ungeheuer wendig und verdammt präzises zu fahren. Dafür verlangt er aber auch (gerade im Vergleich zu den in dieser Hinsicht harmlosen Snowgunz) ein genaueres, kontrollierteres Steuern. Besonders in den halb ausgeprägten Buckelchen neben der Piste, dem ausgefahrenen Off-Piste-Bereich, konnte er mich sehr begeistern: Da kann er seine Stärken nämlich ausgezeichnet ausspielen.
Und zum Schluss bin ich am Samstag doch noch auf den Kimono-Carver gestiegen. Ein seltsames Gerät ist das: 99 Zentimeter lange Mischung aus Snowboard und Monoski, der kaum zu beherrschen ist. Man muss sehr genau in einer richtigen Position stehen, sonst fällt man nach hinten oder vorne einfach über, der Ski rutscht dann unter den Füßen geradeso durch. Zum Glück konnte ich den mit der Hilfe Rolands ausprobieren, denn so oft lag ich schon sehr lange nicht mehr auf der Piste — wie ein Anfänger zunächst alle paar Schwünge. Und mit dem Ski kann ich nicht aufstehen (zum Schluss ist es mir immerhin einmal geglückt), der rutscht einfach wieder weg … Total verkrampft bin ich so von der Faulbrunnalm (wo auch in diesem Jahr Remy & Jörg wieder das Testcenter mit den Monos zum Ausprobieren aufgebaut hatten) zur Talstation der Alpkogelbahn gekrochen (für meine Verhältnisse war das unendlich langsam 😉 …) — und dann war ich fertig damit. Sehr, sehr schwierig zu fahren (so blöd kam ich mir noch auf keinem Ski vor), dieses Ding, ohne dass ich den wirklichen Vorteil des Kimonos sehen oder auch nur erahnen konnte. Und am Abend stand dann noch die Verleihung des Dropman-Awards an, der für einen “Baumkuss” dieses Mal nach Belgien ging.
Am Sonntag: Schnee. Schon am Samstagabend hatte es auf dem Rückweg geschneit (und war so stürmisch gewesen, dass ich kaum etwas sah, weil der Wind mir den Schnee ins Gesicht und die Brille trieb). Jetzt der morgendliche Blick aus dem Fenster: Ziemlich dichtes Schneetreiben. So gar keine Lust … Schnell noch fertig gepackt (abends ging ja wieder der Bus zurück), etwas gezögert und dann doch um 9 an der Bahn gewesen. Und überhaupt nicht bereut. 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee auf der Piste — das ist morgens, wenn der Schnee noch ganz unzerfahren auf der Piste liegt, einfach herrlich und wunderbar.
Nur leider war die Sicht im Schneefall auch entsprechend bescheiden, so dass man den frischen Schnee nicht so unbeschwert genießen konnte, wie ich das gerne gehabt hätte. Aber einige schöne und sehr schöne Abfahrten konnte der Tag trotzdem noch bieten. Gegen Mittag wurde die Sicht aber immer schlechter, die Breitkopfbahn stellte den Betrieb ein, zeitweise auch die zentrale Ballunspitzbahn. Und die Pisten waren natürlich jetzt zerfahren: Große Schneehaufen, darunter und dazwischen harte bis glatte Piste — das sind herausfordernde Bedingungen, selbst für Monoskis, die damit tendenziell deutlich besser zurechtkommen als “normale” Skier. Zumal es wieder sehr mild, um nicht zu sagen, warm war und der Schnee entsprechend schwer wurde: Echter Knochenbrecherschnee eben. Die Duolattenfahrer sind auch umgefallen wie die Fliegen — wahrscheinlich hat es auch nicht gerade geholfen, dass es für viele der erste Tag war, denn am Samstag hatten sich in Galtür viele Zimmer gefüllt, es war deutlich mehr Betrieb als in den Tagen zuvor. Wir haben dann auch eine längere Mittagspause eingelegt und gegen 15 Uhr endgültig Schluss gemacht.
Dann habe ich noch lange rumgesessen und gewartet, denn mein Bus hatte eben erst um 19.40 Abfahrt. Da bin ich dann im strömenden Regen übers spiegelglatte Eis mit meinem Gepäck hingeschlittert — sehr lustig. Denn inzwischen war es noch wärmer geworden, es regnete nicht nur in Wirl auf immer 1600 Metern, sondern auch noch hoch bis ins Skigebiet hinein — schade um den schönen neuen Schnee … Wieder fuhr ein Doppeldecker nach München — dieses Mal waren wir ganze zwei Passagiere in dem riesigen, 20 Tonnen schweren Fahrzeug, mein Gepäck hatte das ganze Gepäckfach für sich allein: Das sind die ökonomisch und ökologisch perversen Seiten des Fernbus-Linienverkehrs (mal davon abgesehen, was das für die Fahrer bedeutet und wie die entlohnt werden). Die Fahrerin verließ dann dieses Mal bei Innsbruck die Autobahn und fuhr über den Zirler Berg nach Deutschland. Viel zu früh kamen wir in München ZOB an, der Bus nach Mainz ging ja erst um 0.55 Uhr, so dass ich wieder gut anderthalb Stunden Wartezeit hatte. Der war dann auch fast voll — viele Fahrgäste, die nach Frankfurt wollten (und sogar ein Skifahrer dabei …). Da der Bus von Frankfurt dann direkt nach Mainz fahren konnte, waren wir bereits um 6.50 am Bahnhof. Von dort ging es dann noch schnell mit dem Linienbus heim und unter die Dusche — und fertig war der Skiurlaub, der Mon- und Alltag konnte wieder beginnen.
Rainer Koch erholt sich beim Transkontinentallauf: Ein ganz nettes Interview aus dem Projekt “Sportepisoden” von Lukas Miller, das sich mit Extremsportlern und ihrem Treiben und ihrer Motivation beschäftigt:
Beim Klicken auf das und beim Abspielen des von YouTube eingebetteten Videos werden (u. U. personenbezogene) Daten wie die IP-Adresse an YouTube übertragen.
Auch die anderen “Sportepisoden” — unter anderem Apnoetauchen, Highlining — sind ganz interessant …
So kommt man heim, wenn man abends im Dunkeln auf dem Rückweg des Laufes in Gedanken vor sich hinträumend läuft und über einen losen Pflasterstein stolpert: